Das Glück wartet in Virgin River
reingehen.“
„Ist das ein Nein?“
„Das ist ein Nein“, bestätigte Jack. „Es tut mir leid, dass du einen schlechten Kreditvertrag am Bein hast, aber Hopes Geld ist nicht für einzelne Personen gedacht. Da bin ich mir sicher.“
„Ich wüsste nicht, warum. Wenn doch die Rendite stimmt?“,erwiderte Hugh eingeschnappt. „Gut möglich, dass die anderen da auch nicht deiner Meinung sind, weißt du.“
„Nun, dann lass uns mal hören, was sie zu sagen haben.“ Aber Jack bereute die Idee zu dieser Dorfversammlung bereits. Und es ärgerte ihn tierisch, dass Mel und Preacher das vorhergesehen hatten.
Jack überließ es Hugh, sich einen Sitz zu suchen, und schritt durch den Mittelgang der Kirche nach vorne. Er spürte in der Wirbelsäule, wie seine Gereiztheit wuchs, als er sah, dass sich mehr Menschen in der Kirche drängten, um das Geld aufzuteilen, als sonntagmorgens am Gottesdienst teilnahmen.
Er wandte sich der Menge zu und begann: „Guten Abend. Falls es aus dem Anschlag nicht klar hervorgeht, möchte ich kurz erklären, warum wir uns heute Abend hier versammelt haben. Hope McCrea, die für Virgin River schon so viel Gutes getan hat, hat großzügigerweise in ihrem Testament einen Fonds für den Ort hinterlassen. Und weil sie ein bisschen verrückt und kurzsichtig war, hat sie beschlossen, mir die Verantwortung dafür zu übertragen. Also, ich dachte, es wäre ganz sinnvoll, mal zu hören, welche Vorschläge und Ideen ihr habt…“
„Wie viel hat sie dir hinterlassen?“, ließ sich eine Männerstimme von hinten hören.
„Okay, um das klarzustellen … mir hat sie gar nichts hinterlassen, und ich habe auch nicht die geringste Absicht, jemals ihre Mittel anzutasten oder zu beleihen. Aber sie hat mir eine Verantwortung übertragen, die ich sehr ernst nehme, nämlich dafür zu sorgen, dass das, was sie hinterlassen hat, auf eine Weise genutzt wird, die sie gutheißen würde. Nun, wer Hope gekannt hat, weiß, dass sie zwar recht wohlhabend war, aber nie mit Geld um sich geworfen hat. Zum Teufel, ich weiß nicht, ob ich sie je in einem Mantel gesehen habe, der noch alle Knöpfe hatte, und weiß Gott, ihr alter Geländewagen hatte ein paar Hunderttausend Meilen auf dem Tacho. Das ist für mich ein Hinweis darauf, wie vorsichtig sie mit…“
„Wie viel ist es?“, dröhnte eine andere männliche Stimme von den hinteren Bänken.
„Das werde ich euch nicht sagen. Kapiert ihr das nicht? Ich habe euch hierher eingeladen, um euch die Möglichkeit einzuräumen, Vorschläge zu machen, denn als Hope gestorben ist, wollte sie alles, was sie hatte, dem Ort zugutekommen lassen! Höre ich einen Vorschlag?“, fragte er ein wenig hitzig.
„Wir brauchen ein Straßenschild!“, erklang eine Frauenstimme, und eine ältere Dame erhob sich. „Wir brauchen wirklich ein Hinweisschild! Die Leute wissen nicht, wo sie sind, wenn sie von der 36 runterfahren. Wir brauchen ein Schild, auf dem steht: Willkommen in Virgin River, Einwohnerzahl 623, und so weiter.“
„Okay, das ist eine Idee. Genau das, wovon ich rede“, sagte Jack zustimmend. Er nickte Mel zu, um sicherzustellen, dass sie es notiert hatte – was sie auch tat, nachdem sie kurz die Augen verdrehte.
„Es sollte beleuchtet sein“, fuhr die Frau fort. „Mit einem großen blinkenden Pfeil. Ich rede von einem großen Schild, so was wie eine Reklametafel. Die Dinger, die sie für die Casinos verwenden.“
„Wow“, sagte Jack. „Brauchen wir denn wirklich …“
„Wir müssen unseren Freunden und Nachbarn aus der Patsche helfen“, fiel Hugh Givens ihm ins Wort und erhob sich. „Das habe ich Jack bereits vorgeschlagen, aber eine solche Idee kommt für ihn überhaupt nicht infrage. Wir müssen das Geld dazu verwenden, ein paar Leuten, die von dieser Rezession betroffen sind, Darlehen zu gewähren. Ich meine natürlich zu fairen Zinsen. Das wäre eine gute Investition für den Ort. Habe ich recht? Ein paar von uns sind in die Flaute geraten und könnten etwas Hilfe von jemand anderem als einer Bank gut gebrauchen.“
„Das fände ich wirklich sehr hilfreich“, sagte einer der Andersons. Die Familie Anderson waren Schafzüchter.
„Hey, ein Zinsnachlass käme mir wirklich gelegen“, rief ein Mann von der anderen Seite des Raumes.
„Blödsinn, Lou, du bist nur pleite, weil du dir gerade einen neuen Dually gekauft hast. Was willst du überhaupt mit so einemriesigen Teil mit Zwillingsreifen? Du fährst damit doch nur zur Arbeit und zurück, weiter
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