Das Glück wartet in Virgin River
nichts.“
„Dann ist mein Truck also weniger wichtig als der Hobbyraum, den du dir an dein Haus angebaut hast?“, konterte der angegriffene Eigentümer des Dually aufgebracht.
„Das Beste, was wir machen könnten, wäre, den Eckladen um das Doppelte auszubauen, damit die Leute sich hier im Ort versorgen können“, meinte Ron, der zufällig der Besitzer des Eckladens war. „Ohne ein wenig finanzielle Unterstützung schaffe ich das nicht. Und das würde dem Ort zugutekommen.“
„Wie wär’s denn mit einer Lotterie?“, rief ein Mann und stand auf. „Natürlich wäre es gut zu wissen, wie viel Geld überhaupt im Topf ist, bevor wir das tatsächlich machen, aber wir könnten eine Lotterie veranstalten, um es zu verteilen. Dann wären mehrere Leute die Gewinner.“
„Ihr müsstet euch mal hören“, empörte sich Jo Ellen Fitch. „Wir brauchen eine Schule! Seit Jahren transportieren wir unsere Kinder mit dem Bus in andere Ortschaften und haben sogar schon einen Unfall mit diesem Bus hinter uns! Wie könnte man Hopes Geld verantwortungsbewusster verwenden als für eine Schule?“
„Ich habe meine Kids durch die Schule gebracht!“, brüllte jemand. „Ich hab sie in den Bus gesetzt oder bin selbst gefahren. Ich will nicht, dass die einzige Chance, die ich vielleicht habe, mal an etwas Bargeld zu kommen, für eine Schule verwendet wird, von der ich nichts mehr habe!“
„Im Ernst. Eine Lotterie! Das nehmen wir gleich in Angriff, hier und jetzt. Das Geld ist für die Gemeinde, und wir sind die Gemeinde, richtig? Also Jack, spuck’s schon aus … wie viel ist es?“
„Hört ihr euch vielleicht mal zu?“, erwiderte Jack verärgert. „Was wollt ihr denn machen, wenn mal eine Epidemie ausbricht? Ein Waldbrand? Wenn ein Kind im Wald verloren geht? Habt ihr nicht das geringste Interesse daran, etwas Geld für Notfälle zurückzulegen? Was ist denn, wenn wir irgendwann einmal den Ort neu aufbauen müssen? Was ist, wenn wir eine Ambulanz brauchen oder einen Feuerwehrwagen oder…“
„Ich schätze, dann machen wir das, was wir immer gemacht haben“, antwortete jemand. „Hast du schon mal erlebt, dass wir nicht mit angefasst hätten?“
„Ihr könnt nicht schnell genug das Geld in eure gierigen Finger kriegen!“ Jack schrie schon fast. „Ich bin total schockiert! Ich dachte, ihr hättet ein paar gute Ideen für diesen Ort! Aber nein, ihr wollt eure Kredite ablösen und in einer Lotterie gewinnen!“
„Eine Schule, wenigstens für die Kleinen“, wiederholte Jo Fitch. „Ein Raum würde schon reichen, die Klassen eins bis sechs oder so.“
„Wozu denn, zum Teufel?“, schrie jemand. „Wir anderen haben alle unsere Kinder in der Schule gehabt, und sie sind mit dem Bus gefahren! Übrigens, der wird von der County bezahlt!“
„Für die Grundschulkinder anderer Leute werde ich nicht auf meinen Anteil verzichten“, brüllte ein anderer.
Jacks Gesicht lief rot an. Als er hörte, wie die Leute sich nun gegenseitig anschrien, wechselte die Farbe von Rot zu Violett. Er warf seiner Frau einen Blick zu und sah, wie sie langsam das Notizbuch zuklappte. Nachdem keine Rückmeldung von ihm kam, klang der Lärm irgendwann ab. Er räusperte sich. „Ähem. Hope hat das Geld nicht den Leuten im Ort vermacht, sondern dem Ort selbst. Und sie hat mich damit beauftragt, herauszufinden, was dem Ort dienen würde. Also, ihr hört euch alle an wie ein Haufen selbstsüchtiger Mistkerle, die es kaum erwarten können, das Geld in die Finger zu bekommen. Entschuldigung, die Idee mit der Schule war nicht selbstsüchtig, nichts für ungut…“
„Und was ist mit meinem Schild?“, fragte die Frau.
„Auch nicht selbstsüchtig. Aber völlig überflüssig. Das hier war eine schlechte Idee. Die Versammlung ist geschlossen.“
Er ging über den Mittelgang wieder zurück und verließ die Kirche.
Das „Loving Cup“ war Danes Idee gewesen. Unter anderem war es eine Möglichkeit, seiner Schwester Darlene zu helfen, nach einer schweren Scheidung wieder auf die Beine zu kommen. Sie hatten klein angefangen, aber Dane hatte Erfahrungenim Catering, und Darlene war ein Genie in der Küche. Die Dekoration bestand aus einer bunten Sammlung gemütlicher Sessel, von Ohrensesseln bis hin zu gepolsterten Lehnstühlen, die von Beistell- und Kaffeetischen aller Art ergänzt wurden. An der Theke verkauften sie Plätzchen, Kuchen und Sandwiches, während der vordere Teil des Geschäfts mit einer Reihe kleiner Sitzecken ausgestattet war,
Weitere Kostenlose Bücher