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Das Glück wartet in Virgin River

Das Glück wartet in Virgin River

Titel: Das Glück wartet in Virgin River Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robyn Carr
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legte den Kopf in die Hand. „Warum musst du nur schwul sein?“
    Er zuckte die Achseln. „Die Herausforderung hat mich gereizt.“

7. KAPITEL
    C lay stand im Gang zwischen den Boxen und hielt in der einen Hand den Besen, in der anderen eine Tasse Kaffee, als Annie und Nathaniel Arm in Arm hereinspazierten.
    „Guten Morgen“, begrüßte er sie. „Werdet ihr zwei heute hier sein?“
    „Ich ja“, antwortete Annie.
    Und Nathaniel sagte: „Ich wahrscheinlich auch, es sei denn, es gibt irgendeinen Notfall. Warum?“
    „Es soll nicht so aussehen, als hätten wir darüber gesprochen oder es gar geplant, aber wenn ihr hier seid, müsst ihr euch mal etwas ansehen, was ich ziemlich bemerkenswert finde. Lilly ist gestern auf Streak geritten. Nur ein paar Runden im Longierzirkel, aber ich war überrascht, dass er sie überhaupt hat aufsitzen lassen. Und sie war brillant.“
    „Ich bin ein paarmal mit Lilly ausgeritten“, sagte Annie. „Das überrascht mich nicht, denn sie kann sehr gut mit Pferden umgehen. Streak erstaunt mich da schon eher. Er muss ja tolle Fortschritte gemacht haben, wenn er eine Reiterin akzeptiert.“
    „Genau das ist es ja, Annie. Es ist nicht normal, dass Streak so entgegenkommend ist. Außer mir hat niemand mit ihm gearbeitet. Lilly hat zwar fast jeden Tag dabei zugesehen und mit ihm geflirtet. Aber ich allein habe mit ihm gearbeitet, und ich habe auch nicht den leisesten Zweifel, dass er keinen anderen Reiter akzeptiert hätte“, betonte Clay. „Mich respektiert er zwar inzwischen, aber er liebt sie.“
    „Ach komm“, rief Annie lachend.
    „Wenn Lilly später mit dem Futter kommt, nehmt euch die Zeit und seht euch einmal an, wie sie mit dem Jungen umgeht.“
    Nachdem Annie und Nathaniel ihm das versprochen hatten, stellte Clay seine Kaffeetasse auf die Bank vor der Sattelkammer und fegte den Stall aus. Den Rest des Tages hoffte er, dass Lilly ihre Drohung nicht wahr machen und jemand anderen die Lieferung übernehmen lassen würde. Die Wahrheit war, dass Claygeplant hatte, Lilly mit seinem Können zu beeindrucken, aber sie hatte den Spieß einfach umgedreht. Sollte er tatsächlich irgendwelche geheimnisvollen Fähigkeiten im Umgang mit Tieren haben, dann hatte Lilly sie doppelt. Für ihn bestand nicht der geringste Zweifel, dass sie sich niemals auf dieses Hengstfohlen gesetzt hätte, wenn Streak ihr nicht signalisiert hätte, dass sie ihm willkommen war. Irgendwie hatte sie es gewusst.
    Kurz nach drei kam sie endlich. Er half ihr, das Heu und Futter abzuladen. Anschließend wischte sie sich die Hände an der Hose ab und fragte ihn: „Hast du Streak heute schon geritten?“
    „Nein, ich werde heute mal aussetzen. Lass uns lieber mal sehen, ob er Lust hat, dich aufsitzen zu lassen. Ich lege ihm das Halfter an, nehme ihn an die Longe und …“
    „Er hat das Gebiss doch gut angenommen“, wandte sie ein. „Ich glaube, es hängt alles nur davon ab, wie ruhig ich selbst bin. Er ist so empfänglich.“
    „Ich hol dir einen Helm …“
    Sie zuckte mit den Schultern. „Wenn du meinst. Kann ich ihn fertig machen?“
    Clay baute sich in voller Größe vor ihr auf. „Er ist noch immer nervös und unberechenbar. Ich weiß, dass du ihn irgendwie lesen kannst, aber wenn du auch nur das geringste Signal empfängst, dass er nicht bereit ist, sich dir zu fügen, dann will ich, dass du ihm sofort aus dem Weg gehst.“
    „Oh, da mach dir mal keine Sorgen“, sagte sie lachend. „Wenn er schlecht drauf ist, überlasse ich ihn ganz dir. Aber dieses Pferd ist nicht wie andere. Er will nur eine Mommy. Gut, er scheint nichts gegen eine Mommy und einen Trainer zu haben, denn dich duldet er ja auch. Mal sehen, ob er sich anstellt oder das Gebiss annimmt. Hm?“
    Clay schüttelte nur den Kopf. „Wenn du meinst. Geh aber langsam auf ihn zu.“
    Sie neigte den Kopf zur Seite. „Clay, ich bin nicht vom Himmel gefallen. Ich bin mit wilden Stuten und Hengstfohlen aufgewachsen. Die besten Leute haben mir gezeigt, wie man ein Fohlen einreitet, auch wenn sie mir das damals nicht erlaubthaben. Dazu war ich zu klein. Aber ich habe es immer gewollt. Ich wollte das Pferd verführen, Kontakt mit ihm aufnehmen, es besänftigen, seine erste Reiterin sein…“
    „Hast du an Wettkämpfen teilgenommen?“
    „Du bist doch selbst im Reservat aufgewachsen, da weißt du doch, wie teuer das ist. Abgesehen davon sind wir weggezogen, als ich dreizehn war. Meine ganzen Erfahrungen stammen aus der Zeit, als ich noch ein

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