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Das Gluecksarmband

Das Gluecksarmband

Titel: Das Gluecksarmband Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Holly Greene
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«Aus heiterem Himmel sagt er, ich soll mich ein paar Tage allein um den Laden kümmern. Und jetzt hänge ich hier rum, und er liegt mit irgend so ’ner blöden Schnepfe am Strand.»
    Wie weit hatte Gennaro sich wohl mit Sofia eingelassen? Sie war offenbar nicht nur sauer, weil sie zwischen den Jahren arbeiten musste, sondern hatte noch einen triftigeren Grund.
    «Also», versuchte Greg behutsam, das Thema zu wechseln, «ich bin eigentlich hier, weil Gennaro neulich gesagt hat –»
    Wieder unterbrach Sofia ihn. «Er hat mir nichts davon gesagt, dass er neue Sachen in Kommission nehmen will, daher kann ich Ihnen nicht helfen. Warten Sie, bis er wiederkommt.»
    «Nein, es geht um etwas anderes.» Greg schilderte seine Situation und berichtete von Gennaros Bemerkung, dass eine Frau in die Galerie gekommen sei, um die Eigentümerin eines Armbandes zu finden. «Hat Gennaro Ihnen gegenüber vielleicht zufällig so etwas erwähnt? Hat er etwas von einem Armband gesagt?»
    «Kein Wort. Aber ich werde heutzutage wohl über so manches nicht mehr informiert, das wundert mich also gar nicht.» Beleidigt verschränkte sie die Arme vor der Brust.
    Greg seufzte. Er steckte in einer Sackgasse. Zumindest so lange, bis sein Freund aus dem Urlaub zurückkam und er ihn selbst sprechen konnte.
    Doch dann betrachtete er die Sache aus einem anderen Blickwinkel. Vielleicht hatte Gennaro nicht direkt das Armband erwähnt, aber von etwas anderem gesprochen, das damit zusammenhängen konnte. Greg hatte den Eindruck gehabt, dass Gennaro sich bereiterklärt hatte, der Frau in irgendeiner Weise zu helfen. Und so, wie Greg ihn kannte, hatte Gennaro sämtliche Arbeiten, die möglicherweise damit verbunden waren, gleich an seine Assistentin weitergegeben.
    «Sonst noch was?», fragte Sofia kurz angebunden. Sie hatte es eilig, aus der Kälte und wieder ins Haus zu kommen.
    «Nur noch eine Frage. Vielleicht hat Gennaro das Armband nicht ausdrücklich erwähnt, aber kann es sein, dass er Sie in den letzten Tagen um irgendetwas außer der Reihe gebeten hat?» Als Sofia Greg mit zusammengekniffenen Augen anschaute, beeilte er sich, seine Frage zu erläutern. Bestimmt hatte Gennaro viele ungewöhnliche Bitten, die nichts mit der Arbeit in der Galerie zu tun hatten, sondern wohl eher ins Schlafzimmer gehörten. «Um irgendeine ungewöhnliche Recherche?»
    Sofia schüttelte schon den Kopf. «Alles, was Gennaro tut, könnte man als ungewöhnlich bezeichnen.»
    Allmählich bekam Greg richtig Mitleid mit seinem Freund. Sofias Tonfall nach zu urteilen, würde Gennaro sich demnächst einige Erklärungen einfallen lassen müssen.
    «Okay, dann trotzdem vielen Dank», sagte Greg, weil das Gespräch anscheinend zu nichts führte. «Und guten Rutsch.»
    Er wollte sich gerade abwenden, da sprach Sofia plötzlich weiter.
    «Ich war noch nicht fertig.» Sie schüttelte den Kopf, als wollte sie sagen: Typisch Mann, hört gar nicht zu.
    «Oh, entschuldigen Sie. Wie unhöflich von mir. Bitte, sprechen Sie weiter.»
    Sie seufzte. «Ich wollte gerade sagen, dass Gennaro zum Beispiel neulich aus heiterem Himmel von mir verlangt hat, dass ich alle Künstlerinnen raussuchen soll, die in den vergangenen Jahren an einem achtzehnten Juni bei uns ausgestellt haben. Also, wie abgefahren ist das denn?»
    Greg hörte das Datum und wusste, dass er mit seiner Vermutung ins Schwarze getroffen hatte. «Total abgefahren, da stimme ich Ihnen zu.» Und dann musste er lächeln. Nicht der
corno
, sondern das Hufeisen, das er seiner Mutter geschenkt hatte, hatte die Frau mit dem Armband in Gennaros Galerie geführt.
    «Wäre es Ihnen recht, wenn ich reinkomme und wir drinnen weiterreden? Dauert nicht lange, das verspreche ich Ihnen.»
    Sofia nickte wortlos und hielt ihm die Tür auf, während er sein Fahrrad an einem Laternenpfahl ankettete. «Gennaro hat mir nicht gesagt, was ich mit der Liste machen soll, wenn ich sie zusammengestellt habe», sagte sie, als Greg ihr in die dunkle Galerie folgte. «Er hat mir nur einen Namen gegeben und eine Telefonnummer, die ich anrufen soll.»
    Greg spitzte die Ohren. «Einen Namen?»
    Sofia nickte. Sie betrat das Büro der Galerie, kramte in einer Schublade herum und zog ein Blatt Papier heraus. «Die hier habe ich rausgesucht», sagte sie, indem sie es Greg reichte. «Das sind die Namen der Künstlerinnen.»
    Greg betrachtete die Liste und runzelte verwirrt die Stirn. «Warum haben Sie denn nur Frauen aufgeschrieben?»
    Sofia seufzte. «Weil Gennaro

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