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Das Gluecksarmband

Das Gluecksarmband

Titel: Das Gluecksarmband Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Holly Greene
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Würfel rollen
, hatte er gesagt.
    Seufzend blickte Molly auf die beiden silbernen Würfel an ihrem Glücksarmband. Diesen Satz hatte sie schon einmal gehört …
    Las Vegas, 2000
    Nick hob den Probierschluck Sangiovese an die Lippen und nippte. Er bewegte den Wein einen Moment lang im Mund, bevor er ihn herunterschluckte, dann schaute er den Sommelier an und nickte.
    «Ja, der ist in Ordnung.»
    Der Sommelier schenkte erst Molly ein, dann füllte er Nicks Glas, stellte die Flasche auf den Tisch und entfernte sich.
    «Also, was meinst du, Baby? Ist doch Spitzenklasse, oder?»
    Sie lächelte nervös. Ja, es war wirklich ein tolles Erlebnis, aber irgendwie fühlte sie sich nicht ganz wohl in ihrer Haut. Sie war zum ersten Mal in Las Vegas, und sie musste zugeben, dass sie einfach überwältigt war. Nick und seine Kollegen machten hier «Arbeitsurlaub», oder jedenfalls bezeichneten sie ihren Aufenthalt so. In Wahrheit wurde aber wenig bis gar nicht gearbeitet, und Molly wusste, dass sie mit diesem Begriff nur jonglierten, damit sie die ganze Reise absetzen konnten. Nick hatte erklärt, solche kleinen Ausflüge seien nötig, um Arbeitsmoral und Motivation der Mitarbeiter zu stärken, aber Molly konnte nicht anders, sie hielt das Ganze für maßlos übertrieben.
    Vor allem, wenn sie miterlebte, welche Summen Nick ausgab.
    Ja, die junge Internetfirma, bei der er angestellt war, war wirklich ein Senkrechtstarter, und Nick argumentierte, weil er so hart arbeite, verdiene er auch entsprechend extravagante Freizeitvergnügen. In gewissem Maße gab Molly ihm auch recht, trotzdem konnte sie ihr Unbehagen angesichts dieser Verschwendung nicht überwinden.
    Aber andererseits sollte sie vielleicht einfach mitspielen und ihren Spaß haben.
    Mit einem Lächeln schaute sie über den Tisch hinweg den Mann an, mit dem sie jetzt seit etwas über einem Jahr zusammen war. Es war Liebe auf den ersten Blick gewesen. Nick behandelte sie gut, und er hatte ihr ganz offenherzig gestanden, dass er bis über beide Ohren in sie verliebt war.
    «Es ist wahnsinnig toll hier, Nick. Ich freue mich sehr für dich.»
    Er griff über den Tisch und nahm Mollys Hand. «Für uns, Baby, freu dich für uns. Hier geht es um dich und mich. Vergiss das nicht.»
    Molly hatte noch nie einen Mann kennengelernt, der so oft von der Zukunft sprach wie Nick. Oder besser gesagt, von der Zukunft mit ihr. Sie bekam immer noch jedes Mal eine Gänsehaut, wenn er darauf anspielte, dass sie jetzt in einem Boot saßen, und zwar für alle Zeiten.
    «Ich weiß, Nick, aber ich muss mich an ganz Vieles erst gewöhnen. Ich habe, ehrlich gesagt, noch nie so teuren Wein getrunken. Über zweihundert Dollar pro Flasche!» Sie biss sich auf die Lippe und zupfte mit einer Hand am Oberteil des trägerlosen Versace-Kleids herum, das Nick, ohne Widerspruch zu dulden, ihr vorhin gekauft hatte. Molly hatte eigentlich vorgehabt, das hübsche Cocktailkleid aus den zwanziger Jahren anzuziehen, das sie mitgebracht hatte, aber er war der Meinung gewesen, dass sie etwas Neues verdiene und sich nicht mit einem Kleid abfinden solle, das schon «jemand anders» getragen hatte.
    Molly fand das Vintage-Kleid eigentlich richtig schön, fügte sich aber. Allerdings war ihr ganz anders geworden, als sie das Preisschildchen an dem Versace gesehen hatte. Und jetzt hatte sie einen Horror davor, es zu bekleckern.
    «Lass doch das Gefummel, Baby, du siehst gut aus», beruhigte Nick sie, bevor er sein Glas austrank und sich neu einschenkte.
    Sie legte die Hände in den Schoß und richtete sich gerade auf.
    «Das Kleid ist wirklich wunderschön. Ich bin einfach ein bisschen nervös.»
    «Ach Baby, du siehst hinreißend aus, wenn du nervös bist. Was hältst du übrigens von unserem Hotel?»
    Sie wohnten im Mandalay Bay, einem der angesagtesten Hotels am Strip, und Molly staunte immer noch über die Größe ihrer Suite. «Es ist einfach toll. Und unsere Suite … also, ich bin noch nie in einem so riesengroßen Hotelzimmer gewesen. Wahrscheinlich würde meine Wohnung mehrmals da reinpassen», scherzte Molly. «Was wollen wir denn nach dem Essen machen? Es gibt verschiedene Shows, die interessant klingen», fuhr sie fort, nachdem ein Kellner die Vorspeisen gebracht hatte. Beim Anblick der Schnecken auf Nicks Teller schauderte es sie. Sie war zwar nicht wählerisch, wenn es um Essen ging, aber Schnecken? Das musste doch nicht sein, oder?
    Nick zuckte die Achseln und steckte sich mit der winzigen Schneckengabel

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