Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Gluecksarmband

Das Gluecksarmband

Titel: Das Gluecksarmband Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Holly Greene
Vom Netzwerk:
einen kleinen bräunlichen Happen in den Mund. «Ich hab mir gedacht, wir sehen einfach mal, was der Abend bringt. Pete und Mack haben davon gesprochen, mal an den Würfeltisch zu gehen und sich vielleicht diesen Club anzusehen, der gerade neu aufgemacht hat – im MGM Grand Hotel, glaube ich.»
    Molly nickte, musste sich aber zwingen, das Gesicht nicht zu verziehen. Sie tanzte zwar wahnsinnig gern, doch genau das hatten sie schon gestern Abend getan. Hinzu kam, dass sie die anderen zwar mochte, aber eigentlich der Ansicht war, dass sie und Nick auch mal einen Abend ohne Pete und Mack und deren Freundinnen verbringen sollten.
    «Weiß nicht so richtig, ob ich dazu heute Lust habe. Vielleicht könnten wir beide was allein machen?»
    Nick zog ein langes Gesicht. «Dann willst du nach dem Essen einfach ins Hotel zurück?»
    Molly schüttelte den Kopf. «Nein, nein, so habe ich das nicht gemeint. Ich bin doch keine Schlaftablette. Ich habe einfach gedacht, heute Abend könnten wir mal etwas zu zweit unternehmen, nur du und ich. Vielleicht können wir uns eine nette Cocktaillounge suchen, ein bisschen Musik hören, Sekt trinken und dann mal den Jacuzzi in unserer Suite antesten.»
    Nicks Gesicht hellte sich wieder auf. Er erhob sich kurz von seinem Stuhl, um ihr über den Tisch hinweg einen Kuss zu geben. «Weiß du was? Das klingt super. Ich sage den Jungs, dass wir passen.» Sofort zog er sein Handy aus der Tasche und wählte. Molly lehnte sich zurück und schaute sich angespannt um. Sie hasste es, wenn Leute in der Öffentlichkeit mit dem Handy telefonierten, insbesondere in schicken Restaurants.
    «Nick», rief sie leise, «nicht im Restaurant.» Doch er hob mahnend den Zeigefinger, denn er sprach bereits mit Pete.
    Molly spürte, wie ihre Wangen brannten, als eine Frau am Nachbartisch kopfschüttelnd zu ihnen herübersah und ihrem Tischgenossen etwas zuflüsterte.
    Sie seufzte. Nick hatte das Herz auf dem richtigen Fleck, das wusste sie, aber sie kapierte einfach nicht, warum er für den Anruf nicht aufgestanden war und das Restaurant kurz verlassen hatte. Es war ja nicht das erste Mal, dass das passierte, und er wusste, dass es ihr auf die Nerven ging. Doch Nick war der Meinung, dass man mit der Technik Schritt halten musste und ständige Erreichbarkeit und schnelle Kommunikation nun mal die Zukunft waren. Molly ihrerseits sah jedoch nicht ein, warum das nicht mit guten Manieren verbunden sein konnte.
    «So, wo waren wir stehengeblieben?», fragte Nick, und sie wandte sich ihm zu und suchte seinen Blick. Der jedoch war nicht auf sie gerichtet, sondern auf eine längliche rote Samtschachtel, die plötzlich auf dem Tisch lag.
    «Was ist das denn?», fragte sie überrascht.
    «Mach es doch mal auf und guck nach.»
    Mollys Hände zitterten, als sie nach der Schachtel griff. Für einen Ring hatte sie nicht die richtige Form, folglich handelte es sich nicht um einen Heiratsantrag, aber Schmuck war es ganz bestimmt. Und weil sie dieses spezielle Rot kannte, wusste sie sofort, dass die Schachtel von Cartier stammte.
    Mit angehaltenem Atem hob sie den Deckel ab. Das prächtigste Diamantarmband, das sie je gesehen hatte, strahlte ihr entgegen. Sie schluckte.
    «Oh … ach, Nick, das solltest du aber nicht.»
    Nick lächelte glücklich, als er nach der Schachtel griff und das Armband herausnahm. Dann stand er auf und kam um den Tisch herum, um es Molly anzulegen.
    «Komm, zieh es an. Ein schönes Kleid verdient schönen Schmuck. Nimm das andere Armband ab.»
    Sie erstarrte, als ihr klar wurde, was Nick meinte. «Mein Glücksarmband?»
    «Ja, los, das passt doch überhaupt nicht zu dem Kleid. Aber dieses hier ist perfekt dazu. Ich hab mir gedacht, du brauchst was Eleganteres als das alte Ding.»
    Das «alte Ding» war das Armband, das Molly seit der Beerdigung ihres Vaters täglich getragen hatte. Auch nachts hatte sie es nur selten abgelegt, und sie verstand nicht, warum sie das ausgerechnet jetzt tun sollte.
    Sie zögerte und sah Nick verwirrt an.
    «Dieses Armband ist wie geschaffen für das Kleid, Molly. Das ist doch eine ganz andere Liga als dein altes Bettelarmband.»
    Molly schluckte schwer. Ihr war, als müsse ihr das Herz brechen, obwohl sie wusste, dass sie das Silberkettchen mit den Anhängern nur für die wenigen Stunden ablegen sollte, in denen sie den Ersatz von Cartier trug. Schließlich befand sie, dass sie albern war.
    «Also dann …» Widerstrebend öffnete sie den Verschluss und ließ ihr geliebtes

Weitere Kostenlose Bücher