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Das Gold der Lagune: Historischer Roman (German Edition)

Das Gold der Lagune: Historischer Roman (German Edition)

Titel: Das Gold der Lagune: Historischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gerit Bertram
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Büttenwart nach einer kurzen Pause. »Hat es sich so zugetragen? Ich rate Euch, redet! Sonst lasse ich Euch zwingen!«
    »Verdammt, ja.« Lynhard schwankte leicht, schielte zu Boden. »Sie hat es mir leicht gemacht, dachte wohl, das Geheimnis ihrer heilenden Hände vor mir verbergen zu können. Ich lugte in die Schlafkammer, damals, als Lukas schon mit dem Tod rang, und sah, wie Cristin die Hände über ihn hielt.« Er hob die Schultern, straffte sich. »Der Rest war ein Kinderspiel.«
    »Gut, Angeklagter. Ihr könnt Euch setzen.«
    Einige Augenblicke lang war das Prasseln der Regentropfen gegen die aufwendig gearbeiteten Fenster in der Decke des Gerichtssaales das einzige Geräusch im Saal. Cristin sah zu der Frau des Salzhändlers, die das Geschehen mit weit aufgerissenen Augen verfolgt hatte.
    »Habt Ihr noch mehr mit anhören können, Frau Lüttke?«, unterbrach Büttenwart die Stille.
    Gislind Lüttke schüttelte den Kopf.
    »Nun, ich denke, es reicht auch so«, nickte der Richteherr. »Nehmt wieder Platz.«
    »Frau Lüttke, auf ein Wort.« Fiskal Mangel trat vor. »Warum habt Ihr Euch erst jetzt zu einer Aussage durchgerungen? Dem Gericht wäre viel Arbeit erspart geblieben, hättet Ihr beim ersten Prozess schon die Wahrheit gesagt.«
    Die Witwe wollte zu einer Antwort ansetzen, doch Büttenwart winkte ab.
    »Lasst gut sein, Mangel. Ich nehme an, die Zeugin hat sich geschämt.« Der Vogt ließ während all der Zeit den Angeklagten nicht aus den Augen. »Eins verlange ich allerdings noch zu wissen, Bremer. Gehe ich recht in der Annahme, dass der Medicus Konrad Küppers nicht zufällig ertrunken ist?« Schneidend wie Dolchhiebe prasselten die Worte auf Lynhard nieder.
    Cristin konnte nicht anders, sie starrte mit offenem Mund auf den Mann, den sie einst zu kennen geglaubt hatte und dem sie zugetan gewesen war. Nicht ein Atemgeräusch war im Gerichtssaal zu hören.
    »Nur ein einziges Wort, und er hätte uns alle verraten.«
    Lynhard schüttelte bedauernd den Kopf. »Das konnten wir wahrlich nicht riskieren.«
    Einige der Anwesenden schlugen die Hände vors Gesicht oder drehten sich angewidert ab.
    »Der Kerl gehört an den Galgen!«, rief jemand. Andere stimmten ein.
    »Alles zu seiner Zeit«, mahnte der Fiskal . »Wie habt Ihr es getan?«
    Büttenwart wischte sich mit einem Tuch Schweißperlen von der Stirn.
    »Nichts leichter als das, nicht wahr?« Um Lynhards Augen zeigten sich eine Reihe feiner Fältchen. »Genau genommen hat er sich seinen Tod selbst gemischt. Ich habe ihm gesagt, ich könne nachts nicht schlafen.« Er verdrehte die Augen. »Konrad hat nicht einen Moment Verdacht geschöpft. Im Gegenteil. Allerlei Ratschläge erteilte er mir, redete mir gut zu, ich solle mir mehr Kurzweil gönnen und die Nächte wieder daheim verbringen, um mich zu erholen.«
    Mechthild schnappte nach Luft.
    »Er bot mir an, etwas zum Schlafen für mich anzumischen. Ich suchte ihn auf, um mir meine Medizin abzuholen. Auch Hilmar war anwesend. Gemeinsam überredeten wir Konrad, nachdem er den Behandlungsraum geschlossen hatte, uns einen Becher Wein zu genehmigen. Schließlich müssen Freundschaften gepflegt werden.« Sein Blick wanderte in die Ferne. »Er hatte mir ja vorher genau erklärt, wie lange es dauert, bis die Wirkung des Schlafmittels einsetzt. Wir brauchten also nichts weiter zu tun, als uns an seine Anweisungen zu halten.« Lynhard stockte.
    Cristin erkannte, wie die vornehme Fassade des einstigen Lebemannes immer mehr bröckelte. Schimmerten seine Augen tatsächlich feucht oder narrte sie ihre Fantasie?
    »Wie ging es dann weiter, Bremer?«
    Büttenwarts Stimme holte Cristin in die Wirklichkeit zurück.
    »Ich habe ihm das Mittel in den Wein gemischt. Nach dem ersten Becher wollte ich spazieren gehen. Ich sagte ihm, auch er brauche nach einem mühevollen Tag ein wenig Bewegung und frische Luft.« Er streckte sich. »Konrad hat nichts mitbekommen. Möge er in Frieden ruhen.«
    Büttenwart strich sich mit der Hand über den mächtigen Bauch. Wer ihn näher kannte, konnte die Bestürzung hinter der gerunzelten Stirn erahnen. Er wandte sich an die zwölf Männer, die als Schöffen berufen worden waren.
    »Zieht Euch nun zur Beratung zurück und überdenkt gut, was Ihr soeben von dem Angeklagten und der Zeugin erfahren habt. Ihr habt sein vollständiges Geständnis. Euer einstimmig gefasstes Urteil soll nun darüber entscheiden, was mit diesem Mann geschieht.«
    Die Männer verließen den Raum. Die Spannung hing wie

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