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Das Gold der Piraten

Das Gold der Piraten

Titel: Das Gold der Piraten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dirk Ahner
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Ich bin Filomenus Feuertal, wahrer Zauberer, professioneller Traumfänger und ganz und gar echt.«
    »Es tut mir wirklich leid«, sagte Nepomuk kleinlaut.
    Filomenus kratzte seinen grauen Spitzbart. »Ach, eigentlich ist es meine Schuld. Ich vergesse immer, hier abzuschließen. Meine Kollegen halten mich für den schusseligsten und zerstreutesten Zauberer der ganzen Magiergilde. Wahrscheinlich haben sie recht.«
    »Wir machen es wieder gut!«, sagte Nepomuk. »Wir können die Träume wieder einfangen und das Glas auffüllen. Wenn Sie uns erklären, wie das geht, meine ich.«
    Ben und Lara nickten beipflichtend.
    Ein Lächeln überflog das Gesicht des Zauberers. »Nett von euch, aber das wäre viel zu gefährlich. Um einen Traum zu fangen, muss man sich mitten hineinbegeben. Und es gibt nur einen, der helfen kann, den Traum wieder zu verlassen: der Träumende selbst. Damit das klappt, muss er aufwachen. Das kann äußerst schwierig sein, und wenn es zu lange dauert, dann …«



Lara kribbelte es. »Was ist dann?«
    »Dann kann es geschehen, dass man sich in der Traumwelt verliert und nie mehr zurückfindet«, sagte Filomenus. »Aber ich habe euch schon zu viel verraten. Ihr solltet jetzt besser nach Hause gehen. Eure Eltern machen sich bestimmt schon Sorgen.«
    Nepomuk wollte seinen Fehler wiedergutmachen und zumindest die Unordnung beseitigen, die er hinterlassen hatte. Er packte das schwere Kristallglas mit beiden Händen, um es zurück an seinen Platz zu stellen. Filomenus sah es und fuhr mit entsetzter Miene auf.
    »Nepomuk! Nicht! Man darf das Glas nicht anfassen, wenn es offen ist!«
    Da war es bereits zu spät. Ein Sturm wirbelte aus dem Glas hervor, rüttelte an den Wänden, ließ Staub von der Decke rieseln und brachte die Erde zum Erzittern. Er packte Nepomuk und wirbelte ihn durch den Raum wie ein Blatt im Wind.
    »Nepomuk!«, rief Lara erschrocken und stürzte sich hinterher.
    »Lara!« Ben wollte sie aufhalten, doch auch mit seinen Bärenkräften hatte er keine Chance gegen die Macht des Sturms. Die drei Kinder hielten sich aneinander fest, als sie in den Schlund des Glases gesaugt wurden und in einem Nebel wirbelnder Farben verschwanden.

Die Flagge des roten Korsaren

    Laras Schädel brummte, als ob sie ihn an einem Balken gestoßen hätte. Ein seltsamer Geruch stieg ihr in die Nase: salzige Luft, gepaart mit dem Duft von Sonne und Abenteuer. Der Geruch des Meeres. Aber das konnte unmöglich Wirklichkeit sein, ebenso wenig wie das leise Rauschen der Wellen und die Stimmen, die plötzlich an ihr Ohr drangen.
    »Seht nur, die feinen Schühchen, die könnten mir schon gefallen.«
    »Und die seltsamen Monokel, die der Kleine auf der Nase hat. So etwas habe ich noch nie gesehen.«
    »Aye! Das müssen Dämonen sein, die der Himmel ausgespuckt hat.«
    »Oder Klabautermänner!«
    Mühsam öffnete Lara die Augen. Sie blickte auf eine Horde raubeiniger, schmutziger Piraten, die mit ängstlichen Gesichtern auf sie herabstarrten. Sie waren in Lumpen gekleidet und hielten Säbel und Dolche in ihren Händen.
    »Ein Traum!«, sagte Lara zu sich selbst. »Das ist alles nur ein Traum.« Sie schloss die Augen und kniff sich fest in den Arm. Es tat weh, aber sie erwachte nicht. Sie setzte sich auf und rieb ihren schmerzenden Kopf. Die Männer wichen ängstlich zurück und fuchtelten mit ihren Säbeln herum.
    »Klabautermänner? Bist du sicher, Hagen?«, bibberte ein untersetzter Dickwanst, der seinen Bart zu Zöpfen geflochten hatte.
    Hagen, ein klapperdürrer Pirat, so lang wie eine Bohnenstange, nickte nervös. »Aye! In einer Spelunke hat mir ein alter Seebär davon erzählt. Er hat mit eigenen Augen gesehen, wie Klabautermänner über sein Schiff gespukt sind. Drei Tage später ist es auf Grund gelaufen und mit Mann und Maus versunken.«
    Die Männer raunten nervös.
    Geblendet von der Sonne kniff Lara die Augen zusammen und sah sich um. Sie war auf einem Segelschiff, genauer gesagt auf einem Piratenkreuzer. An dem größten der drei Masten, so hoch am Himmel, dass ihr schwindelig wurde, wehte das schwarze Banner der Freibeuter mit Totenkopf und gekreuzten Säbeln. Das Schiff war riesig, doch in einem kläglichen Zustand; es wirkte so ärmlich wie seine Mannschaft. Die Farbe blätterte von den Planken, die Takelagen waren morsch und die Segel bestenfalls notdürftig geflickt.
    Da waren sie ja in einen schönen Schlamassel hineingeraten.
    Auch Ben und Nepomuk wurden wach und rieben sich stöhnend die Augen.
    »Was

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