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Das Gottesgrab

Das Gottesgrab

Titel: Das Gottesgrab Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Will Adams
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Blutvergießen.»
    Voller Abscheu starrte Nicolas Knox an. Er hob sein Handy. «Das ist eine Falle», fauchte er. «Töte das …»
    Knox schlug Nicolas das Handy aus der Hand, bevor er seinen Befehl beenden konnte, aber Nicolas hatte noch die Walther. Er richtete sie auf Knox und drückte ab. Knox warf seinen Kopf zurück, sodass die Kugel nur seine Wange streifte und dann das Fahrerfenster durchschlug. Es war, als hätte eine Startpistole jeden aufgescheut. Aus dem Geländewagen links von ihnen wurde eine Salve abgefeuert. Nessim warf sich auf den Boden. Von den Containern und den Bürofenstern wurde sofort zurückgeschossen, die Kugeln durchsiebten den Geländewagen und peitschten über den Asphalt. Knox packte Nicolas’ Handgelenk und verdrehte es, bis er die Walther fallen ließ. Währenddessen legte Bastiaan krachend den Rückwärtsgang ein und trat verzweifelt auf das Gaspedal, um den Sattelschlepper zu beschleunigen. Überall ertönte Geschrei, Leute liefen durcheinander, von allen Seiten wurde geschossen, doch irgendwie kam der LKW unbeschadet aus der Schusslinie. Der zweite Geländewagen machte eine Kehrtwende, aus den Fenstern wurden automatische Waffen abgefeuert. Dann geriet er in Dauerfeuer, die Karosserie wurde durchlöchert, die Fenster zersprangen. Eine Tür ging auf, und ein Mann sprang hinaus. Er lief ein paar Schritte und schoss blind hinter sich, dann wurde er getroffen und stürzte zu Boden.
    Der Sattelschlepper nahm endlich Fahrt auf. Nicolas und Knox kämpften um die Walther, die auf dem Boden der Fahrerkabine umherrutschte. Eine einzelne Kugel durchschlug die Windschutzscheibe und durchzog sie mit Rissen. Bastiaan stöhnte auf und wurde zurückgeworfen. In seiner Stirn war ein kleines Loch. Als er dann nach vorn sackte, sah man den großen roten Krater im Hinterkopf. Sofort verloren sie an Geschwindigkeit. Nicolas packte die Walther und richtete sie auf Knox. Knox versetzte ihm einen Kopfstoß auf den Nasenrücken, griff nach seinem Handgelenk und knallte es so lange gegen das Armaturenbrett, bis er die Waffe fallen ließ. Er schob Bastiaan zur Seite, streckte ein Bein aus und trat aufs Gaspedal. Sofort wurden sie wieder schneller. Er riss das Lenkrad herum und lenkte sie rückwärts Richtung Kanal. Nicolas hob die Walther wieder auf und wollte sie gerade auf ihn richten, als die Hinterräder wegsackten und das Fahrgestell quietschend über die Kante der Hafenmauer schlitterte. Durch das Gewicht des Sarkophags im Container wurde die Fahrerkabine sofort nach oben geschleudert. Nicolas schrie auf, als sie in der Luft hingen und dann rückwärts aufs Wasser krachten. Der LKW erzitterte, und dann noch einmal, als Alexanders goldener Sarg wie ein Rammbock gegen die hinteren Türen krachte, sie aus den Angeln riss und schließlich hinaus in den Kanal rutschte und untertauchte.
    Der LKW wippte zweimal und plumpste auf den Bauch. Ohne das Gewicht des Sarkophags war genug Luft im Container, um ihn treiben zu lassen. Nicolas versuchte, die Beifahrertür aufzukriegen, doch das Wasser drückte dagegen. Als er stattdessen das Fenster herunterkurbelte, strömte Wasser schäumend herein. Er wollte hinausklettern, doch Knox packte seinen Knöchel und kurbelte das Fenster wieder hoch, bis er an der Hüfte eingeklemmt war. Die Kabine neigte sich zur Seite und zog Nicolas unter Wasser. Er strampelte wie ein Wilder mit den Beinen, um sich loszureißen, aber Knox erinnerte sich an seine Schwester, an seine Eltern, an Rick und hielt ihn erbarmungslos fest. Es schien Ewigkeiten zu dauern, bis Nicolas sich nicht mehr rührte. Knox kletterte durch das andere Fenster und tauchte hinter den Container, damit ihn Hassans Männer, die jetzt an der Hafenmauer standen, nicht erwischten. In dem verschmutzten Wasser brannten seine Augen, sodass er sich nur vortasten konnte. Als er sie aber wieder öffnete, war er sich sicher, dass er für einen Moment zwei leere Augenhöhlen sehen konnte, die ihn aus einem Schädel anstarrten. Dann fiel der Schädel auf die Seite, wirbelte Luftblasen auf und trudelte in die Tiefe.
    Er schüttelte den Kopf, um klar zu werden. Sollen die Toten die Toten begraben. Er musste Gaille retten. Die Türen des Containers waren abgerissen. Er zog sich hinein. Der Container war bereits zu zwei Dritteln unter Wasser und füllte sich rasant. Bei dem Aufprall war alles herausgerutscht, nur Gaille hing zum Glück an der Laufstange gefesselt. Das Wasser stand ihr schon bis zum Hals, und sie musste ihren

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