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Das Gottesgrab

Das Gottesgrab

Titel: Das Gottesgrab Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Will Adams
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anderen wild fuchtelnd auf sich aufmerksam machen wollten, um Fragen zu stellen; wenn auch nur um ihren Vorgesetzten zu zeigen, dass sie ihre Arbeit taten, denn mittlerweile musste ihnen klar geworden sein, dass sie keine aussagekräftigen Antworten erhalten würden.
    «Es tut mir leid», erklärte Yusuf Abbas zum x-ten Mal. «Es ist noch viel zu früh, um genau sagen zu können, was wir gefunden haben. Archäologie ist ein langwieriger Prozess. Wir brauchen Zeit, um die Ausgrabungsstätten zu sichern und zu erforschen, und wir brauchen Zeit, um unsere Funde zu bergen und zu untersuchen. In ein oder zwei Jahren wissen wir vielleicht etwas mehr. Nur noch drei Fragen, bitte. Wer möchte …»
    «Daniel!», rief eine junge, rothaarige Frau. «Daniel! Hier!» Als Knox sich zu ihr drehte, wurde er für einen Moment vom Blitzlicht eines Fotografen geblendet. «Woher wissen Sie, dass es Alexander ist?», rief sie.
    «Stimmt es, dass dort noch mehr Gold ist?», meldete sich ein japanischer Journalist zu Wort.
    «Gaille! Gaille!», schrie ein grauhaariger Mann. «Dachten Sie tatsächlich, Sie würden sterben?»
    «Bitte», sagte Yusuf und erhob die Hände. Er kostete jeden Augenblick aus. «Einer nach dem anderen.»
    Knox kratzte sich die Wange. Die Müdigkeit machte ihn kribbelig, und seine Bartstoppeln juckten. Es war ein bizarrer Gedanke, dass man ihn genau in diesem Moment überall auf der Welt im Fernsehen sehen konnte. Mit Sicherheit saßen auch ein paar alte Bekannte vor den Apparaten. Bestimmt starrten sie ungläubig auf den Bildschirm, manche stießen vielleicht auch einen leisen Fluch aus oder begannen zu lachen und riefen sofort gegenseitige Freunde an. Hast du das im Fernsehen gesehen? Erinnerst du dich an diesen Knox? Ich schwöre bei Gott, das ist er gewesen!
    Er schaute hinüber zu Gaille. Sie lächelte und zog eine Augenbraue hoch, so als würde sie genau wissen, was ihm gerade durch den Kopf ging. Die letzten vierundzwanzig Stunden waren verwirrend gewesen. Die Befragung durch die Polizei in Suez hatte in einer triumphierenden Stimmung begonnen. Alle hatten sich gegenseitig beglückwünscht, Witze wurden gerissen, Hände geschüttelt, und Gaille und er waren wie Helden behandelt worden. Mohammeds Geschichte hatte die Öffentlichkeit offenbar äußerst bewegt. Und die Krone des Ganzen war der Livebericht im Fernsehen gewesen, in dem Yusuf Abbas verzweifelt versuchte hatte, seine Beziehung zu den Dragoumis zu erklären und warum er der Makedonischen Archäologischen Stiftung die Erlaubnis zur Ausgrabung im Delta gegeben hatte und warum Elena Koloktronis ihn in Kairo aufgesucht hatte.
    Doch dann hatte sich der Ton plötzlich verändert. Ein neuer Ermittler namens Umar war auf dem Polizeirevier erschienen. Als erste Amtshandlung hatte er Knox und Gaille in getrennte Zellen sperren lassen. Daraufhin hatte er begonnen, sie unerbittlich einzeln zu verhören. Er hatte spitze Koteletten, einen stechenden Blick und äußerst misstrauisch auf alles reagiert, was Knox ihm erzählt hatte. Immer wieder hatte er versucht, Knox in Widersprüche zu verwickeln und ihm die Worte im Munde umzudrehen. An Nicolas Dragoumis und seinen Männern hatte er nicht das geringste Interesse gezeigt, so als würde er Raub und mehrfachen Mord für völlig nebensächlich halten. Stattdessen hatte er sich allein auf Knox’ Handlungen konzentriert und ihn besonders über die Ausgrabungsstätten der Antiquitätenbehörde in Alexandria und im Delta ausgefragt. Schließlich hatte er ihn dazu zwingen wollen, dass er zugab, in diese Stätten eingebrochen zu sein.
    «Ich weiß nicht, wovon Sie sprechen», beteuerte Knox. «Ich weiß nichts über diese Ausgrabungsstätten.»
    «Wirklich nicht?», hatte Umar ihn gefragt und theatralisch die Stirn gerunzelt. «Dann können Sie mir vielleicht erklären, wie Fotos dieser Stätten auf einen Laptop und eine Digitalkamera gelangt sind, die wir in Ihrem Jeep gefunden haben.» Knox war das Herz in die Hose gerutscht. Die Fotos hatte er völlig vergessen. Hätte er in diesem Moment dichtgemacht oder einen Anwalt verlangt, wäre sofort klar gewesen, dass er etwas zu verbergen hatte. Einen solchen Mann anzulügen wäre reiner Wahnsinn gewesen, aber ein Geständnis ebenso. Und er hatte auch an Ricks Ruf denken müssen. Auf keinen Fall wollte er zulassen, dass der gute Name seines Freundes als Grabräuber besudelt wurde, nicht nachdem er sein Leben geopfert hatte. Umar hatte ihn mit aufreizender

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