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Das Grab der Königin

Das Grab der Königin

Titel: Das Grab der Königin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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nicht sichtbare Stufenkante. Bevor ich fallen konnte, fing Suko mich auf. »Keine Panik jetzt, John.«
    Aber auch seine Stimme zitterte. Was wir hier erlebten, empfand ich als ungeheuer.
    Der Geist des Weisen hatte mich begrüßt wie einen alten Freund. Er stand mir positiv gegenüber, und ich dachte automatisch an meine Reinkarnationen. Ich war Hector de Valois gewesen, auch Richard Löwenherz — und jetzt König Salomo?
    Wenn ja, was hatte er mit dem Gral zu tun?
    Der Weise erriet meine Gedanken. Huschte nicht ein Lächeln über sein geisterhaft blasses Gesicht? Funkelten nicht plötzlich die Augen? »Ich weiß, was du denkst, John Sinclair. Du bist der Besitzer des Grals, aber du kennst sehr wenig über ihn. Die Templer haben mehr gewußt, sie konnten sich die Zeit nehmen, und sie wußten auch, daß dieser Gral etwas mit dem Land und dem Gebiet zu tun hat, wo die Wiege der Menschheit stand. Eben mit dem Orient. Wolfram von Eschenbach, der über den Heiligen Gral geschrieben hat, gab uns verschlüsselte Botschaften. Wenn du sie genau liest, dann wirst du merken, daß er auf seinen Reisen in dieses Land auch von einer Königin hörte, die ein besonderes Gefäß besaß. Es war die Königin von Saba, die mir wiederum dieses Gefäß gezeigt hat. Ich löste ihre Rätsel. Als Dank dafür weihte sie mich in die Geheimnisse des Grals ein. Solange es ihn gibt, wird auch sie existieren. Das stimmt schon. Der Gral darf nicht zerstört werden, er ist ungemein wichtig. Er und die Königin — und jetzt hört genau zu — bildeten damals den Gegenpol zu einer Bewegung, die sich wieder an das Urböse erinnerte. An den Teufel und an Lilith! Du wirst noch mit ihr zu tun bekommen, John Sinclair. Es wird nicht lange dauern, das verspreche ich dir. Du wirst erkennen, daß es Zusammenhänge zwisehen dem Gral, Lilith, der Königin, Luzifer, dir und dem Seher gibt. Das alles ist ein gewaltiger Kreislauf, der im Buch des Schicksals geschrieben steht. Du bist hineingeraten, weil du auserwählt worden bist als Sohn des Lichts. Du hast allerdings noch nicht viel begriffen, das soll sich aber sehr bald ändern. Ich verspreche es dir. Die Legende des Grals ist geschrieben worden, sie soll nicht mehr neu aufgezeichnet werden. Diese Frau, die gekommen ist, um die Macht der Königin zu erreichen, weiß mehr. Sie wollte die Königin erpressen. Es liegt an dir und deinen Freunden, ob sie jemals dazu kommen wird. Dies ist eine heilige Stätte. Sorge dafür, daß sie heilig bleibt und nicht entehrt wird. Der Kreislauf der Menschheitsgeschichte darf in keine andere Richtung gelenkt werden.«
    Ich stand da, lichtumflort, hörte das Atmen meiner Freunde und fragte:
    »Wie soll ich es anstellen?«
    »Vertreibe sie aus diesem Paradies, von dieser Stätte. Hole zurück, was dir gehört!«
    »Ja, das werde ich…«
    »Nein!« brüllte Morgana. »Das wird er nicht. Ich will die Macht, ich will es haben. Ich…« Sie war wie von Sinnen, hob den Fuß an und wollte die Kugel mit einem gewaltigen Tritt zerdrücken.
    Da stieß ich mich ab!
    ***
    Die Distanz zwischen uns war nicht sehr groß. Sie betrug die Länge von drei Stufen, mehr nicht. Eine Sache von Sekunden. Doch Morgana Layton hatte ihren Fuß bereits erhoben, nur suchte sie noch den richtigen Stand, um es auch mit einem Tritt zu schaffen. Bevor die Hacke oder die Sohle die Kugel berühren konnte, prallte ich gegen sie.
    Ich hatte die Arme weit vorgestreckt. Die Fäuste bohrten sich unterhalb der Brust in das weiche Fleisch ihres Körpers. Diesem Aufprall konnte sie nichts entgegensetzen.
    Da sie sehr nahe am Rand des Grabes stand, schleuderte sie die Wucht des Aufpralls über den Rand hinweg und in die Tiefe hinein, wo die Königin von Saba auf dem Altar stand und von zwei geisterhaften Schutzwesen umgeben wurde.
    Morgana fiel, ich fiel, und ich prallte einen Sekundenbruchteil später nach der harten Landung auf sie.
    Auch wenn ich eine bessere Lage besaß, hatte ich noch längst nicht gewonnen, denn Morgana entwickelte sich trotz ihrer menschlichen Gestalt zu einem wahren Raubtier.
    Sie wollte meinen Tod.
    Ihre Fäuste und auch die Knie erwischten mich so hart, daß mir schlecht und schwarz vor Augen wurde. Ich löste mich aus der Umklammerung und rollte mich auch zur Seite, so geriet ich aus der Reichweite ihrer tretenden Füße. Taumelnd und dabei auf allen vieren laufend, kam ich auf die Beine. Ich hörte Sukos Stimme und sah meinen Freund oberhalb, zusammen mit Jenna, am Grabrand stehen. Der

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