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Das Grab des Ghouls

Das Grab des Ghouls

Titel: Das Grab des Ghouls Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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mehr, die wir gegen das Grauen in Schutz nehmen müssen.«
    »Richtig, Sie sagen es!«
    »Übernimmst du die Führung?«, fragte Rosali.
    »Klar, das mache ich doch immer.«
    »Gut.« Rosali Carter lächelte. Aber es fiel ihr schwer, so verdammt schwer...
    ***
    Der Turm hatte Bill Conolly angezogen wie ein Magnet das Eisen. Seinen Freund John Sinclair hatte er ganz vergessen.
    Auch er war mit einer Lampe bestückt, die er eingeschaltet hatte. Der helle Kreis wanderte über den Boden, und so entdeckte Bill manche Stolperfalle. Er erreichte sein erstes Etappenziel und schob sich in die Düsternis des Turm.
    Das Licht hatte er bewusst gelöscht, denn Bill stellte fest, dass es innerhalb des Turms doch nicht so dunkel war, wie er es sich vorgestellt hatte. Von irgendwoher erreichte ihn ein Lichtschimmer.
    Er musste sich orientieren und fand heraus, dass die Helligkeit nicht in seiner Höhe vorhanden war. Sie erreichte ihn von einer anderen Ebene her, und die lag in der Tiefe des Turms. Das schwache Licht endete dort, wo eine Treppe begann.
    Bill blieb stehen und verzog die Lippen zu einem dünnen Lächeln. So etwas hatte er sich vorgestellt. Der Turm, das Verlies, die Stollen – die Verstecke.
    Wenn er eine solche Führung durchgezogen hätte, er hätte nicht anders gehandelt, die Menschen in die Tiefe bringen und sie dort das Grauen spüren lassen.
    Den Beginn der Treppe hatte er schnell erreicht. Jetzt wäre es an der Zeit gewesen, seinen Freund John zu informieren. Genau das tat er nicht. Seine Neugierde war größer. Außerdem war John erwachsen. Sie würden sich beide zu helfen wissen.
    Der Weg nach unten war frei. Trotzdem nahm sich Bill vor, auf der Flut zu sein.
    Die Tiefe schluckte ihn wie ein Schlund, der allerdings von einem ungewöhnlichen Licht erhellt war. Natürlich war es kein Tageslicht. Bill empfand es auch nicht als den Schein einer modernen Lampe, dafür war er farblich einfach zu anders. Er glaubte auch, Rottöne in dem Licht zu entdecken, und er konnte sich vorstellen, dass dies alles nicht grundlos geschah. Wenn die Reisenden, die so scharf darauf waren, einen Schrecken zu erleben, unten in den Verliesen oder Gängen eintrafen, dann sollten sie wenigstens die richtige Atmosphäre erleben.
    Bill gab verdammt Acht. Nur nicht ausrutschen. So hielt er sich am Geländer fest. Steil ging es nach unten, wo niemand auf ihn wartete. Aber jemand musste sich dort aufhalten. Irgendeiner trug für die Veränderung die Verantwortung, anders war dies nicht zu erklären.
    Je tiefer er kam, umso gespannter wurde er auf das, was ihn wohl in der Tiefe erwartete, und wer es war.
    Er hütete sich, einen Ruf nach unten zu schicken oder sich anderweitig anzukündigen. So ließ er auch die letzten Stufen hinter sich und suchte sich im schwachen Licht seinen Weg.
    Jetzt erst stellte er die erste Frage mit einer halblauten Stimme, die sich in dieser Tiefe allerdings anders anhörte und sogar ein Echo warf.
    »Mr. Carter...?«
    Eine Antwort bekam er nicht.
    Da Bill bei seinem Ruf stehen geblieben war, setzte er den Weg jetzt fort. Er bemühte sich weiterhin, leise zu sein, gelangte an eine T-Kreuzung aus Stollen und musste sich in die linke Richtung wenden, um dem Licht zu folgen.
    Urplötzlich blieb er stehen. Er schüttelte den Kopf, weil die Wand des Stollens plötzlich unterbrochen war. Es existierte eine Lücke, als hätte jemand eine Tür geöffnet.
    Bill schaute hinein.
    Er sah den Generator. Er nahm jetzt auch das Summen richtig wahr und zuckte leicht zusammen, als ein entferntes Geräusch seine Ohren traf. Er stellte nicht sofort fest, was es gewesen war, aber es hatte sich nach einem fernen Schuss angehört.
    War es John gewesen, der geschossen hatte?
    Bill musste sich entscheiden. Der Drang, zurückzulaufen, war in seinem Inneren stark vertreten, aber da gab es noch eine andere Seite, und die hatte mit dem Verlies zu tun, in dem er sich befand.
    Das Schaltpult interessierte ihn nicht. Es wusste auch so, welche Funktion es hatte. Von hier wurde der Schrecken gelenkt, den die Menschen erfahren sollten.
    Aber das Pult war auch nicht wichtig, denn als Bill seinen Blick zu Boden senkte, da hatte er das Gefühl, einen Schlag in den Magen zu erhalten.
    Auf dem Boden lag bäuchlings ein Mann. Er bewegte sich nicht mehr, aber etwas stieg dem Reporter in die Nase. Er kannte den Geruch von Blut, und der war hier besonders intensiv.
    Die Quelle kannte er auch.
    Es war der Mann.
    Bill wusste mit einem sehr sicheren Gefühl,

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