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Das Grab des Herkules

Titel: Das Grab des Herkules Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy McDermott
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Tag.
    Elf Kilometer südlich von Manhattan verband die gewaltige Verrazano Narrows Bridge Brooklyn mit Staten Island und markierte die Grenze zwischen dem Atlantik und dem Hafen von New York. Dutzende Schiffe fuhren täglich darunter her, und nur wenige ernteten mehr als einen beiläufigen Blick.
    Das galt auch für die Ocean Emperor .
    Sophia stand auf der Brücke der Yacht und beobachtete, wie das Boot die Narrows hochfuhr und den Bay Ridge von Brooklyn umrundete. Vor ihr lag Governor’s Island – und dahinter ragten die in der Morgensonne funkelnden Türme von Manhattan auf.
    »Es sieht beinahe so aus, als ob sie in Flammen stünden«, bemerkte Komosa mit einem Anflug von Ehrfurcht.
    Sophia lächelte. »Bald werden sie tatsächlich brennen.«
    Lenard wandte sich von der Steuerung ab. »Der Autopilot ist programmiert, Ma’am. Die Yacht wird entlang der voreingestellten Wegepunkte den East River hochfahren und kurz vor Zündung der Bombe das Ufer ansteuern. Berücksichtigt man die Abdrift, sollte sie zu diesem Zeitpunkt nicht weiter als fünfzig Meter vom Land entfernt sein.«
    »Gut«, sagte Sophia. »Je näher, desto besser.« Sie wandte sich vom Fenster ab. »Ich glaube, wir sollten jetzt aufbrechen. Captain, lassen Sie die Mannschaft ins Flugzeug einsteigen. Joe …« Sie lächelte. »Ich hab’s mir anders überlegt. Geh runter in den Frachtraum und töte Eddie.«
    Komosa strahlte boshaft. »Mit Vergnügen. Und was ist mit der Frau?«
    »Rühr sie nicht an.«
    »Meinst du wirklich?«, fragte er überrascht.
    »Ich möchte, dass Eddie schnell und sauber stirbt«, sagte sie. »Das bin ich ihm schuldig. Aber die Frau … die soll leiden.« Sie fasste sich an die tiefe Kratzwunde auf ihrer Wange. »Sie soll in den letzten Minuten ihres Lebens den Leichnam ihres Geliebten vor Augen haben. Das bin ich ihr schuldig.«
    Komosa zog die silberne Browning unter der Lederweste hervor. »Wird erledigt.«
    »Schnell und sauber«, wiederholte Sophia, als er hinausging; seine Piercings funkelten im Sonnenschein. »Wir heben ab, sobald die Maschine startklar ist. Beeil dich.«
    »Keine Sorge«, versicherte er ihr und ließ sein Diamantlächeln aufblitzen.
    Der Timer sprang auf 00:10:00 um, dann setzte er den Countdown fort.
    »Tja«, meinte Chase, »jetzt wäre ein guter Moment für ein letztes Brainstorming.«
    »Mir sind leider die Ideen ausgegangen«, erwiderte Nina düster. Sie hatten alles versucht, um sich zu befreien, hatten sich dabei aber lediglich blutende Handgelenke geholt.
    Chase rüttelte an den Kette, die ihn mit dem Rohr verband. »Allmählich bedaure ich, dass ich Sophias Vorschlag nicht befolgt habe.«
    »Wie sah der aus?«
    »Sie hat gemeint, ich solle mir die Hand abnagen.«
    Nina rang sich ein Lächeln ab. »Ziemlich extrem.«
    »Das hier ist ja auch eine Extremsituation.«
    »Davon hatten wir in letzter Zeit eine Menge, nicht wahr?«
    Chase nickte. »Ja, wir haben gemeinsam schon eine Menge durchgemacht. Aber …«
    Sein geständnishafter Tonfall veranlasste Nina, sich aufzusetzen. »Möchtest du mir etwas sagen?«, fragte sie leise.
    »Na ja, es wird allmählich Zeit, meinst du nicht?« Er deutete auf die Bombe. »Ich wollte nur sagen, auch wenn wir ein paar Problem hatten … die letzten anderthalb Jahre mit dir waren die beste Zeit meines Lebens. Ich wünschte nur, ich hätte das eher begriffen, anstatt mich wie ein selbstsüchtiges Arschloch aufzuführen.«
    »Ach, Eddie …« Nina lächelte traurig und mitfühlend. »Ich war doch auch selbstsüchtig. Aber wir hatten trotzdem eine richtig gute Zeit, nicht wahr?«
    »Ja. Wir waren ein gutes Team.«
    »Ein klasse Team.«
    »Hmm, ja.«
    Sie sahen einander an. »Ich, äh …«, setzte Chase an.
    »Was ist?«, fragte Nina.
    »Nichts.«
    »Nein, rede nur weiter. Wie du schon sagtest, jetzt ist der richtige Moment.«
    »Da hast du wohl recht.« Chase stockte, sammelte seine Gedanken. »Es gibt da etwas, das ich dich schon lange fragen wollte.«
    Nina ahnte, worauf er hinauswollte. »Seit wir uns versöhnt haben?«
    »Nein, schon länger. Ich meine, als wir uns gestritten haben, natürlich nicht. Aber das beschäftigt mich schon eine Weile.«
    »Na los, dann frag.«
    Er zeigte erneut auf die Bombe. »Aber es hat nicht mehr viel Sinn, oder?«
    »Wahrscheinlich nicht.« Nina seufzte. »Aber …«
    »Was?«
    »Ich glaube, du weißt, was ich geantwortet hätte.«
    »Ich glaub schon.« Er lächelte, dann lachte er kurz auf.
    »Weshalb lachst du?«
    »Mir

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