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Das Grab des Herkules

Titel: Das Grab des Herkules Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy McDermott
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blieben.
    Die schemenhafte Gestalt verkrampfte sich und brach zusammen. Der andere Mann stutzte, dann kniete er nieder, um seinem Kameraden zu helfen.
    Als er den Pfeil sah, der in dessen Rücken steckte, schaute er hoch.
    Der Schütze hatte bereits nachgeladen. Das Zielfernrohr hätte er gar nicht gebraucht; das Gewehr war wie ein Fortsatz seines Körpers, als er erneut feuerte. Er wusste, auch ohne hinzusehen, dass er getroffen hatte.
    Er rannte zu dem zweiten zusammengebrochenen Marine hinüber und sah nach dem Pfeil, ohne die flehentlich rollenden Augen des Mannes zu beachten. Der Pfeil war ihm in die Brust eingedrungen, zweieinhalb Zentimeter unter dem Herzen. Der Schütze schnaubte verärgert. Er hatte auf das Herz gezielt. Ein nachlässiger Schuss.
    Allerdings beeinträchtigte dieses Versehen nur seinen Stolz. Hier kam es nur auf das Ergebnis an. Er zog den Pfeil heraus und schleuderte ihn aufs Deck, dann wiederholte er den Vorgang beim ersten Opfer. Die Pfeile würden vom Sturm ins Meer gefegt werden, und niemand würde die kleinen Einstiche bemerken, wenn es eine viel naheliegendere Todesursache gab.
    Das Funkgerät an seinem Gürtel klickte zweimal. Ein Signal. Das zweite Team war in Position.
    Das Deck war gesäubert. Er beantwortete das Signal, indem er dreimal eine Taste drückte.
    Besetzt die Plattform.
    Kaum hatte der Aufzug gehalten, stürmten die sieben Männer die Kabine in der Spitze des Stützbeins und machten zwei verdutzte Marines mit Pfeilen bewegungsunfähig. Dann warteten sie auf das Signal des Anführers. Als es eintraf, teilten sie sich in drei Gruppen auf – eine Dreier- und zwei Zweiergruppen – und drangen in den Decksaufbau vor.
    Die Dreiergruppe wandte sich zum Heck der Plattform, wo das Kraftwerk untergebracht war. Die SBX glich zwar einer stationären Bohrinsel, war jedoch ein richtiges Schiff, das sich aus eigener Kraft fortbewegen konnte. Es hatte etwa vierzig Mann Besatzung, dazu kamen noch die Marines und die IBAK-Vertreter. Da der Betrieb der Radarstation weitgehend automatisiert war, hatten die meisten Besatzungsmitglieder ähnliche Aufgaben wie die Seeleute auf einem Kriegsschiff: Sie bedienten und warteten das Schiff.
    Deshalb hielt sich der Großteil der Besatzung auch in einem bestimmten Bereich auf.
    Mit angelegten Pfeilwaffen rückten die drei Männer über die grauen Gänge vor; an jeder Kreuzung vergewisserte sich einer, dass die Luft rein war, dann gab er den anderen beiden das Zeichen zum Weitergehen. Über eine Treppe stiegen sie zu Deck B hoch und horchten auf Anzeichen von Aktivität.
    Vor ihnen öffnete sich eine Tür. Ein bärtiger untergeordneter Offizier trat mit einem Werkzeugkasten auf den Gang und blieb überrascht stehen, als er die drei Fremden sah – dann bohrte sich auch schon ein Pfeil in seinen Hals und setzte den Giftstoff frei. Der Seemann keuchte auf, sein Mörder rannte zu ihm und fing ihn und den Werkzeugkasten auf, bevor beide geräuschvoll aufs Deck prallen konnten.
    Die anderen beiden Männer lasen die Beschriftung auf der Tür – dahinter lag ein Lager für technisches Gerät –, rissen sie auf und inspizierten mit angelegten Waffen den Raum, doch es hielt sich niemand darin auf.
    Sekunden später war der paralysierte Seemann im Lagerraum verstaut und die Tür wieder verschlossen. Die Männer setzten sich in Bewegung und ihren Weg in die oberen Decks fort.
    In ein Schott war eine Luke eingelassen, leises Maschinengebrumm drang hindurch. Den Warnschildern war zu entnehmen, was sich dahinter befand: der Hauptbelüftungsschacht für den Heckbereich.
    Der Aufbau der SBX war im Wesentlichen ein abgeschlossener Metallkasten. Auf dem Schiff gab es nur drei Fenster, nämlich in der Brücke am Bug, und selbst die ließen sich nicht öffnen. Die Atemluft wurde durch große Einlässe auf dem Oberdeck angesaugt und durch die Belüftungsschächte verteilt.
    Das Überfallteam öffnete die Luke gewaltsam und legte den Wartungsschacht frei. Dahinter drehte sich ein großer Ventilator. Die drei Männer legten Atemmasken an, die ihnen das Aussehen von Insekten gaben, dann schoben sie einen Gaszylinder, den einer von ihnen auf dem Rücken getragen hatte, in die Öffnung. Eine Drehung am Ventil – und schon strömte Chlorcyan in den Belüftungsschacht. Das Gas war farb- und geruchlos – und tötete in Sekundenschnelle.
    Die Männer eilten zur Treppe zurück, rutschten auf dem Geländer zum B-Deck hinunter und stürmten weiter. Das gequälte Röcheln

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