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Das Grab des Herkules

Titel: Das Grab des Herkules Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy McDermott
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mit dem Gewehrkolben nieder. Der Commander brach zusammen. Bremmerman sackte ebenfalls auf den Boden – im Gegensatz zu Hamilton kam sie jedoch nicht wieder hoch.
    Komosa wandte sich wieder Raynes zu. »Ich werde jede Minute ein Besatzungsmitglied töten, so lange, bis Sie mir geben, was ich haben will. Das Leben der anderen liegt in Ihrer Hand. Sind die Dateien wirklich so wertvoll, dass Sie Ihre Freunde lieber sterben lassen, als sie zu retten?« Er zielte auf den Kopf eines IBAK-Wissenschaftlers. »Noch achtundfünfzig Sekunden.«
    Raynes’ Gesicht war schweißüberströmt. »A-aber selbst wenn ich wollte, ist es unmöglich. Das Sicherheitssystem …«
    »Darüber weiß ich Bescheid, Doktor. Noch neunundvierzig Sekunden.«
    Hektisch setzte Raynes sich an den Rechner und machte sich an die Arbeit. Seine Hand war dermaßen glitschig vor Schweiß, dass sie von der Maus abrutschte. Ein Passwortfenster öffnete sich. Er tippte mehrere Buchstaben ein und drückte die Enter-Taste. Das Fenster verschwand, eine Aufforderung nahm seine Stelle ein: FINGERABDRUCKPRÜFUNG ERFORDERLICH. Mit einem besorgten Blick auf Komosa drückte Raynes seinen Daumen auf ein schwarzes Feld, das in die rechte obere Ecke der Tastatur eingelassen war. Eine rote Warnanzeige blinkte. Dann wurde die Anzeige wieder durch eine Aufforderung ersetzt.
    STIMMABDRUCKPRÜFUNG ERFORDERLICH.
    »Noch siebzehn Sekunden«, sagte Komosa und senkte die Waffe. »Gut gemacht.«
    »Weiter komme ich nicht. Es geht nicht!«, sagte Raynes flehentlich. »Die Stimmerkennung ist mit einer …«
    »Mit einer Stressanalyse gekoppelt, ich weiß.« Der Hüne ging zum Schreibtisch hinüber und löste etwas von seinem Gürtel. »Wenn sie genötigt werden, wird selbst autorisierten Usern der Zugang verwehrt. Aber keine Sorge – Sie werden gleich vollkommen entspannt sein.«
    Er rammte Raynes eine Spritze in den Arm und drückte den Kolben nach unten.
    Raynes starrte die Spritze entsetzt an, öffnete den Mund, um zu schreien – dann lief ein Schauder durch seinen ganzen Körper. Er sackte in sich zusammen, als hätten sich seine Knochen in Mus verwandelt. Was als Aufschrei begonnen hatte, mündete in ein gedehntes, nahezu wohliges Seufzen.
    Komosa neigte sich zu ihm hinunter. »Ich weiß, dass Sie mich hören können, Doktor, und dass Sie geistig klar sind. Ihnen bleiben noch siebzehn Sekunden. So lange haben Sie Zeit, den Code einzugeben, sonst erschieße ich Ihren Freund. Verstanden?« Raynes nickte, ohne dass sich seine Gesichtsmuskeln bewegt hätten. »Die Uhr läuft.« Komosa zielte auf den Rücken des anderen Wissenschaftlers, packte Raynes beim Kragen und zog ihn zum Rechner vor.
    Raynes räusperte sich, dann sagte er leise und träumerisch: »Auf der Insel Atlantis gab es ein großes, wundervolles Reich.« Ein flackerndes kleines Mikrofon-Icon signalisierte, dass seine Stimme aufgenommen worden war.
    Nichts geschah. Der Mann, auf den Komosa zielte, wimmerte. Dann …
    Auf dem Monitor öffnete sich ein Dateiverzeichnis. Die Satellitenverbindung war hergestellt. Einige Gefangene seufzten erleichtert auf.
    »Ich danke Ihnen, Doktor«, sagte Komosa und steckte den Stick in den USB-Port. »Jetzt übernehme ich.«
    Das war das vereinbarte Signal.
    Das gedämpfte, trockene Knallen der Druckgaspistolen erfüllte den Raum. Die von der ersten Salve Getroffenen begannen zu schreien – verstummten jedoch gleich wieder. Die Waffen wurden nachgeladen und eine zweite Salve abgefeuert. Hamilton, der etwas abseits der Hauptgruppe kniete, schnellte brüllend hoch.
    Komosa feuerte. Der Pfeil bohrte sich tief in Hamiltons rechte Augenhöhle, Blut schoss aus der Wunde. Der Commander brach auf dem schwankenden Boden zusammen; er war schon tot, noch ehe die Wirkung des Giftes einsetzte.
    Als sei nichts geschehen, wandte Komosa sich wieder dem Rechner zu, kopierte Dateien auf den USB-Stick und öffnete dann ein anderes Verzeichnis. Obwohl er noch immer unter dem Einfluss des starken Muskelrelaxans stand, schaute Raynes überrascht drein, als er den Verzeichnisnamen sah.
    Komosa hatte seine Reaktion bemerkt. Er grinste. »Ja, die Personalakten der IBAK-Angestellten. Keine Sorge, wir haben nicht vor, sie umzubringen.« Sein Grinsen verhärtete sich, als er zwei Dateien auf den Stick kopierte. »Noch nicht jedenfalls.«
    Als der Kopiervorgang abgeschlossen war, zog Komosa den Stick aus dem Port und steckte ihn wieder ein. Er richtete sich auf und drehte sich zu seinen Männern um.

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