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Das Grab in der Hölle

Das Grab in der Hölle

Titel: Das Grab in der Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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die Halle eingeheizt. Rauchschwaden trieben durch die starken Scheinwerfer, die den Boxring anstrahlten. Vier große Fernsehkameras waren an strategisch günstigen Stellen verteilt, um dem Zuschauer einen optimalen Eindruck zu liefern. Das Stimmengewirr der Menschen erfüllte die Halle als stetiges Brausen.
    Viel Prominenz war versammelt. Der Polizeichef hatte ebenso seinen Weg gefunden wie einige Kommunalpolitiker.
    Ich sah aber auch die Größen der Unterwelt mit ihren schmuckbehängten Damen und Dämchen aus der Halbwelt. Da hockte zum Beispiel Logan Costello, ein großer Mafiaboss im Kreise seiner Leibwächter. Indirekt war ich mit ihm einige Male aneinandergeraten, und er machte mich auch noch heute für den Tod seines Bruders verantwortlich, obwohl dieser sich selbst umgebracht hatte. Costello hatte mich zwar bemerkt, mich jedoch mit keinem Blick gewürdigt.
    Auch Bill hatte den Mafioso erkannt. »Irgendwann kriegen wir ihn«, knirschte er. »Und dann kann er sich warm anziehen.«
    Ich nickte.
    Suko las im Programmheft nach. Neben ihm hockte eine Blondine, die nach einem schrecklichen Parfüm stank. Sie war mit einem Typ gekommen, dem man den Zuhälter schon meilenweit ansah. Schwarzer Schlapphut, grauer Anzug mit weißen Streifen, ein rotes Hemd. Dass sich diese Kerle immer so musterten. Ein paar Mal schon hatte der Typ scharf an seiner Perle vorbeigesehen und Suko aufs Korn genommen. Die Anwesenheit des Chinesen schien ihm nicht zu passen.
    Dann wechselte er plötzlich den Platz, saß neben Suko und riss ihm das Programmheft aus der Hand. Erstaunt schaute der Chinese auf.
    Der Zuhälter -, solariumbraun - grinste mit perlweißen Zähnen. »Ich habe ja im Prinzip nichts gegen Chinks, aber dass sie ausgerechnet in meiner Nähe sitzen müssen, wenn ich mich vergnügen will, gefällt mir gar nicht. Steh auf und such dir einen anderen Platz, Gelber.«
    Suko hob kurz den Blick. »Ich habe eine Karte«, sagte er freundlich.
    »Sie brauchen mich ja nicht anzusehen, sondern die beiden Boxer.«
    »Aber ihr Chinks stinkt.«
    Der Kerl hatte so laut gesprochen, dass Bill und ich aufmerksam wurden. Der Reporter wollte schon aufstehen, doch ich hielt ihn zurück. Der Zuhälter hatte gegen Suko keine Chance. Ich wollte auch eine Schlägerei vermeiden, zog meinen Ausweis und hielt ihn so, dass der Modegeck ihn lesen musste.
    »Ein Bulle?«
    »Ja. Und ich möchte, dass Sie ruhig sind.«
    »Ich kann Chinks aber nicht ausstehen. Der soll abhauen.«
    »Wenn Sie den Kampf sehen wollen, halten Sie sich geschlossen. Ansonsten werden Sie entfernt. Sie halten sich vielleicht für stark, das mögen Sie bei Ihren Mädchen auch sein, aber gegen den Herrn hier haben Sie keine Chance. Nehmen Sie das als gutgemeinten Ratschlag.«
    Da sprang der Typ auf. »Was bildest du dir überhaupt ein, Bulle?« schrie er und ballte die Fäuste.
    In diesem Augenblick erhoben sich zwei Männer von den Stühlen. Sie gehörten zu Costellos Garde. Gefährliche, durchtrainierte Burschen mit kalten Killeraugen. Sie würdigten uns mit keinem Blick, sondern blieben vor dem Zuhälter stehen, schauten ihn an und sagten: »Setzt dich, du Ratte!« Der Typ fiel auf seinen Hintern.
    Die Männer verschwanden wieder.
    Bill meinte: »Costellos Einfluss darf man wirklich nicht unterschätzen.«
    Ich gab ihm recht.
    Der Zuhälter sagte nichts mehr, er tauschte mit seiner Biene nur abermals den Platz. Suko lächelte. Der Chinese hätte den Geck in der Luft zerrissen.
    Dann kamen die Boxer.
    Plötzlich war die Hölle los. Schreien, Beifall, Pfiffe. Ein ohrenbetäubendes Konzert brandete gegen das Dach der großen Sporthalle. Die Menschen waren reinewegs aus dem Häuschen und wurden noch lauter, als die beiden Gegner in den Ring stiegen.
    Rechts von uns hatte Nick Spiro seine Ecke. Ich schaute mir den Modellathleten an. Er war groß und erinnerte mich ein wenig an Muhammed Ali. Sein Körper glänzte im Licht der Scheinwerfer, als er jetzt seinen Bademantel auszog und ihn einem Betreuer überreichte.
    Dann wechselte mein Blick. In der anderen Ecke hatte sich die Walze aus Wales breitgemacht. Wirklich breitgemacht. Ein Koloss von Mann.
    Stiernacken, ein kantiger Schädel, Rasierschnitt und Dampf in den Armen. Aber der Mann wirkte schwerfälliger als Spiro, und die Kenner unter den Zuschauern wussten, dass Nick ihm an Technik und Schnelligkeit überlegen war. Beides musste er ausspielen, er musste die Walze lahm rennen, denn mit Schlägen allein kam er bei diesem Kerl nicht

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