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Das Grab in der Hölle

Das Grab in der Hölle

Titel: Das Grab in der Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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»Was ist nur los mit ihm?« murmelte sie. So kannte sie Nick nicht.
    Die dritte Runde. Die Walze aus Wales ging sofort in die Vollen. Knallhart kamen die Schläge. Er hämmerte wie eine Maschine, und Nick blieb nichts anderes übrig, als in den Clinch zu gehen.
    Die Halle tobte.
    Waren die Sympathien vor dem Kampf noch auf Nicks Seite gewesen, so änderte sich das nun. Die Walze aus Wales wurde angefeuert. Die Leute wollten ›Blut‹ sehen.
    Und der Kerl schlug. Eine harte Rechte schleuderte Nick in die Seile. Er gab für einen Moment nicht Acht, nahm den Kopf nicht schnell genug weg und kassierte einen mörderischen Hieb, der ihn zwischen Ohr und Nase traf und ihn in den Grundfesten seiner Standfähigkeit erschütterte.
    Nick rutschten die Beine weg, sein Blick, in Großaufnahme plötzlich zu sehen, wurde leicht glasig. An den Seilen glitt er entlang zu Boden. Die Walze aus Wales hätte noch einmal zugeschlagen, wurde aber von Lou Corner zur Seite gerissen und in die Ecke gestellt.
    Nick saß am Boden. Seine ausgebreiteten Arme lagen auf den Seilen. Der Atem ging schwer und keuchend, während Corner anfing, ihn auszuzählen.
    Elena Spiro hockte wie erstarrt in ihrem Sessel. Sie konnte das nicht begreifen, was dort geschehen war. »Junge!« rief sie dann. »Junge, was ist nur los mit dir? Steh doch auf, bitte…«
    »Four… five… six…«, zählte der Ringrichter, während die Zuschauer aufgesprungen waren und sich die Kehlen heiser schrien.
    Bei sieben kam Nick wieder auf die Beine. Er quälte sich buchstäblich hoch und hatte das Gesicht verzogen. Dabei schüttelte er den Kopf. Wie ein Hund, der sich Wasser aus dem Fell schleudert.
    Lou Corner schaute noch einmal beide Kämpfer an und gab den Ring wieder frei.
    Die Walze aus Wales grinste impertinent, als sie wieder angriff. Diesmal jedoch passte Nick auf. Seine Beinarbeit machte sich bezahlt. Er konnte den meisten Schlägen ausweichen oder ihnen durch Zurücknehmen des Körpers die größte Wucht nehmen.
    Trotzdem blieb die Sorge seiner Betreuer und auch die Sorge der einsam zu Hause sitzenden Mutter. Gespannt starrte sie auf den Schirm und sah nicht, was sich hinter ihrem Rücken abspielte.
    Dort befand sich die Tür. Sie war nie abgeschlossen, zu den Spiros kam keiner und stahl, dafür hatte man einen zu großen Respekt vor Nick, aber so merkte die Frau nicht, wie sich die Klinke langsam nach unten senkte.
    Nick kämpfte sich über die dritte Runde. Als der Gong schließlich schlug, war er froh, sich in die Ecke setzen zu können. Wo ihn der harte Schlag getroffen hatte, war die Haut aufgeplatzt. Blut sickerte aus der Wunde, das aber mit Watte gestillt wurde.
    Zwei Betreuer kümmerten sich um ihn, machten ihn mit Eisbeuteln fit und wischten ihm den Schweiß aus dem Gesicht. Herb nahm ihm den Mundschutz ab und fächerte mit einem Handtuch Luft zu, während er auf Nick einsprach und der nur die Schultern hob.
    Der Gong. Die vierte Runde!
    Nick erhob sich. Längst nicht mehr so geschmeidig wie zuvor. Dafür war die Walze aus Wales besser in Form. Der Boxer tänzelte und grinste jetzt frecher.
    Aber auch die Tür zu Spiros Wohnung war offen. Jemand drückte sie von außen auf. Er kam…
    Zuerst sah man nur die Hand. Kräftige Finger, ein nackter Arm, dann erschien er ganz. Eine gewaltige Gestalt, die kaum durch die Türöffnung passte. Den Kopf verdeckte eine Kapuze, der Oberkörper war frei. Die Gestalt trug nur eine lange Hose, die Füße und ein Teil der Beine verschwanden in den Schaftstiefeln.
    Destero war da!
    Und die Frau merkte nichts. Fasziniert starrte sie auf den Apparat, wo ihr Sohn einige Meilen entfernt versuchte, sich den Schlägen seines Gegners entgegenzustemmen. Doch der Waliser war in Form.
    Links und rechts kamen die Hiebe. Kopf- und Körper-Doubletten, harte Rechte, Linke, Geraden - er schmetterte den anderen nur so durch den Ring.
    Die Zuschauer tobten, schrien und pfiffen. Sie waren von Spiros Reaktion geschockt.
    Der Dämonenhenker hielt sein Schwert bereits in der Hand. Obwohl er so groß und wuchtig war, bewegte er sich doch leise voran. Hinter dem Sessel blieb er stehen.
    Im gleichen Augenblick schlug Spiro zurück. Es war, als ging ein Aufbäumen durch seine Gestalt. Er hatte zwei harte Schläge nehmen müssen, und der dritte sollte ihn fällen, aber Spiro feuerte eine Rechte über die Deckung der Walze hinweg und traf mit der Faust die Stirn des Mannes. Der Kopf flog der Walze in den Nacken. Seine Arme fielen herab, und langsam

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