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Das Grauen von Bookerhole - Ein Fantasy-Thriller (German Edition)

Das Grauen von Bookerhole - Ein Fantasy-Thriller (German Edition)

Titel: Das Grauen von Bookerhole - Ein Fantasy-Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vanessa Farmer
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Trinker!, erkannte Stanley. Er rastet aus, weil er nichts zu trinken bekommt. Er verändert sich von Minute zu Minute, wird dünnhäutiger und gefährlicher. Sein einziger Schutz ist die Autorität. Er verschanzt sich hinter diesem Wall, aus Angst, man könne sein wahres Gesicht erkennen. Er rächt sich an Schwachen, genießt seine Macht und plustert so sein nicht vorhandenes Selbstbewußtsein auf. Für einen Moment tat ihm der dicke Polizist leid.
    Dann reagierte er.
    Über Bennings Kopf lag Stanleys Handstock in der Ablage. Blitzschnell schossen Stanleys Ellenbogen in die Rippen seiner Bewacher. Die Männer prusteten und fuhren auseinander. Stanley schnellte hoch, griff seinen Stock und drückte auf den verborgenen Knopf.
    Zischend glitt die Degenklinge hervor.
    Konstabler Bennings Hand fuhr zum Schlagstock.
    „ Noch eine Bewegung, und ich schlitze Ihnen die Kehle auf!“ Stanley schleuderte dem Konstabler alle Wut entgegen, die sich aufgestaut hatte. Wut darüber, sich mit diesem Mann eingelassen zu haben, reagiert zu haben wie ein Halbwüchsiger. Und machte er nicht schon wieder einen Fehler? Jetzt beging er tatsächlich Widerstand gegen die Staatsgewalt, ein Umstand der absolut sicher Gefängnis nach sich zog.
    Cecilia!, durchfuhr es ihn. Sie ist in einer Kiste verschlossen. Um sie herum ist Kälte, Dunkelheit und Wahnsinn! Vermutlich ist sie in größter Gefahr, immerhin geht ein erbarmungsloser Mörder umher.
    Die beiden anderen Polizisten bewegten sich nicht mehr.
    „ Hard ...“, krächzte der Konstabler. „Das bringt Sie in die Verbannung!“
    „ Es gibt Tage, da geht eben alles schief!“, grinste Stanley und knirschte mit den Zähnen. Er war schweißnaß, stand in gekrümmter Pose über Benning gebeugt, und die Spitze des Stockdegens zitterte unter dem Doppelkinn des Konstabler.
    „ Himmel, Mann! Überlegen Sie, was Sie tun. Nichts rechtfertigt Ihre Handlung!“
    „ Sie halten jetzt Ihren Mund, Benning. Ich möchte, daß Sie dem Kutscher Anweisung geben, anzuhalten. Sollte eine der Kutschen vor uns reagieren, winken Sie ihnen weiterzufahren. Sie und Ihre beiden Büttel steigen aus.“
    Bennings Schädel war sogar im Schein der von der Decke baumelnden Ölfunzel knallrot, aber er schwieg und nickte.
    Stanleys Kopf fuhr blitzschnell herum. Er funkelte die beiden Hilfspolizisten an. „Sollte einer von Ihnen auf dumme Gedanken kommen, hat Ihr Boss ein Loch im Hals, ist das klar?“
    Die Männer nickten schwach, und der rechte von ihnen konnte ein hämisches Grinsen nicht unterdrücken. Fast schien es, als freuten sich die Männer über das, was geschah.
    „ Okay! Es wird Zeit!“, fauchte Stanley.
    Konstabler Benning klopfte mit der flachen Hand an die Kutschenwand. Sofort zügelte der Kutscher die Pferde. Stanley wartete einen endlosen Moment lang, dann trat er die Tür auf. „Raus!“
    Keuchend und schnaufend kletterte Benning nach draussen, gefolgt von seinen zwei Helfern.
    „ Stimmt was nicht?“, fragte der Kutscher und beugte sich vom Bock herab.
    Stanley schnellte hoch, packte den Kutscher am Kragen und zog ihn herunter. Der Körper des Mannes schlug im Schlamm auf und Benning sprang erschrocken zurück.
    Stanley zog sich mit einer fließenden Bewegung auf den Bock, tippte sich an den Bowler, griff die Zügel und wendete die Kutsche.
    Benning und seine Männer erwachten aus ihrer Starre. Sie gestikulierten und schrien, aber Stanley verschloss seine Ohren.
    Er trieb die Pferde an.
    Die Kutsche raste zurück nach Bookerhole.
     

6
     
    Düstere Wesen breiteten ihre Arme aus und deckten Den Träumer mit schwarzen Schwingen zu. Sie ummantelten ihn mit schwerem Dunst und fettigem Gestank.
    Der Träumer reckte sich und seufzte wohlig. Seine Finger griffen im Schlaf ins Leere und Tränen rannen unter seinen Lidern hervor. Das greise Gesicht war in Verzückung erstarrt und der hagere Körper bebte.
    Seine Lippen formten Worte, die nicht von dieser Welt waren, Worte, die in Büchern geschrieben stehen, die nie eines Menschen Auge las, geschrieben von den Dämonen der Dunkelheit, von Wesen, die der Hölle entronnen und auf die Welt zurückgekommen waren.
    Der Greis träumte, dass er es war, der die Pforten öffnete.
    Sein Hass hatte ihn befähigt, das Böse aus seinen Fesseln zu befreien. Ihm war zum Dank die Macht erteilt worden, Geister für sich zu formen, Geister, die er ersann und die ihm dienten.
    Während er träumte, wusste der Greis, daß dieser Traum die Wahrheit widerspiegelte.
    Er

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