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Das Grauen von Bookerhole - Ein Fantasy-Thriller (German Edition)

Das Grauen von Bookerhole - Ein Fantasy-Thriller (German Edition)

Titel: Das Grauen von Bookerhole - Ein Fantasy-Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vanessa Farmer
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bereiten und folgte den Polizisten bereitwillig. Das Gesicht des Staatsanwalts schob sich in ihren Traum, ein hagerer Kerl mit Mundgeruch und Halbglatze. Auf ihre Frage, warum man sie nicht zuhause verhaftet habe, warum man sie öffentlich demütigte, reagierte er wie ein Idiot. Er zuckte mit den Schultern und verlas die Anklage. Dabei kam sein hässliches Gesicht ihrem immer näher und verwandelte sich in ihr eigenes Gesicht, das auch gleichzeitig jenes der Geisterfrau war. Diese Geisterfrau mußte die Morde begangen haben, die man ihr zur Last legte. Die Geisterfrau war ein genaues Ebenbild von Cecilia Bettencourt – Himmel, es war kein Wunder, daß die Zeugen Stein auf Bein schworen ...
    ... Cecilia schreckte aus ihrem Traum hoch und stieß sich die Stirn am Gitter der Kiste. Ihr Körper bebte und Schmerzen zuckten durch ihre Muskeln.
    Da war jemand!
    Schritte, die sich durch die Dunkelheit tasteten.
    Ein rasselnder Schlüssel.
    Über ihr schälte sich ein Schemen aus der Dunkelheit. Unwillkürlich kroch Cecilia in sich zusammen. War der Geist, der so aussah wie sie, zurückgekehrt?
    „ Pssst ...“, wisperte eine Stimme. „Ich bin’s ... Stanley, Ihr Anwalt!“
    „ Stanley Hard ...“, hauchte Cecilia. Langsam gewöhnten ihre Augen sich an die Dunkelheit, und der Traum verwehte. Stanley machte sich an einem Schlüsselbund und an dem Gitter zu schaffen. Er fummelte, probierte und endlich, endlich, schwang das Gitter knirschend nach oben.
    „ Können Sie aufstehen?“, flüsterte Stanley.
    Cecilia stöhnte, winkelte die Beine an, stemmte sich auf und fiel keuchend hintenüber.
    Stanley zog seinen Mantel aus und bettete ihn über sie. Sie fühlte seine Hände unter ihrem Körper, auf ihrer Haut und dann hob der Mann sie hoch, als sei sie eine Feder. Er drückte sie fest an sich und sie verbarg ihr Gesicht an seiner Weste.
    „ Haben Sie keine Angst. Ich bringe Sie von hier weg.“
    Der angekettete Greis erwachte und sabberte. Die Alte winselte, und als sei dies ein geheimes Signal gewesen, erhob sich Bookerhole aus dem Schlaf.
    „ Kommen Sie“, sagte Stanley. „Ich werde verfolgt. Wir haben wenig Zeit.“
    Er festigte seinen Griff unter ihrem Rückgrad, was Cecilia ächzend quittierte. Ihr ganzer Körper war ein kalter Schmerz.
    „ Halten Sie durch“, flüsterte Stanley. Er machte trotz ihres Gewichtes weite Schritte. Mit den Füßen stieß er die Tür auf und frische Nachtluft wehte durch Cecilias Haare, streichelte ihre Haut. Ihr Retter bettete sie in die Kutsche, klemmte mitfühlend die Stoffränder des Mantels unter ihren Körper, schloß den Verschlag, nickte aufmunternd und sagte: „Bald ist alles wieder gut!“ Er sprang auf den Bock und Sekunden später stoben die Pferde davon.
    Alles war blitzschnell gegangen.
    Erst jetzt wurde Cecilia klar, dass sie nicht mehr in der grauenvollen Kiste lag und frei war!
    Sie drückte ihren Rücken an das Polster und schob sich langsam und vorsichtig hoch. Langsam zirkulierte ihr Blut wieder normal und ihre Gelenke bewegten sich etwas leichter. Der Schmerz war dumpf, aber nicht mehr stechend. Draußen schoben sich schwarze Schatten vorbei, keine Gaslaternen, keine Menschen - offensichtlich fuhr Stanley nicht auf der Hauptstraße. Er trieb mit lauten Rufen die Pferde an und einmal sprang die Kutsche so hoch, daß Cecilia sich den Hinterkopf am Fenster stieß, was sie nicht beachtete. Sie war frei, frei, frei – war der Hölle von Bookerhole entronnen!
    Im Fahrtwind trockneten ihre Tränen.
     

7
     
    Stanleys Mutter war eine kleine hagere Frau, die sich gebückt bewegte.
    „ Kommt mit, Kinder“, sagte sie mit fester Stimme und hinkte voran, ohne einen Stock zu benutzen. Statt dessen stützte sie sich routiniert an Wandvorsprüngen und Geländern ab.
    Stanley legte Cecilia vorsichtig auf dem Sofa ab. „Sie braucht ein heißes Bad und frische Kleidung, Mom!“, sagte er. Sein Gesicht glühte im Schein des Kaminfeuers.
    Mutter Hard warf den Kopf hoch. Sie musterte Cecilia. Ihre Augen blitzten und strahlten jugendliche Energie aus.
    Cecilia schob ihr Kinn über Stanleys Mantel, der sie noch immer bedeckte und wollte etwas sagen.
    „ Später, junge Lady“, sagte Mutter Hard. „Erstmal wird ordentlich was gegessen und Stan wird den Badezuber füllen, nicht wahr?“ Sie schleuderte ihren Kopf zu ihrem Sohn herum.
    „ Ja, Mom.“
    „ Gut! Dann steh nicht rum und halt‘ Maulaffen feil!“
    „ Ja, Mom.“ Stan trollte sich, nicht ohne Cecilia vorher noch einen

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