Das große GodmodeTrader-Handbuch: Die besten Strategien der Toptrader (German Edition)
eine Unternehmensbilanz ausschaut, wie viel Gewinne das Unternehmen macht, wenn überhaupt, und wer beispielsweise die Kunden sind?
Für mich ist die Frage mit einem Wort zu beantworten – Risiko! Jeder Handel an der Börse unterliegt gewissen Risiken und natürlich auch Chancen. Ein erfolgreicher Trader maximiert auf Dauer seine Chancen und minimiert seine Risiken. Aktien sind Anteile an Unternehmen. Wer eine Aktie kauft, dem gehört also in Folge auch ein Teil davon. Wir haben hier einen Sachwert vor uns. Unternehmen besitzen in der Regel Fabriken, beschäftigen Mitarbeiter und produzieren Waren. Überall lauern potenzielle Risiken, diese möchte ich mit einer zumindest oberflächlichen, später auch eventuell detaillierten Fundamentalanalyse weitgehend kennen oder auch ausschließen können. Ich muss gleich vorwegschicken, ich kann auf diese Themen nur am Rande eingehen, da Fundamentalanalysen natürlich auf betriebswirtschaftlichen Kenntnissen aufbauen. Wir haben hier aber ein Börsenbuch und kein Handbuch für Betriebswirte vor uns. Wir nähern uns dem Thema daher in einer Art und Weise, die jeder Börsianer auch nachvollziehen kann. Wer sich für detaillierte Anleitungen in der Fundamentalanalyse interessiert, der findet reichlich Literatur zu diesem Thema, beispielsweise in Büchern von Warren Buffet oder Benjamin Graham.
Ein anderes Thema ist das Newstrading. Es baut zwar auch auf fundamentalen Kenntnissen auf, ist aber kurzfristiger Natur. Man reagiert auf soeben oder vor Kurzem veröffentlichte Neuigkeiten eines Unternehmens. Zur Einschätzung solcher News sind oftmals vorherige fundamentale Kenntnisse notwendig, um jene richtig einordnen zu können. Börsianer haben immer gewisse Erwartungen. Werden sie positiv oder negativ überrascht, sind schnelle Kursbewegungen möglich. Dazu muss man aber erstens wissen, was überhaupt erwartet wurde, und zweitens ist dies eventuell schon im Kurs berücksichtigt. Sie kennen bestimmt das berühmte Sprichwort »Buy the rumors, sell the facts«. Also Gerüchte kaufen und endgültige News abverkaufen. Ist eine News zu dem Zeitpunkt, an dem sie erscheint, überhaupt etwas wirklich Neues oder haben Gerüchte den Kurs im Vorfeld bereits so stark bewegt, dass eher genau das Gegenteil eintritt? Diese Einordnung treffen zu können ist nicht immer einfach. Mir hilft hier meine Fokussierung auf einen Teilbereich des Marktes ungemein weiter, da ich viele Erfahrungswerte besitze, wie sich bestimmte Dinge auf Kurse auswirken können. Grundvoraussetzung für das Newstrading ist natürlich der Zugang zu Echtzeitnachrichten, wie sie zum Beispiel jandaya.de kostenlos anbietet.
So viel zunächst zur Abgrenzung und womit wir uns auf den folgenden Seiten beschäftigen wollen. Doch kommen wir zunächst zum Handwerkszeug!
Informationsquellen
Informationen sind natürlich das A und O einer Analyse. Während der Techniker behauptet, dass der Chart bereits alle Informationen enthält, argumentiert der Fundamentalanalyst natürlich mit künftigen Gewinn-und Cashflowreihen. Die beste Informationsquelle für eine Fundamentale Analyse ist die Homepage des jeweiligen Unternehmens. Hier finden sich Geschäfts-und Quartalsberichte, Präsentationen, News und sonstige Informationen. Daneben gibt es im Internet zahlreiche Informationsquellen, die von kostenlos bis extrem teuer reichen. Für News gibt es ebenfalls spezialisierte Anbieter wie dpa, Reuters oder Bloomberg. Diese halten auch Datenbanken vor, die die Fundamentaldaten der letzten zehn Jahre beinhalten. Und vieles mehr. Positiv ist aber: Durch das Internet wird der Zugang zu diesen Daten immer einfacher und man braucht als Trader nicht mehr unbedingt mehrere Hunderte oder Tausende Euro im Monat für Informationen zu bezahlen. Kostenfreie Anbieter holen mit ihren Datenbanken immer mehr auf und bieten, zumindest oberflächlich betrachtet, ausreichend Daten für eine erste schnelle Analyse.
Es gilt aber nach wie vor: Wer mehr bezahlt, erhält mehr Informationen. Die Frage, die Sie sich stellen müssen, lautet aber eher: Was benötige ich wirklich? Was hilft mir und was frisst nur meine Zeit? Zu viele Köche verderben bekanntlich den Brei. Jeden Morgen erscheinen beispielsweise zahlreiche Analysteneinschätzungen, die in der Lage sind, Aktienkurse massiv und über mehrere Tage zu bewegen. Investmentbanken mit großer Marktmacht wie Goldman Sachs, UBS oder die Deutsche Bank sorgen regelmäßig für hohe Schwankungen in den analysierten Werten.
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