Das große GodmodeTrader-Handbuch: Die besten Strategien der Toptrader (German Edition)
Osten sehr oft von der Börse argwöhnisch betrachtet werden.
Ziehen wir ein Zwischenfazit. Alle Nachrichten, die um die Welt gehen und die wir täglich lesen, können für die Börse eine Relevanz besitzen. Kurzfristig sind das eine Menge, mittel-bis langfristig jedoch nur eine Handvoll. Die grundsätzliche Frage sollte immer nur lauten: Führen diese Maßnahmen oder Ereignisse zu steigenden oder fallenden Unternehmensgewinnen? Danach richtet sich letztlich die Entwicklung der Aktienmärkte.
Aktiencrashs sorgen für Geschenke!
Es mag sich im ersten Augenblick merkwürdig anhören, doch die besten Chancen eröffnen immer außergewöhnliche Ereignisse, die an den Finanzmärkten zu einem Chaos führen, kurz auch Crash genannt. In den meisten Marktphasen richten sich die Kurse nach News und fundamentalen Kriterien, doch alle paar Jahre mal wird diese Mechanik durch ungewöhnliche Ereignisse außer Kraft gesetzt und es herrscht Chaos.
Die Auswirkungen sind meist nicht nur auf die Börse begrenzt, sondern – wie in den vergangenen Jahren erlebt – auch gesellschaftlicher Natur. Lassen wir das aber mal außen vor und konzentrieren wir uns nur auf die Börse, haben wir also für einen kurzen Augenblick mal einen reinen Tunnelblick. Ein Aktiencrash vernichtet Vermögenswerte im großen Stil, sorgt für hohe Volatilität und heftige Kursbewegungen. In Kurzform: Er schafft Chancen in großer Menge. Aktienkurse können sich nur dann vervielfachen, wenn sie aus einer starken Unterbewertung heraus starten. Nach mehreren Jahren Hausse ist dies meist nicht mehr der Fall. Es gilt eine einfache Grundregel: Je weiter sich ein Markt vom Top entfernt, desto mehr Chancen gibt es, dass man sein Geld in den kommenden Jahren vermehren kann.
Ein Crash sorgt dafür, dass schlecht geführte Unternehmen verschwinden und gut geführte sehr viel stärker wieder aus der Krise herauskommen. In den vergangenen Jahren waren wir, was Aktiencrashs angeht, wahrlich verwöhnt. Blicke ich auf meinen persönlichen Werdegang zurück, so hat der erste Crash den ich miterlebt habe, mein Bewusstsein enorm geschärft. Ich war im Jahr 2000 sehr blauäugig, wie die meisten Neubörsianer, die nur die Hausse kannten. In der Folge verlor ich bis 2002 den Großteil meines Kapitals. Ich war eben dumm und unbeholfen und es mangelte am Wichtigsten: Erfahrung und Selbsterkenntnis. Gleichzeitig ebnete der Crash aber auch den Weg, bis in das Jahr 2007 hinein gutes Geld zu verdienen, denn es folgten mehrere Jahre stürmischer Hausse. Als ich mich dann 2008 selbstständig machte, begann ab Tag eins des »neuen Lebens« ein erneuter Zusammenbruch der Finanzmärkte. Mit dem Wissen aus dem ersten erlebten Crash aber war ich nun in der Lage, mit viel Cash an der Seite auf gute Chancen zu warten und profitabel zu traden. Ohne diesen Crash wäre es mir wohl nicht gelungen, so schnell und nachhaltig meine dauerhafte Existenz als Trader zu sichern. Die Chancen, die 2008/2009 entstanden, waren einfach sagenhaft. Profitable Firmen wurden zu Kursen weit unterhalb ihrer Substanz verschenkt. Es war im Nachhinein eine tolle und extrem lehrreiche Zeit. Bitte beachten Sie, dass ich mir der Umstände durchaus bewusst bin: Es gab gesellschaftlich und wirtschaftlich große Verwerfungen, die viele Menschen die Existenz gekostet haben. Als Börsianer muss man hier gedanklich immer einen gewissen Spagat vollziehen. Einerseits nehmen einen die Ereignisse auch persönlich mit, andererseits muss man kühl rechnen und Chancen wahrnehmen.
Und vor allem: bloß nicht anstecken lassen von all den Weltuntergangspropheten, die an jeder Ecke ihre Chance wittern, schnelles Geld zu machen. Was an Büchern und Krisenratgebern, die sich dem Zusammenbruch aller Systeme widmen, in den vergangenen Jahren verkauft wurde, ist einfach unglaublich. Wer sich gedanklich von der Angst und Hoffnungslosigkeit beherrschen lässt, den diese »Ratgeber« vermitteln wollen, der wird auch an der Börse keine Chancen, sondern nur noch Risiken sehen und das Beste verpassen. Der Lauf der Dinge ist an der Börse seit Jahrhunderten gleich. Auf Euphorie folgt Krise und umgekehrt. In jeder Phase kommen neue Gurus und selbst ernannte Experten auf, die glauben, den Stein der Weisen entdeckt zu haben. Denken Sie lieber selbst und lassen Sie sich nicht von Massenpanik anstecken. Wenn ein Krisenratgeber unter den Top-Sachbüchern erscheint, ist die Krise allgemeines Gedankengut. Fragen sie sich lieber: Wo liegen nun die
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