Das große GodmodeTrader-Handbuch: Die besten Strategien der Toptrader (German Edition)
Frauen mit knappem Minirock, die auf dem Weg zur Party schnell noch einen Trade absetzen. Natürlich mit Erfolg! »So traden die Profis!« NICHT.
Sicher, ich habe auch Kunden, die als Berufshändler im Monat mit Scalptrading so viel Geld verdienen, wie die meisten Angestellten in fünf Jahren an Gehaltszahlungen erhalten. Aber solche Trader gibt es so selten wie echte Topmodels. Trotzdem glauben zahlreiche Mädchen, ein bisschen nettes Posing würde ausreichen, um es im Modelbusiness bis zur Spitze zu schaffen. Die äußeren Faktoren sind eben nicht alles. Weder beim Modeln noch beim Traden!
Dieser Job zwingt früher oder später jeden dazu, realistisch mit sich selbst zu sein. Das ist vermutlich die wahre Größe eines Traders. Wer mit einem 10.000-Euro-Konto vom Trading leben will, hat etwas Grundlegendes nicht verstanden: Trading ist keine Wunscherfüllungsmaschine, sondern ein ernst zu nehmendes Geschäft! Wer es dauerhaft schafft, jedes Jahr 20 oder 30 Prozent aus den Märkten zu holen, der macht einen verdammt guten Job. Und wem das mit einem Millionenkonto gelingt, der kann sich bald vor Auftraggebern, deren Geld er managen soll, nicht mehr retten. Der einst reichste Investor der Welt, Warren Buffet, machte in seinem Leben bisher eine durchschnittliche Rendite von etwa 24 Prozent im Jahr. Er fing mit 1000 Dollar an und landete nach 50 Jahren bei gut 58 Milliarden Dollar Vermögen. Kleinvieh bringt eben auch Mist! Doch die meisten wollen in diesem Business nicht reich werden, sondern schnell reich werden. Und das führt sie nicht selten zum Gegenpol.
Die Kunst des Tradings liegt vor allem darin, den Mut aufzubringen, einen Trade nach dem anderen zu wagen. Unabhängig davon, wie der Trade ausgeht. Ein genauer und profitabler Handelsplan ist dafür natürlich die wichtigste Voraussetzung. Doch genau diese Fähigkeit haben die allermeisten Menschen nicht. Nach zwei, drei Minustrades in Folge zweifeln sie an ihrem Handelssystem oder werden durch die Verluste so aggressiv, dass sie anfangen, die nächsten Trades dafür zu benutzen, sich an dem Markt für die psychischen Schmerzen, die die vorherigen Geschäfte ausgelöst haben, zu rächen. Andere riskieren einen Haufen Geld, um dann, wenn der Trade erst mal läuft, blitzschnell einen kleinen Gewinn mitzunehmen. Sicher ist sicher! Das wäre so, als wenn Sie im Laden einen Herrenanzug kaufen wollten, diesen bezahlen und dann nur die Knöpfe mitnehmen. Der Weg zur finanziellen Unabhängigkeit sieht anders aus.
Beim Trading ist Angst das zentrale Thema. Trader haben Angst davor,
• Gewinne laufen zu lassen,
• zu wenig zu gewinnen,
• das falsche System zu haben,
• in einen Trade einzusteigen,
• Stopps zu setzen,
• einen Trade zu verpassen,
• die falsche Zeiteinheit zu handeln,
• zu oft ausgestoppt zu werden,
• niemals profitabel zu werden,
• dem laufenden Trade »Luft« zu lassen,
• sich einem Tradingplan zu verpflichten,
• einen Businessplan zu erstellen,
• dass andere Systeme mehr Geld verdienen,
• die falschen Indikatoren zu haben,
• zu spät in den Markt zu kommen,
• sich für den falschen Trade entschieden zu haben,
• usw.
Trading verursacht also vor allem das, was der Mensch mit aller Kraft in seinem Leben bewusst und unbewusst vermeiden will – ANGST. Sie ist einer der wichtigsten Gründe dafür, weshalb Trading so schwer ist: Angst beschäftigt den Trader auf einer emotionalen Ebene.
Der Grund dafür ist uralt und hat mit der menschlichen Entwicklungsgeschichte zutun. Als sich vor Millionen Jahren ein paar winzige Zellen auf den Weg gemacht haben, Mensch zu werden, wussten die noch nicht, dass man einmal sein Geld mit Trading verdienen könnte. Das ist schade, denn deshalb haben wir heute als Händler so viele Probleme und Ängste beim aktiven Handel.
Statt dem Menschen die Fähigkeiten für satte Börsengewinne in die Lebensmatrix zu integrieren, konzentrierte sich die Natur auf etwas viel Wichtigeres: den selbstaktiven Angstreflex. Er dient den Lebewesen dazu, sich vor dem Tod zu schützen. Dieser Reflex wird im ältesten Teil unseres Gehirns ausgelöst, der Amygdala. Diese befindet sich im Stammhirn, auch Reptiliengehirn genannt, weil es in seiner Art und Funktionsweise so schon in Reptilien der Urzeit vorhanden war.
Als Trader geht es also nicht nur um Kröten, sondern wir handeln in manchen Situationen auch wie Kröten.
Erlebt der Mensch etwas, das für ihn lebensgefährlich sein könnte, reagiert er förmlich wie
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