Das große GodmodeTrader-Handbuch: Die besten Strategien der Toptrader (German Edition)
vorbereitet, es ist dein Geld und dein Trauma!
Welches war dein größter Erfolg? Was hast du erfolgreich umgesetzt?
Dass Trading für mich heute vollkommen entspannt ist. Dass ich es geschafft habe, mich mental in die nutzbringende Richtung zu coachen, die erfolgreiches Trading unbedingt braucht. Übrigens nicht alleine. Eine Freundin/Kollegin, die auch Hypnosetherapeutin ist und mit der ich ein Angstüberwindungsinstitut gegründet habe, hat mir dabei geholfen. Außerdem mein Freund und Trader Christoph. Ohne ihn wäre ich heute vielleicht noch nicht da, wo ich jetzt bin.
Was hat sich seit deinen Anfangstagen als Börsianer/Trader an den Weltmärkten geändert? Was war früher wichtig und ist es ggf. heute nicht mehr? Was ist heute wichtig?
Naja, als ich mit dem Handel anfing, lief das alles noch über das Telefon. Jede Order wurde auf Zuruf umgesetzt. Heute, mit dem schnellen Trading aus dem Chart, geht das alles sehr viel schneller und billiger. Jedenfalls was die Kosten anbelangt.
Ich empfinde die Märkte heute wesentlich schneller und verrauschter. Das macht den Handel nicht gerade einfacher. Es ist stressiger und für den Händler mental noch fordernder. Was in der Zukunft sein wird, weiß ich nicht. Ich weiß ja nicht einmal, was mir morgen widerfährt.
Die Gegenwart
Wie sieht dein Arbeitsalltag aus? Was macht dir besonders Spaß?
Die Arbeit mit Menschen macht mir ebenso viel Spaß wie das Traden in Ruhe. Ich liebe es, ganz in Stille vor dem Computer zu sitzen und mich mit den Charts zu beschäftigen. Für mich hat es etwas Meditatives. Kürzlich erklärte mir ein Profi-Trader einen seiner aktuellen Trades. Er zeigte mir seine Charts und seine Einstiegsstrategie: Hier kaufe ich 50 Kontrakte, dann werde ich hier noch 100 dazukaufen und dann um weitere 200 Kontrakte erhöhen. Es war, als würde er ein Bild malen wollen. Mit dieser Gelassenheit nahm er dann seinen Trade auf und es fühlte sich alles richtig an. Für ihn und für mich auch. Eine Woche später zeigte er mir, was aus seiner Tradingidee wurde: Es kam so, wie er es für sich berechnet hatte – punktgenau. Es war, als sei sein Kunstwerk damit fertig gemalt worden. Dieses Schwingen mit sich und den Märkten, das fasziniert mich. Ich habe mir mein Leben so eingerichtet, dass ich zu 50 Prozent mein Leben der Psychologie und dem Tradercoaching widme und zu 50 Prozent dem reinen Trading. Heute trade ich aber nicht mehr in den kurzen Zeiteinheiten. Für meine sonstigen Verpflichtungen passt es viel besser, im 1-Stunden- oder 4-Stunden-Chart zu arbeiten. Das fühlt sich gut und richtig an.
Wie bereitest du dich auf einen Handelstag vor? Machst du das überhaupt beziehungsweise ist Vorbereitung sinnvoll?
Vorbereitungen auf den Handelstag sind natürlich sehr wichtig. Zum einen, was das Fachliche anbelangt (Marktgeschehnisse), zum anderen die mentale Vorbereitung und Selbstbeobachtung während des Tradens. Es gibt viele Leute, die das Trading wie einen normalen Job angehen: Sie ziehen ihren Stremel durch, komme, was wolle. Und am Abend sehen sie sich dann an, was sie wieder angerichtet haben: »Ja, nach dem zweiten Minustrade war ich schon total frustriert und genervt, aber ich habe weitergemacht und dann nur noch verloren!« Es ist wichtig, entspannt und ausgeglichen ins Trading zu gehen. Und wenn man während des Tradings merkt, dass man mit sich nicht klarkommt, dann sofort aufhören. Aber das fällt eben vielen sehr schwer, weil sie Angst haben, etwas zu verpassen. In dieser hektischen Welt wird es nicht einfacher, gelassen zu sein! Ich schaue, dass ich jeden Tag irgend eine Entspannungstechnik praktiziere: autogenes Training, Meditation, einen langen Spaziergang. Und auch zwischendurch kontrolliere ich mich immer wieder, ob ich irgendwo angespannt bin. Dann atme ich tief durch und lasse die Anspannung los. Wer entspannt ist, kann keine Angst haben – nicht ganz unwichtig beim Traden!
»Is there a life after trading?« Was machst du zum Ausgleich? Was macht Norman Welz privat?
Es gab eine Zeit, da gab es nur Trading für mich. Das war zwar verständlich, aber auf Dauer nicht hilfreich. Mit der Zeit ist dann immer mehr Ruhe eingekehrt. Heute habe ich das Trading, früher hatte das Trading mich. Zum Ausgleich mache ich gerne Sport oder treffe mich mit Freunden, fahre ans Meer und mache ausgedehnte Spaziergänge. Ich bin aber auch sehr gerne alleine und bilde mich fort. Es gibt noch so viel zu erfahren und zu machen. Für all meine Interessen und
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