Das große GodmodeTrader-Handbuch: Die besten Strategien der Toptrader (German Edition)
zu beharren, wenn es berechtigte Gründe gibt, anzunehmen, dass sie falsch sein könnte. Rohstoffe werden weiterhin interessant sein, aber es könnten andere Märkte – wie ich im Hauptartikel darstellen möchte – interessanter werden. Vielleicht unterhalten wir uns im Jahr 2018 dann stärker über Aktienchancen an der Nasdaq?
Was möchtest du dem Leser im folgenden Kapitel vermitteln? Warum ist das dein Kapitel/dein Thema/dein Steckenpferd?
Ich möchte einen Ausblick geben auf mein großes Bild für die Währungs-, Renten-, Aktien-und Rohstoffmärkte, denn ich denke, dass viele Portfolios der Anleger noch mit den Märkten bestückt sind, die zwar zu den Favoriten der vergangenen Dekade zählen, aber in der kommenden Dekade eine schlechtere Entwicklung zeigen werden. Lesen Sie meinen Hauptartikel und Sie werden erfahren, welche Märkte ich als die Favoriten in der kommenden Dekade ansehe.
Die große Normalisierung
Analyse der Zukunftsmärkte
Wir befinden uns im Jahr 2013 an einem wichtigen Wendepunkt im Anlagezyklus. Die Gewinner der vergangenen Dekade – Schwellenländeraktien sowie deren Anleihen, Rohstoffe, wie das Gold, sowie die vom Rohstoffexport abhängigen Währungen sowie Anleihen mit Fluchtwertstatus wie US-Treasuries oder Bunds – werden zu den Verlierern der neuen Dekade zählen. Die Verlierer der vergangenen Dekade – amerikanische und europäische Aktien, vielleicht auch japanische Aktien, wenn Abes Strategie der drei Pfeile aufgeht, werden zu den Gewinnern der neuen Dekade. Die Portfolios vieler Anleger sind noch mit den Favoriten der alten Dekade ausgestattet. Es ist jetzt im Sommer 2013 an der Zeit, die Portfolios Schritt für Schritt an die Zeitenwende an den Märkten auszurichten. Dabei sollte auch der Möglichkeit Rechnung getragen werden, dass der US-Dollar vor einer Aufwertungsphase gegenüber anderen Währungen stehen könnte.
Die große Normalisierung
Es ist auch für deutsche Anleger schon die halbe Miete, wenn sie eine Ahnung davon haben, wohin der US-Dollar in den nächsten Jahren tendieren könnte. Die US-Währung ist die Reservewährung der Welt und als solche von herausragender Bedeutung für die Bewertung nahezu aller Vermögenswerte weltweit. In der Zeit von 2001 bis 2013 befand sich der US-Dollar mit Ausnahme der großen Finanzkrise der Jahre 2008 und 2009 in einer Abwärtsbewegung. Um die geplatzte Aktienblase im Jahr 2000 und ihre realwirtschaftlichen Folgen zu bekämpfen, senkte Alan Greenspan in den USA den Leitzins auf 1 Prozent. Bis zum Jahr 2006 hatte er ihn wieder auf knapp über 5 Prozent angehoben.
Sein Nachfolger Ben Bernanke, der im Jahr 2006 ins Amt kam, drehte jedoch abermals an der Zinsschraube, um das Platzen der Derivate-und Immobilienblase und die daraus folgenden realwirtschaftlichen Folgen zu kontern. Außerdem unternahm er zahlreiche außergewöhnliche geldpolitische Maßnahmen, die dazu führten, dass sich die in der Großen Finanzkrise entstandenen Liquiditätsprobleme des angeschlagenen Bankensektors zwar verringerten und die Börsen der Welt nicht austrockneten, allerdings verlängerte sich dadurch auch die Bilanz der US-Notenbank von rund 900 Milliarden US-Dollar im Jahr 2008 auf nunmehr rund 3,5 Billionen US-Dollar im Juli 2013.
Wer so viel Geld quasi zum Nulltarif – der Leitzins ist in den USA seit dem Jahr 2009 zwischen 0 bis 0,25 Prozent festgezurrt – verteilt, kann sich sicher sein, dass es angenommen wird, er weiß aber nicht, was die Marktteilnehmer, die das Geld erhalten, damit machen werden. Das billige Geld landete im Ausland, also außerhalb der Vereinigten Staaten, wo es höhere Renditen versprach als in den USA selbst. Der US-Dollar fungierte in der Zeit von 2001 bis 2013 als Finanzierungswährung für allerlei Investitionsprojekte in der ganzen Welt. Der Außenwert des US-Dollars seit dem Jahr 2001 sank deutlich (siehe Abbildung 1).
Abbildung 1: Außenwert des US-Dollars 1986–2013
Investoren nutzten die billigen Kredite aus den USA, um auf der ganzen Welt in aussichtsreiche Projekte zu investieren. Ob Uranminen in Südaustralien, LNG-Terminals in Panama, Chipfabriken in Taiwan oder Sojaplantagen in Uruguay – investiert wurde in alles, was hohe Renditen versprach. Dies löste in diesen Ländern, die ihres Wachstumspotenzials wegen auch Schwellenländer oder Emerging Marktes genannt werden, einen binnenwirtschaftlichen, aber fremdfinanzierten Boom aus. Da das Kapital aus dem Ausland floss, werteten die Währungen dieser
Weitere Kostenlose Bücher