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Das große Heinz Erhardt Buch

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Titel: Das große Heinz Erhardt Buch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinz Erhardt
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Fische sind sehr sensibel. Werden sie beleidigt, so strecken sie die Seezunge ‘raus und denken sich den Götz. Sie sind eben manchmal etwas barsch … Aber bald reichen sie ihrem Kontrahenten die Flosse - und alles ist wieder gut.
Manche Fische sind aalglatt - und es ist ihre Masche, durch eine Masche des Netzes, mit dem man sie fangen wollte, zu schlüpfen.
Einige nehmen das Maul etwas voll. Das ist nicht schlimm. Es ist nur Wasser.
Fische werden vom 20. Februar bis zum 20. März geboren - also im Mai gezeugt.
Ist es da ein Wunder, daß sie besonders liebevoll geraten sind …?

Die Kellermaus
    Es wollte eine kleine Maus
- im Keller wohnhaft - hoch hinaus;
und eines Nachts, auf leisen Hufen,
erklomm sie achtundneunzig Stufen
und landete mit Weh und Ach
ganz oben, dicht unter dem Dach.
Dort wartete bereits auf sie
die Katze, namens Doremi.–
    Kaum, daß das Mäuslein nicht mehr lebte,
geschah’s, daß eine Fledermaus
ein paarmal um die Katze schwebte,
zur Luke flog und dann hinaus.
Da faltete die Katz, die dreiste,
die Pfoten und sprach: »Ist das süß!
Da fliegt die Maus, die ich verspeiste,
als Engelein ins Paradies!«
Ein Zyklus
    Der Frühling
Und wieder ist es Mai geworden,
es weht aus Süden statt aus Norden.
Die Knospen an den Bäumen springen,
und Vogel, Wurm und Kater singen:
fidirallala, fidirallala.
    Der Herbst
Und wieder ward es Herbst hienieden,
es weht aus Norden statt aus Süden.
Die Knospen an den Bäumen ruhen,
und auch die Kater haben nichts zu tuen.
Rallafididi, rallafididi.



Das Märchen vom Meerdien und dem Käfer
    Es war einmal ein Meerchen.
    Es war kein altes Meerchen. Es gab es erst seit vorvorgestern. Deshalb schwammen auch noch keine Fische oder Krebse in ihm. Nur ein einsamer Käfer durchfurchte die Wogen - leider unfreiwillig: er war aus Versehen da hineingeraten.
    »Nanu? Neulich noch bin ich trockenen Fußes dieses Weges gegangen, und heute zapple ich in einem Ozean? - Ob ich die etwa 7 km (Abkürzung für .Käfermeter) bis zum Ufer schaffe?«
    Also sprach der Käfer. Er hätte lieber den Mund halten sollen; denn so schluckte er zuviel Wasser. Und da er schließlich kein Wasserkäfer war, verließen ihn die Kräfte - und bald darauf die Sinne –
    Der Regen hatte endlich aufgehört, und die vielen hundert Tröpfdien des Meerchens kletterten an den Sonnenstrahlen empor, um sich zu erwärmen und da oben irgendwo ein kleines Wölkchen zu bilden. Unten aber war von der Pfütze nichts mehr nachgeblieben. Nur ein toter Käfer lag im Sand und streckte alle sechse von sich…
    Und wenn es vorvorgestern, vorgestern und gestern nicht geregnet hätte, dann lebte er noch heute, morgen und übermorgen.
Die kleinen Elefanten
    Es war einmal ein großer Feldherr. Er lebte vor über zweitausend Jahren in Karthago und hatte um sein Haus einen riesigen Zaun gezogen, von dem er ab und zu einen Krieg brach. Seine berühmtesten Kriege waren die Punisciien, die überall panischen Schrecken verbreiteten.
    Eines schönen Tages nun versammelte er riesige Elefanten mit einer ebenso riesigen Streitmacht um sich, ergriff ein Messer und stach ins Mittelmeer. Er wollte in Italien sein Augenleiden kurieren: war ihm doch Rom schon seit langem ein Dorn im Auge/
    Er muß wohl ungenaue Landkarten gehabt haben: statt in Italien landete er in Spanien. Da er aber schon mal da war, eroberte er es. Er war, wie gesagt, ein großer Feldherr.
    Schließlich kam er an ein ziemlich großes Gebirge. »Aha«, sagte er, »die Alpen!« Aber nein, es waren bloß die Pyrenäen. »Das macht nichts«, sprach er, »dann sind eben die Pyrenäen die Generalprobe für die Alpen!«
    Sie gelang vortrefflich, was eigentlich kein gutes Omen war …
    Endlich erreichte er den Montblanc. Angesichts dessen fiel ihm ein, daß er seinen Filzschreiber vergessen hatte und nun seiner Frau keine Ansichtskarte schreiben konnte.
    Ohne besondere Unfälle schlängelte er sich mit Mann und Maus resp. Elefant mal aufwärts, mal abwärts - aber hauptsächlich vorwärts …
    Lag es nun daran, daß die riesigen Elefanten vor den noch riesigeren Bergen Hemmungen bekamen, weil sie in dieser Umgebung so klein wirkten - welch Grund es auch immer gewesen sein mag: sie begannen, sich leise aus dem Staube zu machen!
    Als der große Feldherr den Po erreichte, setzte er sich vor Schreck auf denselben; denn 96 °/o von seinen 102 Elefanten waren verschwunden! …
    Inzwischen hatten sich die geflohenen Tiere in Gletscherspalten oder hinter Felsen versteckt und kamen erst

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