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Das große Heinz Erhardt Buch

Das große Heinz Erhardt Buch

Titel: Das große Heinz Erhardt Buch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinz Erhardt
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wieder hervor, als die Luft rein war. Und hier oben war sie immer rein - aber auch sehr dünn. Und das letztere war es eben!
    Es kann nur an der dünnen Luft und vielleicht auch an der ständigen Kälte gelegen haben, daß die Nachkommen der zurückgebliebenen Elefanten auch im Wuchs zurückblieben! Sie wurden im Laufe der Jahrtausende immer kleiner und kleiner, bis sie schließ- und endlich nur die »Größe« einer Mücke erreichten. Daher stammt sicher auch der Ausspruch »aus der Mücke einen Elefanten machen«.
    Außerdem nahmen diese possierlichen Tierchen allmählich eine schneeweiße Schutzfarbe an, so daß sie vom ewigen Eis und Schnee nicht mehr zu unterscheiden waren.
    Das ist wohl auch mit ein Grund, weshalb die kleinen Elefanten noch nie einer gesehen hat …

Das Eingemachte der Witwe Lehmann
    (Nach einer Story der Grimm Brothers)
    Es war einmal ein armer Bauer. Er besaß nichts als vier Tiere: einen Esel, der immer beleidigt war, wenn man ihn so nannte, einen Hund, der es übelnahm, wenn man ihm etwas vorwarf - außer Knochen natürlich -, einen Kater, der fast blind war, weil er seine Brille verloren hatte und der Bauer ihm keine neue kaufen konnte, und einen Hahn, der - und das war das schlimmste! - demnächt in den Kochtopf sollte nach dem Motto: Da kocht der alte Suppenhahn, den wir noch gestern huppen sahn …
    Eines Tages nun beschlossen diese vier Tiere, dem Bauern zu kündigen: erstens die Freundschaft und zweitens zum Ersten.
    Als der 1. anbrach, fragte der Hahn die anderen: »Was machen wir jetzt?« - »Wir gründen ein Gesangsquartett und gehen damit auf Tournee!« meinte der Kater. »Au ja«, sagte der Hund, »die Menschen lieben meinen Gesang!« Worauf der Esel beistimmte: »Dös glaab i-a!« (Er war nämlich aus Bayern.)
    Also marschierte das Ensemble los, bis es - die Dunkelheit war schon eingebrochen - auf ein einsames Haus mit einem matterleuchteten offenstehenden Kellerfenster stieß, hinter dem sich zwei Männer zu schaffen machten, weil sie ebenfalls eingebrochen waren. Sie sichteten gerade das Eingemachte der verblichenen Witwe Lehmann. Um diesen beiden schwerarbeitenden Menschen die Zeit zu verkürzen, beschlossen unsere vier Freunde, hier ihr erstes Konzert zu geben. Der Hund sprang auf den Esel, der Kater auf den Hund und der Hahn auf den Kater. Dann zählte der Esel vier vor, und – sie begannen zu singen …
    Mag es nun an der zu kurzen Probenzeit gelegen haben, oder waren die Sänger indisponiert, oder entstammte das dargebotene Werk der Feder eines zeitgenössischen Komponisten, egal, die Räuber bekamen einen furchtbaren Schreck und flohen, die gesamte Beute zurücklassend. Unsere vier Künstler aber nisteten sich gemütlich im Keller ein und genossen die Früchte bzw. das Eingemachte ihres ersten Konzerts.
    Ob sie noch weitere Konzerte gaben, ist nicht bekannt, wohl aber, daß sie, wenn sie auch gestorben sind, noch heute leben, und zwar - als die Bremer Stadtmusikanten …
Der alte Wolf
    Auch ‘n Märchen
    Der Wolf, verkalkt und schon fast blind,
traf eine junge Dame:
»Bist du nicht Rotkäppchen, mein Kind?«
Da sprach die Dame: »Herr, Sie sind–! *
Schneewittchen ist mein Name!«
    »Schneewittchen? Ach, dann bist du die
mit diesen 7 Rabenl«
Sie antwortete: »Lassen Sie
sich lieber gleich begraben!
Mit 7 Zwergen hatt ich mal
zu tun - das waren nette …!«
»Ach ja! du durftest nicht zum Ball,
und Erbsen waren nicht dein Fall,
besonders nicht im Bette …!«
    Da lachte sie hell ha-ha-ha,
dann: »Darf ich Sie was fragen?
Sie fraßen doch die Großmama,
wie hab’n Sie die vertragen?«
    »Das ist nicht wahr, daß ich sie fraß,
ich krümmte ihr kein Härchen!
Die Brüder Grimm , die schrieben das
für kleine Kinderchen zum Spaß -
das sind doch alles Märchen …!«
    *   –wohl blöd?« wollte sie sagen. Aber so etwas denkt eine Dame nur!



Was es nicht alles gibt
    Zunächst ist da der Vorhangmann -
eh der nicht zieht, fängt es nicht an!
Sehr nützlich ist der Inspizient -
er klingelt immer, ruft und rennt!
Fürs Haar ist wichtig die Frisöse -
für’n Text nicht minder die Sufflöse!
Den Anzug bügelt der Gardrober -
das Bier bringt der Kantinenober!
    Dann gibt es die Kulissenbauer -
und Komiker, die immer sauer!
Es gibt den Held, den Bongwiwang -
und die Suhbrette mit Gesang!
Heldenmutter - Heldenvater -
auch diese braucht man am Theater!
    Wen gibt’s denn noch? - Den Intendanten!
Und dann vor allem: INTRIGANTEN -
Intriganten - Intriganten - Intriganten

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