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Das große Heinz Erhardt Buch

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Titel: Das große Heinz Erhardt Buch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinz Erhardt
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leider nicht —
ich möchte am liebsten sterben.
    ***
    Mal trumpft man auf, mal hält man stille,
mal muß man kalt sein wie ein Lurch,
des Menschen Leben gleicht der Brille:
man macht viel durch!
Zellen
    Das Leben kommt auf alle Fälle
aus einer Zelle.
Doch manchmal endet’s auch — bei Strolchen! -
in einer solchen.

Die Nase
    Wenngleich die Nas, ob spitz, ob platt,
zwei Flügel — Nasenflügel — hat,
so hält sie doch nicht viel vom Fliegen;
das Laufen scheint ihr mehr zu liegen.
Die Augen
    Die Augen sind nicht nur zum Sehen,
sind auch zum Singen eingericht’ —
wie soll man es denn sonst verstehen,
wenn man von Augen liedern spricht?
In Eile
    Kaum warst du Kind, schon bist du alt.
Du stirbst — und man vergißt dich bald.
Da hilft kein Beten und kein Lästern:
Was heute ist, ist morgen gestern.
Man nehme
    Seit frühster Kindheit, wo man froh lacht,
verfolgt mich dieser Ausspruch magisch:
Man nehme ernst nur das, was froh macht,
das Ernste aber niemals tragisch!
    Das wäre schön
    Ich glaube, manche junge Frau,
die würd vor Glück zerspringen,
würd ihr der Klapperstorch zum Kind
auch gleich den Vater bringen.

Der kalte Wind
    Es wohnt ein Wind in Leningrad,
der pustet kalt,
    wer da nicht einen Mantel hat,
der hustet bald.
Die Modistin
    Sie zeigt das Neuste der Saison …
Da plötzlich stolpert sie beim Schreiten,
und lächelnd spricht sie: »O pardon, ich habe Absatz schwierigkeiten!«
    Bier-Fragment
    War ich, wo’s Bier zu trinken gab,
stell ich die Frage unterwegs mir:
Wenn ich beim Bier geschäkert hab,
bin ich dann wohl ein Schäksbier?
Zuwenig
    Ich kenne keine Beine,
die schöner wärn als deine,
deshalb bedaure ich es fast,
daß du nur zweie hast …

Zum Abschied
    Versuche tunlichst zu vermeiden, jeden
mit klugem Wortschwall zu benetzen;
denn plötzlich stirbst du und vermagst die Reden,
die du gehalten, nicht mehr in Taten umzusetzen …
An einen von vielen
    Als du noch warst, wollt man nichts geben.
Kaum warst du tot, ließ man dich leben!
So ist’s! — Den höchsten Ruhm erworben
hat man erst dann, ist man gestorben.



Liebe Sonne
    Nach so vielen Regenwochen
kamst du endlich vorgekrochen,
froh sind Menschen, Tier und Gras!
    Schein auf unsre Mutter Erde,
daß sie wieder trocken werde,
liebe Sonne, tue das!
    Trockne sie und unsre Tränen
und den Kuckuck, der ganz naß!
Schick uns nach den langen Qualen
deines Fehlens alle Strahlen —
und besonders diese netten,
diese ultravioletten!
    Liebe Sonne, schein uns was!
Warum der Saturn einen Ring hat
    Unter all den Sterngebilden,
die in himmlischen Gefilden —
nachts kann man es deutlich sehen —
sich um uns und mit uns drehen,
unter diesen Sternen allen
wollt es dem Saturn gefallen,
daß er falsche Kreise zog
und ganz eigne Wege flog!
    Als der liebe Gott das sah,
sagte er: »Was seh ich da?
Der kreist ja auf andre Weise?!
Na, sein Kreisen zieht noch Kreise!«
Und er rief mit Donnertösen
dem Saturn zu, diesem bösen:
»Sieh hier meine Zornesfalte!!!
Daß im Aug ich dich behalte,
wirst du, gleich und unbedingt,
für die Ewigkeit beringt!« —
    Jahrelang zankten sich Leute
drüber, was der Ring bedeute -
heute, durch mein Opus endlich,
wird die Einrichtung verständlich!
    Der rötliche Mars und die Venus
    Früher zogen Mars und Venus —
wann es war, kann man nur ahnen —
eng beinander und in Liebe
ihre vorgeschriebnen Bahnen.
    Plötzlich kam ein fremder Körper,
der sich zwischen beide zwängte
und den Mars von seiner Venus —
oder umgekehrt — verdrängte.
    Dieser Fremdling war die Erde!
Und sie machte sich noch breiter,
und der Mars entschwand der Venus
immer weiter, immer weiter.
    Und die Sehnsucht nach der Freundin
hat den Mars schon fast getötet;
doch - erblickt er sie von ferne,
sehn wir, wie er zart errötet …
Der ferne Merkur
    Du wandelst …
Und handelst?
Falsch oder weise?
Und wie sind deine Preise?
Wer sind deine Kunden?
Wiegst ab du in Pfunden?
Oder gelten auf deiner Straße
andere Maße?
    Ach, wüßte man’s nur,
lieber Merkur!
    Wie ist deine Währung?
Besitzt du auch eine Merkurische Nehrung?
Oder hat man sie dir genommen,
weil sie ein anderer bekommen?
    Ach, man wüßte so vieles gern
von dir als Stern!
So ganz intern!
Doch du bist zu fern–
    Mond über der Stadt
    Ich hänge am Himmel und scheine–
Was soll ich auch anderes machen?…
    Die Stadt ist zu schnell,
zu laut und zu grell–
Neulich hielt mich eine ältere Dame
für Lichtreklame!
    Wär’s nicht so traurig, es wäre zum Lachen …
    Manchmal schießt man nach

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