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Das große Heinz Erhardt Buch

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Titel: Das große Heinz Erhardt Buch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinz Erhardt
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alsobald
zuerst den Helm und dann den Halt,
wonach - verfolgend stur sein Ziel -
er pausenlos bis unten fiel.
Und hier verlor er durch sein Streben
als drittes nun auch noch das Leben,
an dem er ganz besonders hing–!
    Der Blechschaden war nur gering…
    Schlußfolgerung:
Falls fallend du vom Dach verschwandest,
so brems, bevor du unten landest.



In nur vier Zeilen
    In nur vier Zeilen was zu sagen
erscheint zwar leicht; doch es ist schwer!
Man braucht ja nur mal nachzuschlagen:
die meisten Dichter brauchen mehr …
Zu kurz
    Kaum, daß auf diese Welt du kamst,
zur Schule gingst, die Gattin nahmst,
dir Kinder, Geld und Gut erwarbst —
schon liegst du unten, weil du starbst.
Wandspruch
    Die Arbeit ist oft unbequem,
die Faulheit ist es nicht, trotzdem:
der kleinste Ehrgeiz, hat man ihn,
ist stets der Faulheit vorzuziehn!
Die Starlets
    Jetzt weiß ich endlich auch, wieso
sie Köpfe haben! — Soll ich’s sagen?
Sie brauchen dann das viele Stroh
nicht in der Hand zu tragen!

Nichts
    »Gott hat die Welt aus Nichts gemacht«,
so steht es im Brevier,
nun kommt mir manchmal der Verdacht,
er macht sich nichts aus ihr …
Zwang
    Du mußt dich zu sehr vielen Dingen,
willst du sie tun, geradzu zwingen!
Trotzdem wirkt das — was dir gelungen —
oft zwingend leicht und ungezwungen.
An einen jungen Journalisten
    Das Schreibenlernen, das begannst
du früh schon zu betreiben;
und doch — obwohl du schreiben kannst —
kannst du bis heut nicht »schreiben«!
Erfreulich
    Es ist gewiß viel Schönes dran
am Element, dem nassen,
weil man das Wasser trinken kann!
Man kann’s aber auch lassen–

    Zu spät
    Die alten Zähne wurden schlecht,
und man begann, sie auszureißen,
die neuen kamen grade recht,
um mit ihnen ins Gras zu beißen.
Der Fels
    Wenn dir ein Fels vom Herzen fällt,
so fällt er auf den Fuß dir prompt!
So ist es nun mal auf der Welt:
ein Kummer geht, ein Kummer kommt…
Abendfrieden
    Die Oma murmelt leise vor sich her —
sie spricht mit Opa, doch den gibt’s nicht mehr …
Im Bettchen nebenan schläft süß das Kind …
Die Mutter strickt … Der Vater spinnt …
Unterschied
    Wollen wir doch einmal dieses Thema streifen:
Autoräder sind von Reifen —
Lehrer aber, die zu lehren sich bestreben,
sind von Unreifen umgeben!
    Noch ‘n Unterschied
    Wir fuhren einst zusammen
tagtäglich mit der »Zehn«,
jetzt fahren wir zusammen,
wenn wir uns wiedersehn!
Der Snob
    Sie reichten Weine mir und Bier
und Schnäpse und dergleichen —
dabei könn’n diese Leute mir
nicht mal das Wasser reichen!
    15 Vierzeiler ohne Überschrift
    ***
    Ich wälze nicht schwere Probleme
und spreche nicht über die Zeit.
Ich weiß nicht, wohin ich dann käme,
ich weiß nur, ich käme nicht weit.
    ***
    »Ich hol vom Himmel dir die Sterne«,
so schwören wir den Frauen gerne.
Doch nur am Anfang! Später holen
wir nicht mal aus dem Keller Kohlen.
    ***
    Voller Sanftmut sind die Mienen
und voll Güte ist die Seele,
sie sind stets bereit zu dienen,
deshalb nennt man sie Kamele.
    ***
    Ein Naßhorn und ein Trockenhorn
spazierten durch die Wüste,
da stolperte das Trockenhorn,
und ‘s Naßhorn sagte: »Siehste!«
    ***
    Ich finde solche, die von ihrem Geld erzählen
und solche, die mit ihrem Geiste protzen
und solche, die erst beten und dann stehlen,
ich finde solche, Sie verzeihn, zum Kotzen.
    ***
    Es soll manchen Dichter geben,
der muß dichten, um zu leben.
Ist das immer so? Mitnichten,
manche leben, um zu dichten.
    ***
    Wenn die Opern dich umbrausen
mit Getön,
dann genieße auch die Pausen:
sie sind schön.
    ***
    Manche Dichter gibt es, die be-
nötigen der Sachen vier:
einen guten Reim auf Liebe,
Feder, Tinte und Papier.
    ***
    Ich denk nicht gern an jenen Kuß,
den du mir gabst, Helene;
denn wenn ich an ihn denken muß,
dann werd ich müd und gähne.
    ***
    Nach Schluß der langen Oper hörte
ich neulich folgende Kritik:
»Was mich an dieser Oper störte,
das war der Schwan und die Musik!«
    ***
    Es dürfte keine Steuern geben,
kein Zahnweh, keine Schützengräben,
dann war auf dieser Welt das Leben
vielleicht noch schöner als wie eben!
    ***
    lch kann’s bis heute nicht verwinden,
deshalb erzähl ich’s auch nicht gern:
den Stein der Weisen wollt ich finden
und fand nicht mal des Pudels Kern.
    ***
    Man gab uns mancherlei auf Erden:
Zum Denken gab man uns die Stirn,
man gab uns Herz- und Leibbeschwerden,
doch auch den Himmel und den Zwirn.
    ***
    Sie dienten mir gerne bei jedem Gedicht,
die Substantive und Verben,
doch heute gehorchen sie mir

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