Das große Heinz Erhardt Buch
sowas peinlich ist auf Reisen,
war Dr. Hadubrand zu preisen,
der, äußerst mager von Figur,
ab nun stets mit dem Ritter fuhr.
So konnte diesem bei Turnieren,
bei geistigen, nicht viel passieren,
denn machte er sich etwas dünn,
stak Hadu mit im Panzer drin
und konnte so auf alle Fragen
die Antwort leis von hinten sagen!
Schlußfolgerung:
Man muß sich notfalls jemand mieten,
hat man an Geist selbst nichts zu bieten.
Ritter Fips und die Mandeln
Fips - nur um den kann sich’s hier handeln! -
erkrankte schwer an seinen Mandeln,
weshalb er bat, wenn auch nicht gerne,
daß man die Dinger ihm entferne.
Herr Dr. Stips, der zuständig
für Leiden war, die inwendig,
gab erst einmal, wie früher stets,
Fips einen Schlag auf dessen Dez,
griff dann zu dem Skalpell, dem blanken,
und operierte unsren Kranken.
Seitdem sah man nur ohne Mandeln
Herrn Fips durch die Gemächer wandeln.
Schlußfolgerung:
Warum sich mit den Mandeln quälen?
Man sieht’s ja nicht, wenn sie dir fehlen.
Ritter Fips und das Wagenrennen
An manchen hohen Feiertagen
bestieg Herr Fips den Zweiradwagen
und rief: »Ihr Rosse, vier und feurig!
Trabt los! Zu meinem Sieg euch steur ich!«
Und hui! schon flog das Renngespann
mit Peitschenknall und Rittersmarin
durch Wald und Wiesen, Feld und Flur,
und alles staunte: »Wie Ben Hur!«
Er traf auch stets als Erster ein -
kein Wunder, er fuhr ja allein!
Schlußfolgerung:
Gibt Pferden man eins hinten drauf,
beschleunigen sie vorn den Lauf.
Ritter Fips und der Zweikampf
Es zog ein reicher Kaufmannssohn
mit Spezerein und Munition
vorbei an Ritter Fipsens Schloß,
was diesen überaus verdroß!
Drum kam Fips, vollgetankt mit Bier,
(doch roch man’s nicht, weil das Visier,
wie stets bei ihm und bei Gefahr,
bis untenhin geschlossen war)
dem Kaufmannssohn auf schnellsten Wegen
nicht freundlich zwar - aber entgegen.
Der Kampf - denn jeder wollte siegen! -
fand statt auf Brechen und auf Biegen,
und nur durch Stellen eines Beins
verlor der Kaufmann null zu eins -
und schließlich auch sein Haupt als solches
durch einen scharfen Schnitt des Dolches!
Schlußfolgerung:
Es lohnt sich keinen Hut zu tragen,
endet der Mensch bereits beim Kragen.
Ritter Fips und das Team
Lag Ritter Fips im Bett und schlief -
sein Schlaf war, wie man wußte, tief! -,
befand am Ende von dem Bett
sich stets ein Trio, ein Terzett,
und dies bestand aus gutem Grund
aus Eule, Sittich und dem Hund.
Die Eule - Wunder der Natur! -
sah alles gut im Dunkeln nur,
drum war ihr Nutzen nicht gering,
falls jemand nachts durchs Zimmer ging.
Der Sittich - das erstaunte jeden! -
vermochte wiederum zu reden.
Und machte ihn die Eule wach,
so dachte er nicht lange nach,
nein, er rief gleich: »Hier spricht der Sittich
Nun bell mal, blöder Hund, ich bitt dich!«
Und schon ertönte - man war baff! -
ein aufgeregtes »waff-waff-waff«.
Und der Effekt? In Eile nahm
der Feind den Weg, auf dem er kam …
Schlußfolgerung:
Die Teamarbeit ist, siehe oben,
stets zu empfehlen und zu loben.
Ritter Fips und sein Sekretär
1
Herr Fips gehörte zu der Sorte
von Rittern, denen manche Worte,
wenn sie dieselben schreiben sollten,
nicht richtig von der Feder wollten.
So hielten beispielsweise diese
kaum stand der strengen Expertise:
Triumph und Trumpfl Fips könnt die beiden
Vokabeln schwer nur unterscheiden:
Mal schrieb er Trumph mit p und h,
mal stand Triumpf mit pf da.
Das wurmte ihn. Drum suchte er
und fand bald einen Sekretär,
der - und nicht diese Wörter bloß -
ganz deutlich schrieb und fehlerlos.
Schlußfolgerung:
Ein Sekretär ist auch noch jetzt -
und sei’s als Möbel - hochgeschätzt.
Ritter Fips und sein Sekretär
2
An einem Morgen sprach Herr Fips
zu seinem Sekretär: »Da, tipp’s!
Das hab ich heute nacht erdacht
und mühsam zu Papier gebracht.
Dann heft es in ein Heft hinein,
es soll meine Laudatio sein!«
Und wie dies Machwerk nun gewesen,
ist hier im folgenden zu lesen:
Eine Laudatio
auf den Ritter Fips von Fipsenstein
vom Ritter Fips von Fipsenstein
Ich bin der gute Ritter Fips,
bin’s selbst und höchstpersönlich!
Mein Aug ist blau, mein Schwert ist scharf,
an mir ist nichts gewöhnlich!
Ich kam zur Welt und bin nun hier
zum Essen und zum Trinken!
Am liebsten trink ich helles Bier -
und eß am liebsten Schinken!
Ich bin der treue Ritter Fips
voll Sanftmut und voll Güte!
Daß ich mal tu, was sich nicht schickt,
das kommt nicht in die Tüte!
Den Reichen nehm ich Geld und Blut,
hab manchen sdion begraben -
den Armen aber bin ich
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