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Das grosse Maerchenbuch - 300 Maerchen zum Traeumen

Das grosse Maerchenbuch - 300 Maerchen zum Traeumen

Titel: Das grosse Maerchenbuch - 300 Maerchen zum Traeumen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wilhelm Grimm
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Kind wieder gefunden habe, wenn sie nicht in der Zeit umgekommen oder Hungers gestorben sind.“
    Darauf zog der König umher, an die sieben Jahre lang, und suchte sie in allen Steinklippen und Felsenhöhlen, aber er fand sie nicht und dachte sie wäre verschmachtet. Er aß nicht und trank nicht während dieser ganzen Zeit, aber Gott erhielt ihn. Endlich kam er in einen großen Wald und fand darin das kleine Häuschen, daran das Schildchen war mit den Worten „hier wohnt jeder frei.“ Da kam die weiße Jungfrau heraus, nahm ihn bei der Hand, führte ihn hinein, und sprach „seid willkommen, Herr König,“ und fragte ihn, wo er her käme. Er antwortete „ich bin bald sieben Jahre umher gezogen, und suche meine Frau mit ihrem Kinde, ich kann sie aber nicht finden.“ Der Engel bot ihm Essen und Trinken an, er nahm es aber nicht, und wollte nur ein wenig ruhen. Da legte er sich schlafen, und deckte ein Tuch über sein Gesicht.
    Darauf ging der Engel in die Kammer, wo die Königin mit ihrem Sohne saß, den sie gewöhnlich Schmerzenreich nannte, und sprach zu ihr „geh heraus mit sammt deinem Kinde, dein Gemahl ist gekommen.“ Da ging sie hin wo er lag, und das Tuch fiel ihm vom Angesicht. Da sprach sie „Schmerzenreich, heb deinem Vater das Tuch auf und decke ihm sein Gesicht wieder zu.“ Das Kind hob es auf und deckte es wieder über sein Gesicht. Das hörte der König im Schlummer und ließ das Tuch noch einmal gerne fallen. Da ward das Knäbchen ungeduldig und sagte „liebe Mutter, wie kann ich meinem Vater das Gesicht zudecken, ich habe ja keinen Vater auf der Welt? Ich habe das Beten gelernt, unser Vater, der du bist im Himmel; da hast du gesagt mein Vater wär im Himmel und wäre der liebe Gott: wie soll ich einen so wilden Mann kennen? Der ist mein Vater nicht.“ Wie der König das hörte, richtete er sich auf und fragte, wer sie wäre. Da sagte sie „ich bin deine Frau, und das ist dein Sohn Schmerzenreich.“ Und er sah ihre lebendigen Hände und sprach „meine Frau hatte silberne Hände.“ Sie antwortete „die natürlichen Hände hat mir der gnädige Gott wieder wachsen lassen;“ und der Engel ging in die Kammer, holte die silbernen Hände und zeigte sie ihm. Da sah er erst gewiss, dass es seine liebe Frau und sein liebes Kind war, und küsste sie und war froh, und sagte „ein schwerer Stein ist von meinem Herzen gefallen.“ Da speiste sie der Engel Gottes noch einmal zusammen, und dann gingen sie nach Haus zu seiner alten Mutter. Da war große Freude überall, und der König und die Königin hielten noch einmal Hochzeit, und sie lebten vergnügt bis an ihr seliges Ende.

Der gescheidte Hans
    Hansens Mutter fragt „wohin, Hans?“ Hans antwortet „zur Gretel.“ „Machs gut, Hans.“ „Schon gut machen. Adieu, Mutter.“ „Adieu, Hans.“
    Hans kommt zur Gretel. „Guten Tag, Gretel.“ „Guten Tag, Hans. Was bringst du Gutes?“ „Bring nichts, gegeben han.“ Gretel schenkt dem Hans eine Nadel. Hans spricht „Adieu, Gretel.“ „Adieu, Hans.“
    Hans nimmt die Nadel, steckt sie in einen Heuwagen und geht hinter dem Wagen her nach Haus. „Guten Abend, Mutter.“ „Guten Abend, Hans. Wo bist du gewesen?“ „Bei der Gretel gewesen.“ „Was hast du ihr gebracht?“ „Nichts gebracht, gegeben hat.“ „Was hat dir Gretel gegeben?“ „Nadel gegeben.“ „Wo hast du die Nadel, Hans?“ „In Heuwagen gesteckt.“ „Das hast du dumm gemacht, Hans, musstest die Nadel an den Ärmel stecken.“ „Tut nichts, besser machen.“
    „Wohin, Hans?“ „Zur Gretel, Mutter.“ „Machs gut, Hans.“ „Schon gut machen. Adieu, Mutter.“ „Adieu, Hans.“
    Hans kommt zur Gretel. „Guten Tag, Gretel.“ „Guten Tag, Hans. Was bringst du Gutes?“ „Bring nichts, gegeben han.“ Gretel schenkte dem Hans ein Messer. „Adieu, Gretel.“ „Adieu, Hans.“
    Hans nimmt das Messer, steckts an den Ärmel und geht nach Haus. „Guten Abend, Mutter.“ „Guten Abend, Hans. Wo bist du gewesen?“ „Bei der Gretel gewesen.“ „Was hast du ihr gebracht?“ „Nichts gebracht, gegeben hat.“ „Was hat dir Gretel gegeben?“ „Messer gegeben.“ „Wo hast das Messer, Hans?“ „An den Ärmel gesteckt.“ „Das hast du dumm gemacht, Hans, musstest das Messer in die Tasche stecken.“ „Tut nichts, besser machen.“
    „Wohin, Hans?“ „Zur Gretel, Mutter.“ „Machs gut, Hans.“ „Schon gut machen. Adieu, Mutter.“ „Adieu, Hans.“
    Hans kommt zur Gretel. „Guten Tag,

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