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Das grosse Maerchenbuch - 300 Maerchen zum Traeumen

Das grosse Maerchenbuch - 300 Maerchen zum Traeumen

Titel: Das grosse Maerchenbuch - 300 Maerchen zum Traeumen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wilhelm Grimm
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der Mann, „wenn wir drei zusammen sind, sollten wir wohl durch die ganze Welt kommen.“ 
    Der Jäger war bereit und ging mit ihm, und sie kamen zu sieben Windmühlen, deren Flügel trieben ganz hastig herum, und ging doch links und rechts kein Wind, und bewegte sich kein Blättchen. Da sprach der Mann „ich weiß nicht, was die Windmühlen treibt, es regt sich ja kein Lüftchen“ und ging mit seinen Dienern weiter, und als sie zwei Meilen fortgegangen waren, sahen sie einen auf einem Baum sitzen, der hielt das eine Nasenloch zu und blies aus dem andern. „Mein, was treibst du da oben?“, fragte der Mann. Er antwortete „zwei Meilen von hier stehen sieben Windmühlen, seht, die blase ich an, dass sie laufen.“ „O, geh mit mir“, sprach der Mann, „wenn wir vier zusammen sind, sollten wir wohl durch die ganze Welt kommen.“ 
    Da stieg der Bläser herab und ging mit, und über eine Zeit sahen sie einen, der stand da auf einem Bein, und hatte das andere abgeschnallt und neben sich gelegt. Da sprach der Herr „du hast dirs ja bequem gemacht zum Ausruhen.“ „Ich bin ein Laufer“, antwortete er, „und damit ich nicht gar zu schnell springe, habe ich mir das eine Bein abgeschnallt; wenn ich mit zwei Beinen laufe, so gehts geschwinder als ein Vogel fliegt.“ „O, geh mit mir, wenn wir fünf zusammen sind, sollten wir wohl durch die ganze Welt kommen.“ Da ging er mit, und gar nicht lang, so begegneten sie einem, der hatte ein Hütchen auf, hatte es aber ganz auf dem einen Ohr sitzen. Da sprach der Herr zu ihm „Manierlich! Manierlich! Häng deinen Hut doch nicht auf ein Ohr, du siehst ja aus wie ein Hans Narr.“ „Ich darfs nicht tun“, sprach der andere, „denn setz ich meinen Hut gerad, so kommt ein gewaltiger Frost, und die Vögel unter dem Himmel erfrieren und fallen tod zur Erde.“ „O, geh mit mir“ ,sprach der Herr, „wenn wir sechs zusammen sind, sollten wir wohl durch die ganze Welt kommen.“
    Nun gingen die sechse in eine Stadt, wo der König hatte bekannt machen lassen, wer mit seiner Tochter in die Wette laufen wollte, und den Sieg davon trüge, der sollte ihr Gemahl werden; Wer aber verlöre, müsste auch seinen Kopf hergeben. 
    Da meldete sich der Mann, und sprach „ich will aber meinen Diener für mich laufen lassen.“ Der König antwortete „dann musst du auch noch dessen Leben zum Pfand setzen, also dass sein und dein Kopf für den Sieg haften.“ Als das verabredet und fest gemacht war, schnallte der Mann dem Laufer das andere Bein an und sprach zu ihm „nun sei hurtig und hilf, dass wir siegen.“ Es war aber bestimmt, dass wer am ersten Wasser aus einem weit abgelegenen Brunnen brächte, der sollte Sieger sein. Nun bekam der Laufer einen Krug, und die Königstochter auch einen, und sie fingen zu gleicher Zeit zu laufen an: Aber in einem Augenblick, als die Königstochter erst eine kleine Strecke fort war, konnte den Laufer schon kein Zuschauer mehr sehen, und es war nicht anders, als wäre der Wind vorbei gesaust. In kurzer Zeit langte er bei dem Brunnen an, schöpfte den Krug voll Wasser und kehrte wieder um. Mitten aber auf dem Heimweg überkam ihn eine Müdigkeit, da setzte er den Krug hin, legte sich nieder, und schlief ein. Er hatte aber einen Pferdeschädel, der da auf der Erde lag, zum Kopfkissen gemacht, damit er hart läge, und bald wieder erwachte. 
    Indessen war die Königstochter, die auch gut laufen konnte, so gut es ein gewöhnlicher Mensch vermag, bei dem Brunnen angelangt, und eilte mit ihrem Krug voll Wasser zurück; Und als sie den Laufer da liegen und schlafen sah, war sie froh und sprach „der Feind ist in meine Hände gegeben,“ leerte seinen Krug aus und sprang weiter. 
    un wär alles verloren gewesen, wenn nicht zu gutem Glück der Jäger mit seinen scharfen Augen oben auf dem Schloss gestanden und alles mit angesehen hätte. Da sprach er „die Königstochter soll doch gegen uns nicht aufkommen“, lud seine Büchse und schoss so geschickt, dass er dem Laufer den Pferdeschädel unter dem Kopf wegschoss, ohne ihm weh zu tun. Da erwachte der Laufer, sprang in die Höhe und sah, dass sein Krug leer und die Königstochter schon weit voraus war. Aber er verlor den Mut nicht, lief mit dem Krug wieder zum Brunnen zurück, schöpfte aufs neue Wasser und war noch zehn Minuten eher als die Königstochter daheim. „Seht ihr“, sprach er, „jetzt hab ich erst die Beine aufgehoben, vorher wars gar kein Laufen zu nennen.“
    Den König aber kränkte

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