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Das grosse Maerchenbuch - 300 Maerchen zum Traeumen

Das grosse Maerchenbuch - 300 Maerchen zum Traeumen

Titel: Das grosse Maerchenbuch - 300 Maerchen zum Traeumen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wilhelm Grimm
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drüber. 
    Da warf das Mädchen einen Spiegel hinterwärts, welches einen Spiegelberg gab, der war so glatt, so glatt, dass sie unmöglich drüber konnte. Da dachte sie „ich will geschwind nach Haus gehen und meine Axt holen und den Spiegelberg entzwei hauen.“ Bis sie aber wieder kam, und das Glas aufgehauen hatte, waren die Kinder längst weit entflohen, und die Wassernixe musste sich wieder in ihren Brunnen trollen.
     

Von dem Tode des Hühnchens
    Auf eine Zeit ging das Hühnchen mit dem Hähnchen in den Nussberg, und sie machten mit einander aus, wer einen Nusskern fände, sollte ihn mit dem andern teilen. Nun fand das Hühnchen eine große große Nuss, sagte aber nichts davon und wollte den Kern allein essen. Der Kern war aber so dick, dass es ihn nicht hinunter schlucken konnte, und er ihm im Hals stecken blieb, dass ihm Angst wurde, es müsste ersticken. Da schrie das Hühnchen „Hähnchen, ich bitte dich lauf, was du kannst, und hol mir Wasser, sonst erstick ich.“ Das Hähnchen lief, was es konnte, zum Brunnen, und sprach „Born, du sollst mir Wasser geben; das Hühnchen liegt auf dem Nussberg, hat einen großen Nusskern geschluckt und will ersticken.“ 
    Der Brunnen antwortete „lauf erst hin zur Braut, und lass dir rote Seide geben.“ Das Hähnchen lief zur Braut, „Braut, du sollst mir rote Seide geben: rote Seide will ich dem Brunnen geben, der Brunnen soll mir Wasser geben, das Wasser will ich dem Hühnchen bringen, das liegt auf dem Nussberg, hat einen großen Nusskern geschluckt und will daran ersticken.“ 
    Die Braut antwortete „lauf erst und hol mir mein Kränzlein, das blieb an einer Weide hängen.“ Da lief das Hähnchen zur Weide und zog das Kränzlein von dem Ast und brachte es der Braut, und die Braut gab ihm rote Seide dafür, die brachte es dem Brunnen, der gab ihm Wasser dafür. Da brachte das Hähnchen das Wasser zum Hühnchen, wie es aber hinkam, war dieweil das Hühnchen erstickt, und lag da tod und regte sich nicht. Da war das Hähnchen so traurig, dass es laut schrie, und kamen alle Tiere und beklagten das Hühnchen; und sechs Mäuse bauten einen kleinen Wagen, das Hühnchen darin zum Grabe zu fahren; und als der Wagen fertig war, spannten sie sich davor, und das Hähnchen fuhr. Auf dem Wege aber kam der Fuchs, „wo willst du hin, Hähnchen?“ „Ich will mein Hühnchen begraben.“ „Darf ich mitfahren?“
    „Ja, aber setz dich hinten auf den Wagen,
    vorn könnens meine Pferdchen nicht vertragen.“
    Da setzte sich der Fuchs hinten auf, dann der Wolf, der Bär, der Hirsch, der Löwe und alle Tiere in dem Wald. So ging die Fahrt fort, da kamen sie an einen Bach. „Wie sollen wir nun hinüber?,“ sagte das Hähnchen. Da lag ein Strohhalm am Bach, der sagte „ich will mich quer drüber legen, so könnt ihr über mich fahren.“ 
    Wie aber die sechs Mäuse auf die Brücke kamen, rutschte der Strohhalm und fiel ins Wasser, und die sechs Mäuse fielen alle hinein und ertranken. Da ging die Not von neuem an, und kam eine Kohle und sagte „ich bin groß genug, ich will mich darüber legen und ihr sollt über mich fahren.“ Die Kohle legte sich auch an das Wasser, aber sie berührte es unglücklicher Weise ein wenig, da zischte sie, verlöschte und war tot. 
    Wie das ein Stein sah, erbarmte er sich und wollte dem Hähnchen helfen, und legte sich über das Wasser. Da zog nun das Hähnchen den Wagen selber, wie es ihn aber bald drüben hatte, und war mit dem toden Hühnchen auf dem Land und wollte die andern, die hinten auf saßen, auch heran ziehen, da waren ihrer zu viel geworden, und der Wagen fiel zurück, und alles fiel mit einander in das Wasser und ertrank. Da war das Hähnchen noch allein mit dem toten Hühnchen, und grub ihm ein Grab und legte es hinein, und machte einen Hügel darüber, auf den setzte es sich und grämte sich so lang bis es auch starb; und da war alles tot.
     
     

Der Schmied und der Teufel
    Es war einmal ein Schmied, der lebte guter Dinge, vertat sein Geld, und wie ein paar Jahr herum waren, hatte er keinen Heller mehr im Beutel. Was soll ich mich lang quälen auf der Welt, dachte er, ging hinaus in den Wald und wollt’ sich da an einen Baum hängen. Wie er eben den Hals in die Schlinge steckte, kam ein Mann hinter dem Baum hervor mit einem langen weißen Bart und einem großen Buch in der Hand. „Hör Schmied, sprach er, schreib deinen Namen da in das große Buch, so soll dirs wohlgehen zehn Jahre lang, aber danach bist du mein, da

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