Das grosse Maerchenbuch - 300 Maerchen zum Traeumen
hol ich Dich.“ „Wer bist du?“, sprach der Schmied. „Ich bin der Teufel.“ „Was kannst du?“ „Ich kann mich so groß machen als eine Tanne, und so klein als eine Maus!" „So mache es einmal, dass ichs sehe“, sagte der Schmied, da machte sich der Teufel so groß wie eine Tanne und so klein wie eine Maus. „Es ist gut", sprach der Schmied, "gib das Buch her, ich will mich hineinschreiben.“
Als er sich unterschrieben, sagte der Teufel: "Geh nur nach Haus, du wirst Kisten und Kasten voll finden, und weil du keine lange Umstände gemacht hast, so will ich dich auch in der Zeit einmal besuchen." Der Schmied ging heim, da waren alle Taschen, Kasten und Kisten voll Geld, und er konnte so viel davon nehmen wie er wollte, es ward nicht all, und auch nicht weniger; da fing er sein lustiges Leben von vorne an, lud seine Kameraden ein, und war der vergnügteste Kerl von der Welt.
Ein paar Jahre darauf sprach der Teufel einmal bei ihm ein, als er verheißen, sah zu wie die Wirtschaft ging, und schenkte ihm beim Abschied einen ledernen Sack, wer da hinein sprang, der konnte nicht wieder heraus, bis ihn der Schmied selber wieder heraus holte; Damit trieb dieser seinen Spaß.
Nach den zehn Jahren aber kam der Teufel und sprach zum Schmied „die Zeit ist herum, jetzt bist du mein, mach dich reisefertig.“ „Es ist gut“, sprach der Schmied, hing seinen ledernen Sack um den Rücken und ging mit dem Teufel fort; Als sie in den Wald kamen, zu der Stelle wo er sich aufhängen wollte, sprach er zum Teufel: „Ich muss auch gewiss wissen, dass du der Teufel bist, mach dich erst wieder so groß wie eine Tanne und so klein wie eine Maus.“
Der Teufel war bereit und tats, und wie er sich in eine Maus verwandelt hatte, packte ihn der Schmied und steckte ihn in den Sack, dann schnitt er sich einen Stock von dem nächsten Baum, warf den Sack hin und prügelte auf den Teufel los. Der Teufel schrie erbärmlich, lief in der Tasche hin und her, aber umsonst, er konnte nicht heraus. Endlich sagte der Schmid, "ich will dich loslassen, wenn du mir das Blatt aus deinem großen Buch wieder gibst, auf das ich meinen Namen geschrieben." Der Teufel wollte nicht, doch endlich musst’ er daran, da ward das Blatt herausgerissen und der Teufel ging heim in die Hölle, ärgerte sich, dass er betrogen und obendrein geprügelt war.
Der Schmied ging auch wieder zu seiner Schmiede und lebte vergnügt fort, so lang Gott wollte, endlich ward er krank und als er seinen Tod merkte, befahl er, man sollte ihm nur zwei gute, lange, spitze Nägel und einen Hammer mit in den Sarg geben. Das geschah auch. Wie er nun gestorben war und vor die Himmelstür kam, klopfte er an, aber der Apostel Petrus wollt ihm nicht aufschließen, weil er mit dem Teufel im Bund gelebt hätte. Wie der Schmied das hörte, dreht er sich um und ging zur Hölle. Der Teufel aber wollt ihn auch nicht einlassen, er begehre ihn nicht in der Hölle. Der Schmied ward bös und machte vor dem Höllentor großen Lärm.
Ein Teufelchen ward neugierig und wollte sehen, was der Schmied treibe, also machte es ein wenig das Tor auf, guckte heraus, der Schmied aber packte es geschwind bei der Nase und nagelte es an dieser mit dem einen Nagel, den er bei sich hatte, an das Höllentor fest. Das Teufelchen fing an zu kreischen wie ein Krautlöwe, da ward noch ein anderes an das Tor gelockt, das steckte auch den Kopf heraus, aber der Schmied war nicht faul, kriegte es am Ohr und nagelte es mit diesem neben das erste. Da fingen nun beide ein solches entsetzliches Geschrei an, dass der alte Teufel selber gelaufen kam, und wie er die zwei Teufelchen festgenagelt sah, ward er bitterbös, dass er vor Bosheit anfing zu weinen, herumsprang, in den Himmel zum lieben Gott lief, und sagte, er müsse den Schmied in den Himmel nehmen, es möge gehen, wie es wolle, der nagle ihm die Teufel alle an den Nasen und Ohren an, und er sei nicht mehr Herr in der Hölle. Wollte nun der liebe Gott und der Apostel Petrus den Teufel los werden, so mussten sie den Schmied in den Himmel nehmen, da sitzt er nun in guter Ruh, wie aber die beiden Teufelchen losgekommen, das weiß ich nicht.
Bruder Lustig
Es war einmal ein großer Krieg, und als der Krieg zu Ende war, bekamen viele Soldaten ihren Abschied. Nun bekam der Bruder Lustig auch seinen Abschied und sonst nichts als ein kleines Laibchen Brot und vier Kreuzer an Geld; damit zog er fort. Der heilige Petrus aber hatte sich als ein armer Bettler an
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