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Das grosse Maerchenbuch - 300 Maerchen zum Traeumen

Das grosse Maerchenbuch - 300 Maerchen zum Traeumen

Titel: Das grosse Maerchenbuch - 300 Maerchen zum Traeumen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wilhelm Grimm
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Willen“ und redete ihr zu; sie stellte sich auch als gäbe sie nach, aber sie hatte Böses im Sinn.
    Da führte er sie hinaus vor die Stadt auf den Acker und zeigte ihr das Wasser, wo das Schiffchen war abgestoßen worden, und sprach dann „ich bin müde, setze dich nieder, ich will ein wenig auf deinem Schoß schlafen.“ Da legte er seinen Kopf auf ihren Schoß und sie lauste ihn ein wenig, bis er einschlief. Als er eingeschlafen war, zog sie erst den Ring von seinem Finger, dann zog sie den Fuß unter ihm weg und ließ nur den Toffel zurück: hierauf nahm sie ihr Kind in den Arm und wünschte sich wieder in ihr Königreich. Als er aufwachte, lag er da ganz verlassen, und seine Gemahlin und das Kind waren fort und der Ring vom Finger auch, nur der Toffel stand noch da zum Wahrzeichen. „Nach Haus zu deinen Eltern kannst du nicht wieder gehen“, dachte er, „die würden sagen, du wärst ein Hexenmeister, du willst aufpacken und gehen bis du in dein Königreich kommst.“ 
    Also ging er fort und kam endlich zu einem Berg, vor dem drei Riesen standen und mit einander stritten, weil sie nicht wussten wie sie ihres Vaters Erbe teilen sollten. Als sie ihn vorbei gehen sahen, riefen sie ihn an und sagten kleine Menschen hätten klugen Sinn, er sollte ihnen die Erbschaft verteilen. Die Erbschaft aber bestand aus einem Degen, wenn einer den in die Hand nahm und sprach „Köpf alle runter, nur meiner nicht,“ so lagen alle Köpfe auf der Erde: zweitens aus einem Mantel, wer den anzog, war unsichtbar; drittens aus ein paar Stiefeln, wenn man die angezogen hatte und sich wohin wünschte, so war man im Augenblick da. Er sagte „gebt mir die drei Stücke damit ich probieren könnte ob sie noch in gutem Stande sind.“ 
    Da gaben sie ihm den Mantel, und als er ihn umgehängt hatte, war er unsichtbar und war in eine Fliege verwandelt. Dann nahm er wieder seine Gestalt an und sprach „der Mantel ist gut, nun gebt mir das Schwert.“ Sie sagten „nein, das geben wir nicht! wenn du sprächst "Köpf alle runter, nur meiner nicht!", so wären unsere Köpfe alle herab und du allein hättest den deinigen noch.“ Doch gaben sie es ihm unter der Bedingung, dass ers an einem Baum probieren sollte. Das tat er und das Schwert zerschnitt den Stamm eines Baums wie einen Strohhalm. Nun wollt er noch die Stiefeln haben, sie sprachen aber „nein, die geben wir nicht weg, wenn du sie angezogen hättest und wünschtest dich oben auf den Berg, so stünden wir da unten und hätten nichts.“ „Nein“, sprach er, „das will ich nicht tun.“ Da gaben sie ihm auch die Stiefeln. Wie er nun alle drei Stücke hatte, so dachte er an nichts als an seine Frau und sein Kind und sprach so vor sich hin „ach wäre ich auf dem goldenen Berg“ und alsbald verschwand er vor den Augen der Riesen, und war also ihr Erbe geteilt. 
    Als er nah beim Schloss war, hörte er Freudengeschrei, Geigen und Flöten, und die Leute sagten ihm seine Gemahlin feierte ihre Hochzeit mit einem andern. Da ward er zornig und sprach „die Falsche, sie hat mich betrogen und mich verlassen, als ich eingeschlafen war.“ Da hing er seinen Mantel um und ging unsichtbar ins Schloss hinein. Als er in den Saal eintrat, war da eine große Tafel mit köstlichen Speisen besetzt, und die Gäste aßen und tranken, lachten und scherzten. Sie aber saß in der Mitte in prächtigen Kleidern auf einem königlichen Sessel und hatte die Krone auf dem Haupt. Er stellte sich hinter sie und niemand sah ihn. Wenn sie ihr ein Stück Fleisch auf den Teller legten, nahm er ihn weg und aß es: und wenn sie ihr ein Glas Wein einschenkten, nahm ers weg und tranks aus; sie gaben ihr immer, und sie hatte doch immer nichts, denn Teller und Glas verschwanden augenblicklich. Da ward sie bestürzt und schämte sie sich, stand auf und ging in ihre Kammer und weinte, er aber ging hinter ihr her. Da sprach sie „ist denn der Teufel über mir, oder kam mein Erlöser nie?“ Da schlug er ihr ins Angesicht und sagte „kam dein Erlöser nie? Er ist über dir, du Betrügerin. Habe ich das an dir verdient?“ Da machte er sich sichtbar, ging in den Saal und rief „die Hochzeit ist aus, der wahre König ist gekommen!“ Die Könige, Fürsten und Räthe, die da versammelt waren, höhnten und verlachten ihn: er aber gab kurze Worte und sprach „wollt ihr hinaus oder nicht?“ Da wollten sie ihn fangen und drangen auf ihn ein, aber er zog sein Schwert und sprach „Köpf alle runter, nur meiner nicht.“ Da

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