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Das Günter-Prinzip für einen fitten Körper

Das Günter-Prinzip für einen fitten Körper

Titel: Das Günter-Prinzip für einen fitten Körper Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Frädrich
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Krebserkrankten oder ähnliche Motive. Motto: Was nachweislich so schlimm ist, sollte man nicht nachmachen.
    So weit, so wirkungslos. Denn: Leider haben die Verantwortlichen solcher Kampagnen überhaupt nicht begriffen, wie das Rauchen funktioniert. Raucher haben schließlich kein Intelligenz-, sondern ein Suchtproblem. Wirklich jeder Raucher weiß, dass Zigaretten ungesund sind. Doch Raucher rauchen nicht, weil sie die Gründe ignorieren, aus denen sie aufhören sollten. Sie rauchen vielmehr, weil ihren Nerven ohne Nikotin etwas fehlt und sie viele bestimmte Situationen mit Zigaretten verknüpft haben. Also wird anders herum ein Schuh draus: Raucher ignorieren die Gründe, aus denen sie aufhören sollten, weil sie nicht glauben können, dass es für sie überhaupt möglich ist, nicht mehr zu rauchen! Denn Raucher bekommen ohne Zigarette Stress, den sie nur mit Kippe ertragen zu können glauben – weil ihnen nicht bewusst ist, dass der Stress durchs Rauchen nicht weggeht, sondern vom Rauchen kommt. Anstatt Rauchern also mit erhobenemZeigefinger noch mehr Stress zu machen, wäre es viel sinnvoller, Ursachen zu erläutern und Auswege zu zeigen. Denn wozu führt es, wenn man Rauchern Stress macht? Nur zur nächsten Zigarette …
Gefahren machen das Rauchen für Jugendliche attraktiv
    Bei Kindern und Jugendlichen kann gewollte Abschreckung sogar das genaue Gegenteil bewirken! Ein internes Memo vom Zigarettenhersteller Reynolds aus dem Jahr 1973 lautet wörtlich (übersetzt):
»Die Kontroverse um Rauchen und Gesundheit erscheint Jugendlichen nicht wichtig, weil man mit 18 psychologisch gesehen unsterblich ist. Zudem: Wenn der Wunsch, ein Draufgänger zu sein, Teil der Motivation ist, mit dem Rauchen anzufangen, machen immer wieder betonte Risiken das Rauchen attraktiv. Schließlich: Wenn Erwachsene gegen das Rauchen predigen, bringt gerade das Anti-Gefühl Jugendliche dazu, erst recht zu rauchen. Eine neue Marke für die junge Zielgruppe sollte daher in keiner Weise als »Gesundheitsmarke« beworben werden und stattdessen vielleicht eher sogar ein gewisses Risiko transportieren. In diesem Sinne könnten Warnhinweise auf Zigarettenschachteln durchaus von Vorteil sein.«
Rauchverbote helfen auch nicht
    Helfen vielleicht Rauchverbote? Den Rauchern (und Nichtrauchern) helfen sie höchstens zeitweise während eines Restaurantbesuchs, Kinofilms, am Arbeitsplatz oder während eines Flugs. Hinterher jedoch rauchen Raucher weiter – trotz allgemeiner Ächtung und Einschränkungen. Denn: Wer mit dem Rauchen aufhören will, braucht keine Verbote – er kann es höchst freiwillig tun. Und wer nicht aufhören will, fühlt sich durch Verbote nur diskriminiert. Süchtige werden auch trotz Verboten Wege finden, ihren Stoff zu konsumieren. Verbote erzeugen dabei vor allem Druck und Stress – und wie reagieren Raucher auf Stress? So wie immer: Sie rauchen …

Schlaue Warnhinweise
    Statt hohler Kampagnen mit erhobenem Zeigefinger (der schon bei Kindern nicht funktioniert – warum glauben wir, er funktioniere bei Erwachsenen?) sollte wirkungsvolle Prävention ganz anders aussehen. Sie sollte erklären, wie das Rauchen funktioniert und wie man sich daraus befreit, anstatt nur Druck zu machen. Das könnte bei den Warnhinweisen auf den Packungen beginnen: Viel sinnvoller als »Rauchen tötet« wäre etwa »Aufhören macht gesund«, »Das Bedürfnis zu rauchen kommt von der jeweils vorigen Zigarette«, »Nur Rauchern fehlt das Rauchen« oder »Wenn Sie mit dem Rauchen aufhören, werden Sie sich freier fühlen« – und »Rauchen macht nicht cool. Wer uncool ist, wird auch durchs Rauchen nicht cool«. Anstatt abzuschrecken und Rauchern Vorwände für Jetzt-erst-recht-Reaktionen zu liefern, könnten Warnhinweise die Absurdität der Kettenreaktion bloßstellen, die dem Rauchen zugrunde liegt. Und wesentlich mehr Raucher würden mit dem Rauchen aufhören (können).
Wenn Zeit vergeht …
    Und das ist immer so bei Rauchern: Kaum rauchen sie nicht, verlieren sie Nikotin. Die Folge ist, dass wegen der Watte in den Ohren die Rezeptoren im Gehirn Leere empfinden. Dann zu rauchen, tut kurzfristig immer gut – egal in welcher Situation! Also überleg mal, ob viele Rauchersituationen einfach nur entstehen, weil Zeit vergangen ist.
    Belohnungszigarette? Fühlt sich gut an, wenn du

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