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Das Günter-Prinzip für einen fitten Körper

Das Günter-Prinzip für einen fitten Körper

Titel: Das Günter-Prinzip für einen fitten Körper Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Frädrich
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Und weil es ihnen in sich stimmig erscheint, verteidigen sie es und erzählen anderen Schweinehunden Dinge wie »Rauchen entspannt« und »Ich rauche gern«.
    Der berühmteste Schweinehunddompteur war der russische Verhaltensforscher Iwan Petrowitsch Pawlow (1849 – 1936). Kurz bevor Pawlow seine Hunde gefüttert hat, hat er mit einer Glocke geläutet. Mit der Zeit haben die Hunde gelernt, dass es kurz nach dem Klingeln Fressen gibt. Was tut ein Hund mit Appetit? Er sabbert! Also haben die Hunde bald schon nur durch das Klingeln gesabbert. Bimmel bimmel, sabber sabber! Eine Fehlkonditionierung. Und die Hunde haben auch dann noch aufs Klingeln mit Gesabber reagiert, wenn es kein Futter mehr gab! Die Fehlkonditionierung war Teil ihrer kleinen Hundewelt geworden und damit gewohnt. Obwohl sie vorher ungewohnt gewesen war.
Das perfekte Produkt
    Â»Wenn keiner Raucher wird, um Pausen machen zu können, warum glauben es die Raucher dann? Warum packen sie sich so komische Sachen in ihre kleine Welt?« Gute Frage, Günter.
    Stell dir vor, du bist Chef und verkaufst ein merkwürdiges Produkt. Das Produkt ist völlig sinnlos, und schaden tut es auch. Aber wer es ein paarmal probiert hat, kommt kaum noch davon los und braucht es immer wieder. Beim Chefstammtisch bestaunen deine Freunde die Kundenbindung deines Produkts und sagen: »100 Prozent! Perfekt!« Deine Kunden wollen dein perfektes Produkt zwar loswerden, aber sie erzählen trotzdem allen, es würde entspannen. Du durchschaust das, weil deinen Kunden ohne dein Produkt ja auch was fehlt, aber natürlich verrätst du das nicht. Stattdessen nimmst du einfach die ganzen Situationen, in denen deine Kunden ohne dein Produkt nicht klarkommen, und malst sie auf große Plakate. Was passiert? Deine Kunden fühlen sich bestätigt!
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D EINE TYPISCHEN Z IGARETTENSITUATIONEN
    Kennst du deine typischen Zigarettensituationen?
    Geh deinen Alltag durch: In welchen Situationen greifst du automatisch zur Zigarette?
    Wie viele dieser Zigaretten rauchst du beinahe unbewusst, ohne sie zu genießen, einfach nur, weil die Zigaretten angeblich zur Situation »dazugehören«?
    Â»Ach, bloß Werbung«, sagt Günter und winkt ab. »Die wirkt doch gar nicht.« Bist du sicher? Pass mal auf!
Werbung
    Trendiger junger Mann fährt auf dem Trittbrett eines Müllautos durch Paris? Raucher sind unkonventionell und eigensinnig! Schicker Geschäftsmann am Gartentisch, zurückgelehnt mit einer Tasse? Rauchen entspannt und gehört zu Erfolg und Kaffee! Zwei zerknüllte Zigarettenschachteln und der Satz »Wer keine Falten hat, hat nichts erlebt«? Raucher erleben mehr als Nichtraucher und sind spannender! Gut aussehende Frau mit klarem Blick und dem Satz »Ich rauche gern«? Raucher sind ehrlich zu sich selbst! Cooler Raucher repariert Motorrad im Wohnzimmer? Raucher packen’s an und sind unkonventionell! Raucher im Regen mit verschmitztem Lächeln und dem Satz »Für Urlaub in Deutschland«? Raucher sehen’s locker und nehmen’s leicht! Nacktes Pärchen raucht eine? Die Zigarette danach gehört zu gutem Sex! Cowboy zähmt Pferd und raucht am Feuer vor romantischer Kulisse? Rauchen ist eine Belohnung und gehört zu schönen Situationen! Kleines Männchen, das nicht in die Luft geht? Rauchen hilft gegen Stress! Jemand geht meilenweit für eine Zigarette? Raucher sind keine Weicheier!
Hübsche Models
    Hast du eigentlich in der Tabakwerbung schon mal röchelnde Asthmatiker mit Raucherbein und halbseitiger Lähmung nach einem Schlaganfall gesehen? Nein? Wie seltsam: Die Raucher in der Werbung haben weiße Zähne, eine frische und gesunde Haut und keine gelben Finger. Sie sind mit sich selbst im Reinen und genießen das Leben. Die Werbung zeigt uns keine rauchenden Mütter mit schlechtem Gewissen. Wir sehen keine hustenden Raucher, die sich wie Verlierer fühlen, weil sie nicht wissen, wie sie von dem Zeug loskommen. Die Werbung zeigt uns keine nervösen Sitzungsteilnehmer, die dringend eine Zigarette brauchen. Die Werbung zeigt uns auch kein Asthma, wir sehen keine unsportlichen Typen, die kurzatmig auf der Treppe hecheln und die Nichtraucher beneiden. Wir sehen auch keinen Brustkrebs, keine Impotenz und keine Fehlgeburten. Warum spielt Tabakwerbung nicht in Kliniken, Reha-Zentren und auf Friedhöfen? Das wäre doch als Schauplatz viel realistischer!
    Günter

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