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Das Halsband der Koenigin 1

Das Halsband der Koenigin 1

Titel: Das Halsband der Koenigin 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandre Dumas (der Aeltere)
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Absichten auf mich werden einen edleren Character annehmen, ich werde dabei gewinnen, Monseigneur, und Sie werden nichts dabei verlieren.«
    Sie stand abermals auf, denn sie hatte sich wieder gesetzt, um ihre Moral besser auszukramen.
    »Damit schließen Sie mich in Unmöglichkeiten ein,« sprach der Cardinal.
    »Wie so?«
    »Sie verhindern mich. Ihnen den Hof zu machen.«
    »Nicht im Geringsten; gibt es, um einer Frau den Hof zu machen, nur das Mittel der Kniebeugung und des Blendwerks?«
    »Fangen wir rasch an, Gräfin. Was wollen Sie mir gestatten?«
    »Alles, was mit meinem Geschmack und mit meinen Pflichten verträglich ist.«
    »Ho! ho! Sie nehmen da die zwei unbestimmtesten Gebiete, die es auf der Welt gibt.«
    »Sie haben Unrecht gehabt, mich zu unterbrechen, Monseigneur, ich war im Begriff, ein drittes beizufügen.«
    »Guter Gott! welches?«
    »Das meiner Launen.«
    »Ich bin verloren.«
    »Sie weichen zurück?«
    Der Cardinal unterlag in diesem Augenblick viel weniger der Richtung seines eigenen Gedankens, als der Zaubermacht dieses herausfordernden Weibes.
    »Nein,« sagte er, »ich werde nicht zurückweichen.«
    »Weder vor meinen Pflichten?«
    »Noch vor Ihrem Geschmack, noch vor Ihren Launen.«
    »Der Beweis?«
    »Sprechen Sie.«
    »Ich will heute Abend auf den Opernball gehen.«
    »Das ist Ihre Sache, Gräfin, Sie sind frei wie die Luft, und ich weiß nicht, was Sie abhalten sollte, auf den Opernball zu gehen.«
    »Einen Augenblick Geduld, Monseigneur, Sie sehen nur die Hälfte meines Wunsches; die andere ist, daß Sie auch dahin kommen.«
    »Ich! in die Oper ... oh! Gräfin!«
    Und der Cardinal machte eine Bewegung, welche, ganz einfach für einen gewöhnlichen Privatmann, für einen Rohan von diesem Rang ein ungeheurer Sprung war.
    »Oh! wie Sie mir schon zu gefallen suchen!« sagte die Gräfin.
    »Ein Cardinal geht nicht auf den Opernball, Gräfin; das ist, als schlüge ich Ihnen vor, in eine Gassenschenke zu gehen.«
    »Nicht wahr, ein Cardinal tanzt auch nicht?«
    »Oh! ... nein!«
    »Nun, warum habe ich denn gelesen, der Herr Cardinal von Richelieu habe eine Sarabande getanzt?«
    »Vor Anna von Oesterreich,« entschlüpfte dem Prinzen.
    »Es ist wahr, nur vor einer Königin,« sprach Jeanne, den Cardinal fest anschauend. »Wohl! Sie würden das vielleicht für eine Königin thun ...«
    Der Prinz konnte sich, so gewandt, so stark er auch war, des Erröthens nicht erwehren.
    Hatte das boshafte Geschöpf Mitleid mit seiner Verlegenheit, dünkte es ihm zuträglich, dieses Mißbehagen nicht zu verlängern, rasch fügte die Gräfin bei:
    »Warum sollte ich mich nicht verletzt fühlen, wenn Sie mich mit Betheuerungen überströmen und ich doch sehen muß, daß Sie mich weniger schätzen, als eine Königin, wenn es sich darum handelt, unter einem Domino und unter einer Larve verborgen zu sein, wenn es sich darum handelt, in meinen Augen mit einer Gefälligkeit, die ich nicht genug anzuerkennen vermöchte, einen jener Riesenschritte zu thun, mit denen sich Ihr Meilenschritt von vorhin nie zu messen vermöchte?«
    Glücklich, so wohlfeilen Kaufes durchzukommen, glücklich besonders über den beständigen Sieg, den ihn die Geschicklichkeit Jeanne's bei jeder Unbesonnenheit davon tragen ließ, ergriff der Cardinal die Hand der Gräfin und drückte sie voll Inbrunst.
    »Für Sie Alles, selbst das Unmögliche,« sprach er.
    »Meinen Dank, Monseigneur, der Mann, der dieses Opfer für mich gebracht hat, ist ein sehr kostbarer Freund, ich entbinde Sie der Frohne, nun, da Sie sich derselben unterzogen haben.«
    »Nein, nein, nur derjenige kann den Lohn fordern, welcher seine Aufgabe vollbracht hat. Gräfin, ich folge Ihnen, doch im Domino.«
    »Wir fahren in die Rue Saint-Denis, die in der Nähe des Opernhauses ist; ich trete verlarvt in ein Magazin und laufe für Sie Domino und Maske; Sie kleiden sich im Wagen ...«
    »Gräfin, wissen Sie, daß dieß eine reizende Partie ist?«
    »Oh! Monseigneur, Sie sind von einer Güte gegen mich, die mich ganz verwirrt. Doch, da fällt mir eben ein, vielleicht hätte Eure Eminenz im Hotel Rohan einen Domino gefunden, der mehr nach Ihrem Geschmack gewesen wäre, als der, welchen wir laufen wollten.«
    »Das ist eine unverzeihliche Bosheit, Gräfin. Wenn ich auf den Opernball gehe, so glauben Sie mir Eines ... ««
    »Was, Monseigneur?«
    »Daß ich eben so erstaunt sein werde, mich dort zu sehe«, als Sie es waren, unter vier Augen mit einem andern Mann, als Ihrem Gatten, zu

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