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Das Haus am Lake Macquarie

Das Haus am Lake Macquarie

Titel: Das Haus am Lake Macquarie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Miranda Lee
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auch dabei helfen, die Erlebnisse seiner Kindheit zu verarbeiten.
    “Ich kann dich beruhigen”, sagte er. “Celia ist ein wundervoller Mensch.”
    Isabel schüttelte den Kopf. “Ich hätte nie gedacht, dass du so naiv bist.”
    “Das bin ich nicht. Deswegen will ich auch nichts überstürzen. Aber sicher siehst du ein, dass ich dich nicht mehr heiraten kann – so, wie ich für Celia empfinde.”
    “Ja und nein. Ich würde dich noch immer heiraten.” Sie seufzte. “Ich halte nun einmal nicht viel von diesem romantischen Blödsinn. Meiner Meinung nach wird die Bedeutung von Liebe völlig überbewertet.”
    “Vielleicht glaubst du das nur, weil du noch nie richtig verliebt warst.”
    Isabel lachte ironisch. “Im Gegenteil, ich bin geradezu eine Expertin auf diesem Gebiet. Aber du wirst es sicher auch noch begreifen, Luke Freeman. Und wenn es so weit ist, sag mir Bescheid. Lass uns ins Haus gehen. Ich brauche etwas zu trinken. Aber keinen Tee oder Kaffee, sondern etwas Kräftiges – am besten einen Whiskey.”
    Luke runzelte die Stirn. “Ich dachte, so etwas trinkst du gar nicht.”
    Isabel ging ihm voran ins Haus. Sie nahm den Whiskey aus dem Schrank und goss sich etwas ein. “Oh doch, wenn der Anlass es erfordert.” Sie leerte das Glas in einem Zug und fuhr sich mit der Zunge über die Lippen. “Das habe ich gebraucht”, sagte sie zufrieden. “Möchtest du auch einen?”
    Wie vom Donner gerührt schüttelte Luke den Kopf. So kannte er Isabel gar nicht. Sie sprach und verhielt sich völlig anders als sonst.
    Isabel goss sich ein zweites Mal Whiskey ein. Dann nahm sie auf einem Sessel Platz und zog die Füße unter sich. Als sie sich das lange blonde Haar aus dem Gesicht strich und das Glas erneut an die Lippen führte, sah sie aus wie eine
Femme fatale
aus einem
Film noir.
Wäre Luke sich seiner Gefühle für Celia nicht so sicher gewesen, hätte er es vielleicht bedauert, die Hochzeit mit Isabel abgesagt zu haben. Das Leben mit ihr hätte sicher einige Überraschungen bereitgehalten.
    “Ist sie schön, diese Celia?”
    “Ja.” Luke nahm ihr gegenüber Platz.
    “Was ist sie von Beruf?”
    “Sie arbeitet als Physiotherapeutin.”
    “Und warum war sie im Wochenendhaus deines Vaters? Hatte sie es gemietet?”
    “Nein. Sie … sie ist die Tochter seiner Geliebten.” Luke war entschlossen, Isabel die ganze Wahrzeit zu sagen. Sie hatte es verdient.
    “
Was?”
Ungläubig sah sie ihn an. “Das ist unmöglich!
Dein
Vater hatte eine Geliebte? Ich kann es nicht glauben. Er war einer der Gründe, warum ich dich heiraten wollte. Ich war sicher, dass du ein ebenso guter Ehemann und Vater sein würdest wie er.”
    “Wie gesagt”, erwiderte Luke ironisch, “es ist eine lange Geschichte.”
    “Und offenbar eine sehr interessante.” Isabel trank noch einen Schluck Whiskey. “Erzähl sie mir – in allen Einzelheiten.”
    “Hoffentlich wirst du nicht zu geschockt sein.”
    “Ich?” Isabel lachte. “Du meine Güte! Ich glaube nicht, dass irgendeine Geschichte über Sex
mich
noch schocken kann.”
    Nachdenklich sah Luke sie an. “Anscheinend habe ich dich nie wirklich gekannt.”
    “Ich dich auch nicht.”
    Sie blickten einander in die Augen und lächelten.
    “Du wirst sicher jemand anders kennen lernen, Isabel”, sagte Luke überzeugt.
    “Wahrscheinlich schon. Aber ich glaube nicht, dass ich noch einmal jemanden wie dich treffen werde. Du bist einzigartig. Celia ist wirklich zu beneiden. Ich wünsche euch beiden alles Gute.”
    “Danke, Isabel. Das ist sehr großzügig von dir. Aber Celia und ich haben nicht vor, überstürzt zu heiraten. Da fällt mir etwas ein: Natürlich werde ich deinen Eltern alle Ausgaben erstatten, die sie für die Vorbereitung unserer Hochzeit hatten. Ich lasse ihnen so bald wie möglich einen Scheck zukommen. Und auch für dich werde ich sorgen.”
    Isabel schüttelte den Kopf und zog sich den Verlobungsring mit dem Diamanten vom Finger. “Das ist nicht nötig, Luke. Ich wollte dich nicht heiraten, weil du reich bist. Nur dass du zuverlässig bist und ein gesichertes Einkommen hast, war wichtig für mich – und für unsere Kinder.” Sie wollte ihm den Ring reichen.
    “Der Ring war ein Geschenk, Isabel. Du kannst ihn behalten oder verkaufen, ganz wie du möchtest.”
    Sie zuckte die Schultern und setzte sich das Schmuckstück auf den Ringfinger der rechten Hand. “Wenn du darauf bestehst … aber ich werde ihn nicht verkaufen, sondern tragen. Er ist wirklich

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