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Das Haus am Leuchtturm: Roman (German Edition)

Das Haus am Leuchtturm: Roman (German Edition)

Titel: Das Haus am Leuchtturm: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kimberley Wilkins
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herüber.
    »Kennst du das, wenn man versucht, Dinge in Wolken zu erkennen?«
    »Ja, aber Juliet konnte das immer besser als ich.«
    »Und ich erst. Woran erinnert dich dieser Felsen?«
    Sie blinzelte und lächelte dann schelmisch. »An einen Vogel.«
    »›Mein hübsches Vögelchen.‹ Graeme hat es nur nicht erkannt, weil er lediglich die letzten Seiten des Tagebuchs besaß. Er hatte nicht wie wir die ganze Liebesgeschichte verfolgt.«
    »Meinst du, Matthew Seaward hat den Schatz mit diesem Felsbrocken markiert?«
    »Hast du einen Spaten?«
    ***
    Eine Stunde später stießen sie auf die hölzerne Kiste. Als sie sie von Erde befreit hatten, entdeckten sie die Messingplakette auf dem Deckel, die das Wappen der Winterbournes trug. Libby dachte an Mark und schluckte schwer.
    »Ich kann es nicht glauben. Der Amtsstab war die ganze Zeit hier. Wem gehört er denn? Den Winterbournes? Oder der australischen Regierung?« Dann kam ihr plötzlich ein Gedanke. »Er gehört doch nicht etwa mir, oder?«
    »Ich habe keine Ahnung. Wir brauchen ein Seil oder so, um die Kiste heraufzuziehen. Er hat sie ziemlich tief vergraben.«
    Sie ging ins Haus und knotete ein blaues Seil an einen Kleiderbügel, den sie in das Loch hinabließen und um den Griff der Kiste hakten. Langsam zogen sie sie nach oben. Die Kiste war schwer, aber nicht schwer genug für den Schatz.
    Damien grinste sie an. »Was werden wir wohl darin finden?«
    »Käfer? Diamanten?«
    »Mal sehen.« Er klappte den Deckel auf. Die Kiste war leer.
    Damien lehnte sich zurück und lachte. »Kein Schatz. Vielleicht ist uns jemand zuvorgekommen. Graeme Beers?«
    »Aber weshalb sollte derjenige die Kiste wieder vergraben?« Sie griff hinein und tastete alles ab. Dabei strichen ihre Finger über einen kleinen, harten Klumpen, und sie zog ein winziges Armband hervor. Kein Schatz: Es waren Korallenperlen, und die silberne Schließe hatte sich schwarz verfärbt. Libby betrachtete das Armband in der Nachmittagssonne. »Das ist für Babys.«
    »Warum hat Seaward es als Schatz bezeichnet?«
    Libby fiel ein, was Emily erzählt hatte: Isabella Winterbourne hatte ihr Baby verloren. »Dinge müssen nicht viel wert sein, um als Schatz zu gelten.« Sie strich sanft über die Perlen.
    Sie spürte, wie sich Vergangenheit und Gegenwart überlagerten. Ihr Herz zog sich zusammen, sie war überwältigt. Hatte Tränen in den Augen und musste sich verlegen abwenden.
    »Schon gut, ich spüre es auch«, sagte Damien.
    Ein Augenblick verging, als die Vergangenheit wieder Geschichte wurde. »Schau uns nur an, wir sind total schmutzig. Möchtest du reinkommen und bei mir duschen?«
    Er schüttelte den Kopf. »Ich fahre jetzt zu Juliet. Ich hoffe, sie lässt mich noch ein bisschen bei sich wohnen, wenn ich weiter an der Küche arbeite.«
    »Oh, das wird sie nur zu gerne tun«, sagte Libby mit einem unübersehbaren Augenzwinkern.
    Damien schaute sie verwirrt und hoffnungsvoll zugleich an. »Hast du mit ihr über mich gesprochen?«
    »Na los, sie wartet auf dich.«
    Libby schaute ihm nach und kehrte dann ins Haus zurück. Die fotokopierten Tagebücher lagen noch auf ihrem Schreibtisch. Sie raffte die Seiten zusammen und fächelte sich damit nachdenklich Luft zu. Dann schob sie sie behutsam in einen Umschlag und schaltete ihren Computer ein.
    Liebe Emily , begann sie, ich glaube, ich habe ein Familiengeheimnis der Winterbournes gelüftet …
    ***
    Juliet reinigte die Tische auf der Terrasse, als sie sich plötzlich beobachtet fühlte. Bitte keine Gäste mehr. Sie musste viel mehr arbeiten, seit Cheryl gekündigt hatte. Bisher hatte sie keinen passenden Ersatz gefunden. Melody half, soweit sie konnte, aber letztlich blieb das meiste an ihr selbst hängen. Sie fragte sich, ob sie vielleicht Libby um Hilfe bitten könnte, bezweifelte aber, dass es ihrer Schwester lag, Frühstück zu machen und Gäste nett zu bedienen.
    Sie drehte sich um. Es war Damien. Ihr Herz flatterte.
    »Du bist schmutzig.«
    »Ich habe einen Schatz ausgegraben«, meinte er lachend.
    Sie lächelte verwundert. »Wie das denn?«
    »Es war ein bisschen enttäuschend. Hör mal, Juliet, du hast sicher viel zu tun, aber …«
    Sie warf den Lappen weg, machte zwei Schritte auf ihn zu und nahm ihn in die Arme. Er hielt die Luft an, dann drückte er sich fest an sie. Sie spürte seinen Herzschlag. Er nahm ihr Kinn sanft in die Finger, drehte ihr Gesicht nach oben und strich mit den Lippen über ihre. Zwanzig Jahre, sie hatte seit zwanzig Jahren

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