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Das Haus am Leuchtturm: Roman (German Edition)

Das Haus am Leuchtturm: Roman (German Edition)

Titel: Das Haus am Leuchtturm: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kimberley Wilkins
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es Spaß.«
    »Ja, mir macht es auch Spaß.« Sie sprang auf. »Ich sollte mal nach dem Braten sehen.«
    Sie ging in die Küche. Durchs Fenster konnte sie seine hinter dem Kopf verschränkten Hände sehen, seine breiten Schultern in der gutsitzenden Kleidung. Er war in vieler Hinsicht genau richtig für sie: intelligent, ausgeglichen, stark, gutaussehend. Aber er hatte sie belogen. Indirekt, indem er gesagt hatte, er sei nicht verheiratet, statt seine Situation zu erklären. Und direkt, indem er seine Freundin als Mitbewohnerin bezeichnet hatte. Er hatte sich schützen wollen. Das konnte sie verstehen. Jeder wollte sich instinktiv selbst schützen oder im besten Licht darstellen oder seine Interessen wahren.
    Aber er hatte gelogen. Einfach so. Ohne mit der Wimper zu zucken.
    Libby erinnerte sich an ihr erstes Gespräch. Seine Pläne für eine Öko-Ferienanlage, die Zusicherung, dass sich in Lighthouse Bay nichts verändern würde. Zum ersten Mal zweifelte sie an ihm. Er hatte sie bezüglich seiner Beziehung belogen. Was sollte ihn daran hindern, auch bei anderen Dingen zu lügen?

    Das Telefon klingelte um vier Uhr morgens. Libby brauchte einen Augenblick, um wach zu werden. Tristan schlief ruhig neben ihr auf dem Bauch, die frühe Morgenluft strich über seinen glatten, muskulösen Rücken.
    Er regte sich und murmelte: »Telefon?«
    »Ja«, sagte sie leise. »Schlaf weiter.« Sie schlug die Decke zurück und stolperte ins Wohnzimmer. Griff nach dem Hörer. »Hallo«, meldete sie sich mit heiserer Stimme.
    »Du lieber Himmel«, sagte die energische Frauenstimme am anderen Ende. »Da habe ich wohl die Zeitverschiebung nicht bedacht.«
    »Emily?«
    »Ja. Tut mir leid, dass ich Sie geweckt habe.«
    Libby setzte sich auf den Bürostuhl und schaltete die Lampe ein. »Schon gut. Ich wollte ohnehin gleich aufstehen.« Das stimmte nicht. Sie und Tristan waren erst nach ein Uhr eingeschlafen. Sie räusperte sich und versuchte, geschäftsmäßig zu klingen. »Ich nehme an, Sie haben sich den Katalog inzwischen angeschaut.«
    »Ja, und ich bin begeistert, Libby, ich kann gar nicht sagen, wie sehr. Ich hatte gewisse Bedenken, weil ich befürchtet habe, dass Ihnen die neue Richtung nicht gefallen könnte. Sie haben den Katalog so lange auf die traditionelle Weise gestaltet. Aber jetzt habe ich gesehen, dass Sie nicht nur meiner Meinung sind, sondern meine Ideen wirklich verstanden haben. Sie haben verstanden, was ich empfunden habe.«
    Libby lächelte. »Ganz sicher.«
    »Mark hätte ihn gehasst.«
    »Ich weiß.«
    Emily ahmte auf geradezu unheimliche Weise seine tiefe Stimme und den typischen Tonfall nach. »Winterbourne steht für Tradition. Unsere Kunden wollen Tradition und verlangen sie auch.« Sie lachte und sprach mit ihrer eigenen Stimme weiter: »Er konnte manchmal furchtbar altmodisch sein.«
    Libby lachte mit ihr. »Ich weiß, was Sie meinen.« Dann fragte sie sich sofort, ob sie zu weit gegangen war, ob Emily den liebevollen Ton und das selbstverständliche Wissen bemerken würde.
    »Ich habe mich übrigens für Sie umgehört. Wegen der Aurora .«
    »Und?«
    »Wie es scheint, wollte Arthur Winterbourne den Amtsstab persönlich überbringen, weil er krankhafte Angst vor Dieben hatte. Er wollte ihn nicht aus den Augen lassen. Auch war nicht klar, wann die Firma das Geld erhalten würde. Als er verlorenging, war sich niemand sicher, ob er noch den Winterbournes, der Königin oder dem australischen Parlament gehörte. Sollte man ihn jemals entdecken, könnte das zu einem ziemlichen Durcheinander führen.«
    »Verstehe.«
    »Außerdem habe ich herausgefunden, dass Arthurs Frau Isabella mit an Bord war.«
    »Isabella?« Das geheimnisvolle »I«.
    »Ja, die Ärmste. Sie war halb so alt wie er. Sie hatten ein Kind, das sehr jung gestorben ist. In den Familienunterlagen ist kaum etwas über sie zu finden. Vermutlich ist sie zusammen mit ihrem Ehemann ertrunken.«
    Libbys Herz machte einen Sprung. Nein, sie war nicht mit ihrem Ehemann ertrunken. Sie wollte es Emily schon erzählen, besann sich aber. Im Augenblick war alles noch reine Spekulation. »Vielen Dank«, sagte sie stattdessen. »Das verleiht einer alten Legende eine neue Dimension.«
    »Ich frage mich, ob Mark sich jemals das Wrack angesehen hat.«
    »Er hat mir davon erzählt.«
    »Tatsächlich? Mir gegenüber hat er es nicht erwähnt. Aber er hat mir wohl ohnehin nicht alles erzählt. Jedenfalls nicht, wenn es um Geschäftsreisen ging.«
    »Ich vermute, er hat es nur

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