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Das Haus an der Montego Bay: Roman (German Edition)

Das Haus an der Montego Bay: Roman (German Edition)

Titel: Das Haus an der Montego Bay: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ava Bennett
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sind eine wunderbare Frau. Wissen Sie das?«, flüsterte er.
    Valerie warf ihm einen wohlwollenden Blick zu. Wenn er wüsste, wie wunderbar ich ihn erst finde, dachte sie verträumt und gab dem Pferd vorsichtig die Sporen. Unter dem Beifall aller heiratsfähigen jungen Frauen Montego Bays ritt Valerie auf dem schönen Hengst davon. Sie wusste gar nicht, wie er hieß. Er war schwarz wie die Nacht. Und so wunderschön. »Black Beauty«, raunte sie, »bei mir heißt du Black Beauty!«
    »Sag mal, wo warst du denn bloß? Du bist den ganzen Nachmittag fort gewesen!« Grandmas aufgeregte Stimme holte Valerie aus ihren versponnenen Gedanken. Sie blickte ihre Großmutter schuldbewusst an. In der Tat hatte sie sich einfach davongeschlichen, weil sie ja wusste, dass Grandma die Fullers nicht besonders gut leiden konnte. Cecily wäre eine Ausnahme, betonte Grandma immer. Sie käme ganz nach ihrer Großtante. Jedes Mal, wenn Valerie nachfragte, entwich Grandmas Mund nicht mehr als ein langer Seufzer. Valerie war ja schon froh, dass Grandma ihr den Kontakt zu Cecily nicht gänzlich verbot, wie sie es bereits manches Mal getan hatte, wenn sie die Eltern ihrer Freundinnen nicht mochte. Cecilys Besuche duldete Grandma, aber sie hatte ihrer Enkelin das Versprechen abverlangt, ihrerseits das Haus der Freundin niemals zu betreten…
    Und nun hatte sie gegen dieses Verbot verstoßen! Natürlich hatte sie sich nicht getraut, Großmutter zu gestehen, dass Misses Fuller sie zum Tee eingeladen hatte. Sie war sich sicher, dass Grandma es ihr untersagt hätte. Und sie war doch so entsetzlich neugierig gewesen und hatte dummerweise gehofft, bei James Mutter einen guten Eindruck zu machen. Nun bedauerte sie zutiefst, dass sie freiwillig einen Fuß in das Haus der Fullers gesetzt hatte. Und nur, weil sie James hatte wiedersehen wollen. Und was hatte er getan? Sie mit seiner unverschämten Mutter allein gelassen!
    Plötzlich fiel Valerie ein, dass Cecily sich seit dem Tag des Rennens nicht mehr bei ihr hatte blicken lassen. Und warum war sie beim Tee nicht dabei gewesen? Misses Fuller hatte behauptet, Cecily wäre in Kingston. Aber das würde ich doch wissen, durchfuhr es Valerie bang. Da stimmte etwas nicht! Darüber nachzugrübeln war jetzt allerdings nicht der richtige Zeitpunkt, denn Valeries Großmutter sah sie fordernd an. Sie erwartete offenbar eine Erklärung für Valeries langes Fortbleiben an diesem Nachmittag. Valerie suchte in Gedanken krampfhaft nach den richtigen Worten.
    »Träumst du?«, fragte Grandma unwirsch.
    »Nein, nein, ich, ich will dir ja sagen, wo … ich, ich meine … wo ich gewesen bin«, stammelte Valerie.
    »Ich höre!«
    Valerie räusperte sich ein paarmal. Verweigerte Grandma ihr nicht auch ständig Antworten auf ihre drängenden Fragen?
    »Ich möchte es dir nicht sagen!«, hörte sich Valerie da bereits mit bebender Stimme sagen.
    »Was soll das heißen?«, gab ihre Großmutter fassungslos zurück.
    »Du hast ständig Geheimnisse. Warum verrätst du mir nicht, warum du partout nicht willst, dass ich das Haus der Fullers betrete?«
    Täuschte sich Valerie, oder war Grandma bleich geworden?
    »Gut, ich nenne dir den Grund, nachdem du mir gesagt hast, wo du dich den ganzen Nachmittag herumgetrieben hast!«
    Valerie kämpfte mit sich, ob sie eine Ausrede erfinden sollte. So wie sie es getan hatte, als ihre Großmutter wissen wollte, wie sie zu dem wertvollen Pferd gekommen war. Doch dann entschloss sie sich, der Großmutter keine Lügen aufzutischen. Auch wenn die Wahrheit ihr einigen Ärger einbringen würde.
    »Ich war bei den Fullers, aber tröste dich, ich werde das Haus nie wieder betreten. Es war entsetzlich!«
    »Du warst hinter meinem Rücken im Haus von Elizabeth Fuller?«
    Valerie nickte schuldbewusst. »Ich weiß, ich hätte es dir sagen sollen, aber ich hatte Sorge, du würdest es mir nicht erlauben …«
    »Worauf du dich verlassen kannst!«, schnaubte Grandma. »Was hattest du da zu suchen?«
    Valerie kämpfte mit sich. War das wirklich der geeignete Zeitpunkt, Grandma die ganze Wahrheit zu gestehen? »Wollen wir uns nicht zum Essen hinsetzen, und ich erzähle dir in aller Ruhe, was geschehen ist?«
    Grandma schüttelte unwirsch den Kopf. »Nein, das Essen kann warten.« Sie machte dem Dienstmädchen Asha ein Zeichen, mit dem Servieren der Speisen noch zu warten. »Was hattest du im Haus von Elizabeth Hamilton … ich meine Fuller zu suchen?«
    »Ich habe dir doch von dem Rennen erzählt und dass

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