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Das Haus der blauen Schmetterlinge - Roman

Das Haus der blauen Schmetterlinge - Roman

Titel: Das Haus der blauen Schmetterlinge - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blanvalet-Verlag <München>
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verfolgte.
    Â» Ich kann so nicht leben, mit dieser Schande … Ich bin gekommen, um mich zu verabschieden. «
    Elsas Blick fiel auf die große Tasche, die er bei sich hatte.
    Â» Hitoshi! Das ist ja wohl nicht dein Ernst? Überlege doch mal, es gibt so viele Möglichkeiten für einen Mann wie dich, die ganze Welt steht dir offen. Zuerst besuchst du deine Familie, die hast du lange nicht gesehen, das wird dich auf andere Gedanken bringen. «
    Hitoshis Augen röteten sich. » Meine Familie « , sagte er, » hat in Nagasaki gelebt. «
    Â» Ich weiß, aber … wieso …? Hat gelebt, was soll das heißen? «
    Â» Nagasaki ist ausgelöscht worden, wie Hiroshima. «
    Â» Mein Gott, das … habe ich nicht gewusst. «
    Â» Meine Mutter und meine drei Schwestern sind tot, zu Asche zerfallen, und mein kleiner Bruder hat schwere Verbrennungen erlitten, seine Augen sind geschmolzen … Er ist zwölf, ungefähr so alt wie dein Sohn. «
    Hitoshis Blick ging zur Treppe, und erst jetzt bemerkte Elsa, dass Keanu nicht in sein Zimmer gegangen war.
    Bevor sie ihn zurechtweisen und wegschicken konnte, rief er: » Das geschieht euch ganz recht, weil ihr nämlich böse Menschen seid! «
    Â» Keanu! « , wies Elsa ihn zurecht. » In dein Zimmer, sofort! «
    Â» Die ganze Welt sagt das « , entgegnete er wütend. » Die Japaner sind Bestien, und ihr Kaiser ist nicht Gott, sondern der Teufel, und der da ist der Hund des Teufels. «
    Hitoshi ging auf Keanu zu. Der rannte blitzschnell weg, aber der Japaner setzte ihm nach.
    Â» Hitoshi! Nicht! « , rief Elsa und versuchte die beiden einzuholen, die sich eine Verfolgungsjagd quer durch das Haus lieferten. Im Garten, auf den Stufen des Teehauses, bekam Hitoshi den Jungen schließlich zu fassen. Keanu wehrte sich vergeblich mit Händen und Füßen.
    Â» Lass ihn los « , sagte Elsa, als sie dazukam. » Er ist noch ein Kind. Du kannst ihm nicht verübeln, dass er das nachspricht, was die Leute in der Schule und überall so reden. Hitoshi, hörst du nicht? Du sollst ihn loslassen. Welchen Sinn ergibt dein verfluchter Stolz denn jetzt noch? Hitoshi! «
    Â» Erst soll er sich entschuldigen. «
    Elsa versuchte, ihren Sohn aus Hitoshis festem Griff zu lösen. Als es ihr fast gelungen war, stieß er sie weg, und sie fiel auf den Rasen, wobei sie sich den Fuß verstauchte und aufschrie.
    Für einen Moment war Hitoshi unkonzentriert, und Keanu konnte sich befreien.
    Â» Ich werde mich niemals entschuldigen! « , rief er und spuckte auf den Boden. » Du bist ein Höllenhund, und deine Mutter und Geschwister haben es nicht anders verdient. «
    Hitoshi jagte erneut hinter Keanu her, mit noch größerer Verbissenheit als zuvor.
    Elsa rappelte sich auf. Ihr Fußgelenk brannte wie Feuer, aber sie ignorierte allen Schmerz. Unaufhörlich rief sie abwechselnd den Namen ihres ehemaligen Liebhabers, als hoffe sie, ihn damit aus seiner Raserei zu holen, und den Namen ihres Kindes, als hoffe sie, es damit zu beschützen.
    Keanu lief durch die Gartentür ins Haus und auf der Vorderseite wieder hinaus. Hitoshi war nur wenige Schritte hinter ihm, hielt jedoch vor der mitgebrachten Tasche unvermittelt an, griff hinein und zog sein Ritualschwert hervor.
    Als Elsa um die Ecke humpelte, sah sie ihn mit der Waffe ins Freie laufen, und erst jetzt wurde ihr das ganze Ausmaß der Gefahr bewusst.
    Â» Keanu, lauf! « , schrie sie mit aller Kraft. » Lauf, so schnell du kannst! «
    Elsa war ungefähr zwanzig Meter hinter Hitoshi, Keanu zwanzig Meter vor ihm auf der Kiesauffahrt. Der Japaner holte schnell auf. Im Laufen zog er die Klinge aus der Scheide.
    Keanu kletterte auf einen Baum.
    Hitoshi erreichte den Jungen, bevor er hoch genug geklettert war. Er packte ihn am Bein und zog. Keanu konnte sich mit letzter Kraft festhalten.
    Elsa war nach wie vor ein gutes Stück entfernt. Ihr Fuß tat so weh, dass sie kaum noch laufen konnte. Tränen flossen ihr übers Gesicht. Wieder und wieder flehte sie Hitoshi an, zu sich zu kommen.
    Da sah sie den Bentley in einiger Entfernung die Auffahrt hochkommen. Nicht Gung saß am Steuer, sondern Max.
    Â» Max! Max! « , rief sie und winkte mit den Armen um Hilfe.
    Der Mediziner stieg sofort aus und rannte auf Hitoshi zu, der noch immer versuchte, Keanu vom Baum zu ziehen. Schließlich gelang es ihm. Bevor der Japaner zum Hieb mit

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