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Das Haus der blauen Schmetterlinge - Roman

Das Haus der blauen Schmetterlinge - Roman

Titel: Das Haus der blauen Schmetterlinge - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blanvalet-Verlag <München>
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gerade das, was man eine bürgerliche Existenz nennt. «
    Â» Aber du hast eine völlig andere Vorstellung vom Leben als ich. Du hast es mir damals selbst gesagt: ein Palmstrohdach, das Meer als Badewanne, ein Busch als Klo … Dir genügt so wenig. Ich würde dir das alles nur kaputtmachen. Du müsstest dich um eine berührte, gescheiterte Frau kümmern und um ein Kind, das nicht deines ist. «
    Â» Das würde ich tun! « , rief er. » Ich würde dir und deinem Kind etwas bieten. «
    Â» Ja, und würdest dabei deine Träume verlieren. «
    Â» Das weißt du doch gar nicht. «
    Â» Doch, außerdem … Ich fühle mich hier wohl. Es fehlt mir an nichts. Mir geht es gut. Du hast kein Recht, mir das nehmen zu wollen. Ich bin nicht wie du. Ich brauche einen gewissen Wohlstand. «
    Sie benötigte alle Kraft dafür, aber sie verkaufte ihm die Lüge voller Überzeugung, sodass sie vor Erschöpfung selbst daran zu glauben begann.
    Â» Das meinst du nicht im Ernst, oder? Als du bei mir gelebt hast … «
    Â» Gewohnt. «
    Zärtlich und geduldig griff er ihre Hände. » Meinetwegen gewohnt, da haben dir diese Dinge nichts bedeutet. Es stimmt, Elsa, ich war unsagbar enttäuscht, als du dich ein weiteres Mal für Henning entschieden hast, aber zugleich … Ich war auch voller Bewunderung und Respekt für die Frau, die verzweifelt um ihren Mann gekämpft … «
    Â» … und den Kampf verloren hat. «
    Â» Dir steht noch immer die Welt offen, Elsa. «
    Sie entzog sich seiner Berührung. » Das sind alte Träume, Max. Wie hast du sie damals genannt? Sterne, die noch leuchten, obwohl sie tot sind. Ich halte mich lieber an die Wirklichkeit, und die sieht so aus, dass niemand mehr für mein Kind tun kann als Titus Warwick. «
    Â» Das ist nicht wahr. «
    Â» Ich hätte es beinahe umgebracht, weißt du? Ich hätte es umgebracht, indem ich mich umgebracht hätte. Aber ich habe mich für das Leben entschieden, und nun muss ich meinem Kind das bestmögliche Leben bieten. In diesem Haus wird es nicht angefeindet werden, hier lehnt es keiner wegen seiner unehelichen Geburt oder weil es ein Mischling ist ab. Dank dem unerschöpflichen Reichtum von Titus werden ihm die besten Schulen offenstehen, und ich … «
    Â» Liebst du mich? «
    Die Frage traf sie völlig unvorbereitet, obwohl sie ihr seit langem, vielleicht schon seit der ersten Begegnung mit Max, wie ein Schatten folgte. Wie schon ein halbes Jahr zuvor am Quai wollte sie Max umarmen und sich von ihm umarmen lassen, ihn küssen und von ihm geküsst werden. Sie wollte sich alles von der Seele reden, was sie bedrückte, allen Stolz vergessen, alle Zurückhaltung fahren lassen und die Ketten sprengen, die sie fesselten.
    Sie öffnete den Mund und wollte etwas sagen, doch die Worte steckten in ihrer Kehle fest. Sie versuchte, einen Schritt auf Max zuzugehen, doch ihre Beine waren wie festgenagelt.
    Was hielt sie zurück? Noch immer Henning? Oder Titus? Tatsächlich der Luxus, die künftigen Chancen für ihr noch ungeborenes Kind?
    Es war viel simpler.
    Â» Elsa, sag es! « , forderte Max sie noch einmal auf.
    In diesem Moment kamen Titus und Paulette herein, gefolgt von der zerknirscht dreinblickenden Iolana, die nicht hatte verhindern können, dass Elsa und Max gestört wurden.
    Â» Ah, lieber Herr Doktor, da sind Sie ja wieder « , sagte Titus überschwänglich. » Entschuldigung, dass ich Sie so spät begrüße, aber ich musste erst einem plötzlichen Verlangen nachgeben, verursacht durch eine lose Strähne in Paulettes strenger Stirn. Manchmal sind es die kleinsten Dinge, die in uns Männer den Urmenschen wecken, nicht wahr? Ich musste es mit Paulette treiben, sofort, im nächstbesten Bett. Mit ihr kann ich es nur in Betten treiben, nirgendwo sonst. Bei Iolana ist das ganz anders, eine Frau wie sie liebt man im Sand. Und was Elsa angeht … derzeit verbietet ihr Zustand, auch nur an so etwas zu denken, das wäre ja obszön, nicht wahr? Dennoch … ich könnte mir vorstellen, Elsa in einer Hütte zu lieben, einer wie Ihre, lieber Herr Doktor. Vielleicht sollten wir eine Hütte im Garten bauen, was sagt ihr dazu, meine Nymphen? Und der Herr Doktor macht uns eine Zeichnung seiner Behausung, damit wir einen Anhaltspunkt haben. Das tun Sie doch, nicht wahr, mein lieber Herr Doktor?

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