Das Haus der glücklichen Alten

in meinem Kopf, wie Ihre Vögel. Sie wissen, wie man das macht, und was hat Doktor Bernardo zu diesem Erfolg gesagt? Auch nichts. Tja, Senhor Silva, wir wissen ja beide, dass bei mir der Realitätssinn durch den Arsch zurückgekommen ist. Mir kommt keiner mehr damit, sich irgendwas auszudenken. Sie werden den Krebs besiegen, Senhor Pereira. Senhor Silva, wenn Sie den Mund halten, erzähle ich es Ihnen, es ist schlimmer als gedacht. Es war schon zu spät. Sie haben es zu spät entdeckt. Lassen Sie sich doch nichts einreden, es ist nie zu spät, die Medizin kennt jetzt tausend Tricks bei Krebs. Sie brennen ihn mit Chemie aus oder stecken ihm ein heißes Eisen rein, und Sie werden wie neu. Als ich hier allein war, nachdem man es mir gesagt hatte, Senhor Silva, da war kein Gespenst mehr da oder sonst irgendein Dreck. Ich war sauber im Kopf, wie von innen gewaschen. Ich habe keine Macken mehr, bloß noch Schmerzen und Angst, dabei weiß ich genau, wie es mit mir weitergeht. Sagen Sie doch nicht so was, und hören Sie, ich sehe die Vögel nicht aus Blödsinn, nicht wahr, Senhor Pereira? Das habe ich nicht gesagt, könnte aber sein. Weiß ich, warum ich sie sehe, manchmal sehe ich Dinge mit einer solchen Klarheit, dass es kaum zu glauben ist, dass es sich dabei um Phantasie handeln soll. Und ob, und ob! Doktor Bernardo hat sich gefreut, dass Dona Martas Gespenst weg war, aber er weiß, dass ich jetzt wirklich am Ende bin. Sagen Sie das doch nicht, mit so einer Geschichte kann man heute noch viele Jahre leben. Wissen Sie, dieses Schlitzohr hat gleich zwei Finger reingesteckt, als wäre er auf Wohnungssuche. Da hab ich ihm gesagt, also, Herr Doktor, das ist nicht gleich vorn an der Tür, man darf da nicht nur ein bisschen an der Tür rumfummeln, gucken Sie richtig nach. Er hat sogar gelacht, die Finger reingesteckt und gesagt, er ist noch vorn an der Tür. Und ich sage ihm noch, hören Sie, da passt nichts rein, es bringt nichts, nach großen Sachen zu suchen, Herr Doktor, was da reinpasst ist klein. Damit er nicht auf die Idee kommt, ich wäre das gewohnt. Die Sau hat mich beschnuppert, als würde er nichts lieber machen. Welcher Arzt war das? Doktor Reinaldo, der immer so schick angezogen ist, garantiert ein Homo. Das macht keiner, dass er Arschologe wird, weil er ein Homo ist, damit er dort an einen ahnungslosen Burschen rankommt, der sich nicht wehren kann. Und ich fing schon an, mich aufzuregen, ich zitterte und schwitzte sogar, es ging mir elend, und er wurde und wurde nicht fertig damit. Gleichzeitig wollte ich ihm nicht meinen Respekt versagen, der Mann ist Arzt, der Mann, der ist Arzt, verstehen Sie, Senhor Silva? Ich hatte ja keine Ahnung, dass er so lange brauchen würde, um sicher zu sein, dass ich wirklich am Ende bin. Er musste sich Gewissheit verschaffen, und darum drehte und drehte er seine Wurstfinger in meinem Hintern hin und her. Ich möchte nicht mehr daran denken! Nach allem, was ich gesehen habe, dass ich dann so mit gespreizten Beinen dastehen musste, Senhor Silva, das war der schlimmste Verrat, den das Leben an mir begangen hat. Beruhigen Sie sich, Mensch, das habe ich auch schon hinter mir, und mehr als einmal, sie glotzen dir in den Arsch, und die Erniedrigung ist unerträglich, aber dann ist es vorbei. Wenn es alle trifft, ist es keine Erniedrigung mehr. Glauben Sie nicht, Sie wären der Erste hier drinnen, alle haben das Gleiche durchgemacht. Aber nicht alle hatten hinterher meine Diagnose. Ach, Senhor Pereira, mir ist es doch lieber, wenn Sie lachen. Mir gefällt auch nicht, wenn wir hier alle wecken und dem Hengst die Nummer verderben. Wobei, für heute müsste er eigentlich schon fertig sein. Das geht in null Komma nichts bei dem, weil, sie, sie ist eh ein bisschen verrückt, und er, er lässt sich nicht lange bitten. Gleich nach Dienstbeginn knöpft er sie sich vor. Mitten in der Nacht legt er sich dann noch mal ins Zeug, einfach so, weil er die Chance dazu hat. Wer ihn hochkriegt, kriegt ihn hoch. Sogar Anísio, auch wenn er ihn blöderweise zwischen seinen ganzen Statuen hochkitzeln muss. Aber das schafft er wohl, Dona Glória vergöttert ihn, und er legt sie flach. Mit den Messern und den Katzen ist sie so abgelenkt, dass sie gar nichts mitkriegt. Senhor Pereira, Sie können ruhig etwas ranrücken, mal sehen, ob ich hier unterkomme. Schmiegen Sie sich nicht so an. Seien Sie ruhig, ich tue Ihnen nichts. Warten Sie. Die Betten hier sind viel zu klein. Hören Sie, machen Sie es sich bequem mit