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Das Haus der Sonnen

Das Haus der Sonnen

Titel: Das Haus der Sonnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alastair Reynolds , Norbert Stöbe
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Campion – ein gewaltiges, lungenartiges Netzwerk von Tausenden oder Zehntausenden Galaxien, die Entsprechung eines ganzen Superclusters!«
    »Man würde die Absenzen sehen. Sie würden die Hintergrundstrahlung abschirmen.«
    »Mag sein.« Der Glasmensch schwenkte die Hand, als hielte er meinen Einwand für belanglos. »Es gibt andere Theorien, entwickelt von den Ersten Maschinen, wonach man die Absenzen sozusagen unsichtbar machen könnte, wenn es der Superzivilisation sinnvoll erscheint. Wir sind mit unserem Verständnis des Phänomens noch nicht so weit, aber wer weiß schon, was in einer Million oder einer Milliarde Jahren alles möglich sein wird? Die Wurmlochverbindung ist nach einer langen Periode der Inaktivität noch in Stabilisierung begriffen – dir werden während des Übergangs die Verwerfungen des Raumzeitgefüges aufgefallen sein. Es wäre denkbar, dass auch die Absenz ihren Endzustand noch nicht erreicht hat.« Ich wollte etwas einwerfen, doch er kam mir zuvor. »In Wahrheit gibt es viele Wurmlöcher dort draußen. Ich habe dir gesagt, ich wäre die letzte der Ersten Maschinen. Die anderen haben Andromeda über die Wurmlochverbindungen verlassen, in der Absicht, ihnen so weit wie möglich zu folgen. Ich habe keinen Zweifel, dass sie die lokale Gruppe bereits weit hinter sich gelassen haben, falls sie nicht schon in der Bootes-Leere angekommen sind.«
    »Was hoffen sie dort zu finden?«
    »Etwas Größeres und Besseres als sie selbst. Du hast selbst gesehen, was wir mit der Materie anstellen können, wenn uns danach ist. Keplers platonisches Modell – gefällt es dir?«
    »Vor allem hat es mich erschreckt.«
    »So wird es uns mit der Superzivilisation der Bootes-Leere gehen, falls sie existiert.«
    Ich betrachtete den aus der Tiefe aufsteigenden Nebel. »Wirst du ebenfalls fortgehen?«
    »Jetzt, da es für mich hier nichts mehr zu tun gibt – warum nicht? Was ich von Andromeda gesehen habe, reicht für ein ganzes Leben.«
    »Und was ist mit uns? Wird man uns für unsere Taten bestrafen?«
    Der Glasmensch legte mir seine Murmelhand zwischen die Schulterblätter. »Glaubst du wirklich, wir hätten auch nur das geringste Interesse daran, irgendjemanden zu bestrafen?«
    »Wir hätten euch fast ausgerottet.«
    »Ja, und das war unverzeihlich. Trotzdem verzeihen wir euch. Welchen Sinn hätte es, einer Superzivilisation anzugehören, wenn man nicht hin und wieder großzügig ist? Ich könnte dich jetzt von der Steilkante stoßen und zusehen, wie du in die Tiefe stürzt. Vielleicht würde es mir sogar eine gewisse Genugtuung bereiten, dich im Bewusstsein dessen, was du getan hast, sterben zu sehen, doch welchen höheren Sinn hätte das?«
    Der Druck in meinem Rücken ließ nach; ich konnte mich wieder ein wenig zurücklehnen.
    »Damit habe ich nicht gerechnet.«
    »Überraschungen sind eine feine Sache. Um ihretwillen leben Intelligenzen wie du und ich.« Der Glasmensch richtete sich auf. »Ich glaube, wir haben nichts mehr zu bereden, Splitterling. Ihr könnt diese Galaxis haben. Ich schlage vor, ihr nehmt davon Abstand, uns durch das Wurmloch-Netzwerk zu folgen – wenigstens ein paar Millionen Jahre lang. Sagen wir, fünf oder zehn Millionen Jahre. Dann vielleicht werden wir miteinander sprechen können, von Metazivilisation zu Metazivilisation. Bis dahin solltet ihr versuchen, diese Zivilisation nicht zu ruinieren. Wie nennt ihr Menschen das noch gleich – Wandel? Es muss eine bessere Möglichkeit geben, meinst du nicht?«
    »Ich weiß nicht«, sagte ich aufrichtig. »Wir tappen immer noch im Dunkeln und bemühen uns herauszufinden, wie wir im galaktischen Maßstab leben sollen.«
    »Du hast Recht. Ihr steht immer noch am Anfang. Ich sollte nicht so streng sein.«
    »Wird es Krieg geben? Zwischen uns und den Maschinenwesen, meine ich.«
    »Wenn ja, hat er vielleicht schon begonnen. Seit deinem Auftauchen ist nichts mehr durch das Wurmloch gekommen, aber da du diese Welt mit knapp Lichtgeschwindigkeit angeflogen hast, heißt das nicht, dass dir nicht jemand hätte folgen können. Vielleicht sind sie ja noch unterwegs, oder sie wurden ein paar tausend Jahre aufgehalten, oder der Sternendamm hat sich wieder geschlossen. Jedenfalls kann man wohl mit Fug und Recht behaupten, dass du in ausgesprochen interessanten Zeiten lebst.«
    »Ein Makrokrieg, der die ganze Milchstraße erfasst.«
    »Dazu muss es nicht kommen. Selbst wenn der Krieg schon ausgebrochen sein sollte, kann man ihn immer noch eindämmen. Ihr

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