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Das Herz der Drachen (Eiswandlerin) (German Edition)

Das Herz der Drachen (Eiswandlerin) (German Edition)

Titel: Das Herz der Drachen (Eiswandlerin) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alina Richels
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Kate von der angespannten Situation abzulenken. Die zweite
Heilerin, die sich bis jetzt nur im Hintergrund aufgehalten hatte,
zögerte kurz und trat dann auf die Vorhänge zu.
    Strahlend, weißes
Licht brach herein und als sie die Fenster bei Seite schwingen ließ,
wirbelte der Staub vom Boden auf und tanzte durch das Zimmer.
    Kate wandte ihren
Blick von dem Schauspiel ab und sah zu Eddy.
    Er hatte die rechte
Hand über die Augen gelegt, so dass sein halbes Gesicht verdeckt
war. Doch auch so war zu erkennen wie blass seine Haut geworden war.
    Er war mager und
auch seine Lippen hatten eine unnatürliche Färbung
angenommen, so als würden sie nicht richtig durchblutet.
    „ Es brennt wie
Feuer.“, flüsterte er kaum merklich. Kate zog
verständnislos die Augenbrauen zusammen, doch Mai stand auf und
ging zu der Heilerin hinüber. Sie schob sie bei Seite und zog
die Vorhänge wieder zu. Nur das Fenster ließ sie offen.
    „ Danke.“,
murmelte er, wenn auch mit einem leicht bösen Unterton.
    „ Hör auf
zu reden, das kostet nur Kraft.“, gab Mai zurück und
setzte sich auf das Fußende des Bettes.
    „ Okay.“,
machte Sanny. „Kate, ich hab dir ja gesagt, dass ich deine
Hilfe brauche.“, sagte sie und beachtete Mai nicht weiter.
    „ Sanny, lass
mich das mit ihr besprechen. Immerhin ist es meine Aufgabe und du
warst die ganze Nacht wach.“, sagte die kleine Heilerin
höflich.
    „ Ähm ja.
Sicher doch, Doreen. Bevor ich die Hälfte vergesse.“,
meinte Sanny dankbar. Mit einem nachdenklichen Blick, verschwand sie
auf den Flur und kurz darauf hörten sie, wie sie die Treppe
hinablief.
    „ Dass ihr zu
zweit hier seid, gefällt mir eigentlich nicht. Eine mehr, die
sich anstecken könnte. Außerdem scheint Eddy nicht sehr
begeistert dich zu sehen.“, sagte Doreen und starrte Mai an,
als wollte sie diese mit ihren Blicken zum gehen bringen.
    Eddy seufzte und
auch Kate wäre am Liebsten aufgestanden und hätte sie
geschüttelt. Mai mochte es gar nicht, wenn irgendwer so mit ihr
sprach. Schon gar nicht eine Fremde, die laut Jill nicht mal die
Erlaubnis hatte überhaupt in ihrer Gegenwart zu reden.
    Mai funkelte sie
böse an, aber die Heilerin schien es nicht zu bemerken.
    „ Bitte Mai.“,
flüsterte Kate und legte ihr erneut beschwichtigend eine Hand
auf die Schulter.
    „ Hast du
gehört, wie sie mit mir geredet hat?“, flüsterte sie
vorwurfsvoll. Kate nickte, woraufhin Mai die Arme verschränkte
und wütend etwas grummelte.
    „ Könnten
sie mir nun bitte sagen, wieso ich hier bin?“, wandte Kate sich
an die Heilerin.
    „ Sicher, auch
wenn ich nicht daran glaube, dass ausgerechnet du helfen kannst.“,
gab diese zu. Kate spürte wie Mai sich unter ihrer Hand
anspannte.
    „ Dann sollte
ich sie wohl vom Gegenteil überzeugen.“, sagte Kate
schnell und zwang sich zu einem freundlichen Lächeln.
    „ Da bin ich
gespannt.“ Sie trat an das Bett und schlug die Decke zurück.
    „ Die Krankheit
hat euren Freund bereits fest im Griff. Wir können kaum noch
etwas für ihn tun und wenn wir nichts unternehmen, wird er bald
ersticken.“, sagte sie so natürlich, als würden sie
über das Wetter sprechen.
    „ Und wie kann
Kate da helfen?“, fragte Mai besorgt.
    „ Nun, in
seiner Lunge sammelt sich Wasser. Wenn es weiter ansteigt, wird er
nicht mehr lange atmen können und das wiederum führt
unweigerlich zum Tod. Wir haben es mit einem Trank versucht, aber
sein Körper reagiert zu stark. Er kühlt schlagartig ab und
nichts was wir versucht haben hilft. Etwas gegen die Kälte
können wir ihm nicht geben, weil es zusammen mit der Medizin,
gegen die Grippe, wie Gift wirkt. Da können wir ihn besser
ersticken lassen. Sanny glaubt, dass deine Freundin irgendetwas tun
könnte.“, meinte Doreen abfällig.
    „ Ich kann es
versuchen.“, antwortete Kate unsicher. Wahrscheinlich konnte
sie verhindern, dass seine Temperatur weiter fiel, doch wie lange?
Bisher hatte es sich jedes Mal negativ auf ihre eigene Kraft
ausgewirkt, wenn sie mit der Übertragung der Wärme
experimentiert hatte. Sie musste es einfach versuchen und wer weiß,
vielleicht schaffte sie es lange genug.
    „ Na, wenn du
meinst. Ich habe jedenfalls getan, was ich konnte und es gibt noch
mehr Patienten in diesem Haus. Welche, bei denen es nicht
hoffnungslos ist.“, sagte Doreen. Sie drehte sich um und ging
ohne ein weiteres Wort aus dem Zimmer.
    „ Was für
eine unhöfliche, respektlose, gemeine, herzlose Frau.“,
schimpfte Mai, sobald die Tür ins Schloss

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