Das Herz der Drachen (Eiswandlerin) (German Edition)
passte zu den glücklichen
Gesichtern. Dieser Frieden hatte nichts mit dem prophezeiten Krieg zu
tun.
In diesem Moment war
es schwer zu glauben, dass die Zukunft gefährlich sein könnte
und alles was bisher geschehen war, kam Kate unbedeutend vor.
Eine Kutsche fuhr
über die Hauptstraße. Sie wurde nicht von Pferden gezogen,
sondern von einem einzigen Drachen.
„ Die meisten
angesehenen und reichen Leute feiern hier das Winterfest. Jill mochte
es noch nie, aber sie hat uns immer erlaubt hierher zu gehen. Die
Ärmeren kommen zu Fuß, doch die Reichen fahren in Kutschen
vor oder reiten auf einem Drachen.“
Als sie auf die
Straße traten sah Kate noch weitere Kutschen. Sie hielten vor
einem Gasthaus und fuhren dann weiter in eine der Seitengassen.
„ Es hat heute
noch gar nicht geschneit.“, bemerkte Kate.
„ Ja, aber es
wird noch schneien. Glaub mir.“, antwortete Mai.
Sie gingen in das
Gasthaus.
Von außen
betrachtet, war es nichts Besonderes. Man sah nichts von der hohen
Decke, dem riesigen Saal, in dem jeder Platz zu finden schien und
auch nicht von den großen schweren Kronleuchtern. Hunderte von
Kerzen erleuchteten den Raum. Von der Helligkeit gab es keinen
Unterschied zu elektrischem Licht, bis auf die Tatsache, dass die
Kerzen in den Kronleuchtern viel schöner aussahen.
„ Hey, dahinten
ist Eddy.“, rief Mai und zog Kate hinter sich her zu einem der
seitlich aufgebauten Tische. Nicht nur Eddy, sondern auch Claire und
Dana waren hier.
Das Kleid von Claire
war grün und mit silbernen Stickereien verziert. Die ebenso
silbernen Träger wurden nach oben hin breiter. Zwar fand Kate,
dass der Ausschnitt ein wenig tief war, aber es passte zu ihr.
Dana hingegen, fand
sie, passte mehr auf ein Sommerfest. Sie trug ein kniefreies
schwarzes Kleid mit Spagettiträgern und einer Schleife an der
Taille.
Zu Kates
Überraschung lächelte Claire sie an.
„ Seht mal, wer
wieder da ist.“, sagte Eddy freundlich und nickte Kate zu. Auch
Dana nickte kurz, verschwand aber dann.
„ Mach dir
nichts draus.“, sagte Claire zu Kate. „Sie hat schlechte
Laune. Sie ist schon den ganzen Tag so. Ich geh sie mal etwas
aufheitern.“, fügte sie an die Anderen gewandt hinzu.
„ Gut.“,
sagte Mai. „Dann lasst uns mal die Tanzfläche unsicher
machen.“ Sie lachte und zog Kate und Eddy hinter sich her in
die tanzende Menge.
„ So ist sie
nun mal.“, sagte Eddy entschuldigend und zwinkerte Kate zu. Sie
lachte.
Ja, solche Feste
passten wirklich zu Mai. Von den Seiten zog sie Blicke auf sich. Das
lag an ihrer Ausstrahlung, auch wenn sie Kate versicherte, dass es
nur an ihrer Herkunft lag.
Zum Tanzen kamen sie
jedoch gar nicht erst.
„ Sali.“,
rief Mai plötzlich. Kate folgte ihrem Blick und sah ein hübsches
Mädchen in einem roten Kleid. Ein seidener Stoff mit silbernen
Steinen, die wie Tautropfen daran hingen. Ihr Haar war blond und sie
hatte es hochgesteckt. Sie musste das Mädchen sein, von dem
Alessio gesprochen hatte. Da war er auch schon. Sie unterhielten
sich, doch als Mai nach ihr rief, drehte sie sich um.
Ihr Lächeln war
warm und freundlich. Kate mochte sie sofort.
„ Oh
Mai, ich habe mich schon gefragt wo du bleibst.“, strahlte sie. „ Ein
solches Fest wäre langweilig ohne dich.“ Sie
hatte eine Stimme, der man gerne zuhörte.
Wie Mai gesagt
hatte, sie war wirklich eine Prinzessin. Sie bewegte sich wie eine,
sie sprach so und sie sah aus, als wäre sie einem Märchen
entsprungen. All das machte sie dazu, aber am Meisten bewunderte Kate
die Aufrichtigkeit, die sie zweifellos ausstrahlte.
Sie umarmte Mai, die
ein ganzes Stück kleiner war.
„ Das ist
Kate.“, sagte Alessio, legte plötzlich den Arm über
Kates Schultern und zog sie mehr in den Kreis. Sali wandte sich ihr
zu und lächelte erneut. Eigentlich lächelte sie die ganze
Zeit.
„ Sei gegrüßt
Kate.“, sagte sie. „Ja, sehr hübsch.“, fügte
sie hinzu, mehr zu sich selbst.
„ Sali, du
entschuldigst uns?“, fragte Mai. „Ich bin schließlich
hier, um zu tanzen.“
Sie winkte und
verschwand mit Eddy zwischen ein paar anderen Pärchen.
„ Wo waren wir,
bevor meine Schwester aufgetaucht ist?“, fragte Alessio jetzt.
„ Meine
Eltern.“, sagte Sali.
„ Ja genau.“,
stimmte er ihr zu. Kate fühlte sich überflüssig, weil
sie nicht wusste worum es ging und ob sie es überhaupt etwas
anging. Einfach gehen konnte sie jedoch auch nicht, da Alessios Arm
noch immer auf ihren Schultern lag.
„ Meine Eltern
haben mir
Weitere Kostenlose Bücher