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Das Herz des Drachen

Das Herz des Drachen

Titel: Das Herz des Drachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keith R. A. DeCandido
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dort nur entstehen, wenn sie, keine Ahnung, auf einem Magnesiumstreifen oder so etwas gestanden hätte. Aber diese Genies haben das geprüft und nach allem möglichen Brandstifter-Quatsch gesucht. Was sagt Ihnen das?“
    Es sagte Dean eine ganze Menge, aber das war nichts, was er mit dem schlecht gelaunten alten Sack bereden wollte.
    „Bin mir noch nicht sicher“, sagte er. „Aber es ist eine laufende Ermittlung.“
    „Ja, klar – beim ersten Mal hatten alle ihre Nasen in der Zodiac-Sache stecken. Und das letzte Mal – Scheiße, das war das Jahr mit dem Erdbeben. Das hat wohl alle abgelenkt oder so, schätze ich. Ich weiß nicht, aber das hier hat schon etwas Schräges .“
    „Da kann ich nicht widersprechen.“ Dean zog das Laken über der andern Leiche zurück.
    „Da gibt es noch etwas Seltsames“, sagte Friedrich und zeigte auf die Mundwinkel des Mannes. „Sehen Sie mal. Wissen Sie, was das ist?“
    „Schwefel“, sagte Dean mit einem Seufzer.
    „Ja, Schwefel“, bestätigte der Doktor beeindruckt. „An der anderen Leiche war auch etwas. Wäre mir fast entgangen bei all den Verbrennungen. Ich meine, krass, oder?“
    Dean nickte einfach. Plötzlich passte die zweite Leiche doch ins Bild.
    „Die merkwürdigste verdammte Gehirnblutung, die ich je gesehen habe. Meistens ist es nur ein einziges Blutgefäß. Bei dem hier sind die Hälfte seiner Adern im Gehirn geplatzt. Als hätte jemand eine Bombe oder so was gezündet, trotzdem hatte er keine weiteren Verletzungen.“
    Ja, das bedeutete, dass dieser arme Hund von einem Dämon besessen gewesen war – und was immer ihm der Dämon angetan hatte, hatte sein Gehirn explodieren lassen. Dean dachte an Castiels Worte: „Ein Geist kehrt auf diese Ebene zurück – einer, den die Dämonen im Kampf gegen die Engel benutzen können.“ Offensichtlich steckte ein Dämon seine Nase hier rein.
    Sam und Dean mussten verdammt vorsichtig sein.

 
    Dreiundzwanzig
    Der Engel Ramiel wusste, dass Tyler Macgowan den Großteil seines Lebens an drei Dinge geglaubt hatte.
    Dass Gott ihn liebte.
    Dass die Engel über ihn wachten.
    Dass die Pittsburgh Pirates eines Tages aufhören würden, so beschissen zu spielen.
    Und wie es mit den meisten Glaubenssachen so ist, waren das Dinge, von denen Tyler niemals glaubte, dass er sie zu sehen bekommen würde. Er hätte sich mit einer erfolgreichen Saison der Bucs zufriedengegeben, obwohl auch das – soweit er sich erinnerte – noch nie passiert war.
    Darum war er, als Ramiel zu Tyler kam und den jungen Mann bat, sein Gefäß auf Erden zu sein, – milde gesagt – überrascht.
    Nicht so sehr, wie viele andere es wären. Denn anders als die meisten Menschen, die in glücklicher und absichtlicher Ignoranz lebten, hatte Tyler die Zeichen der nahenden Apokalypse erkannt. Er hatte so etwas schon mal gesehen und sie für echte Omen gehalten. Sie hatten sich dann aber als reine Zufälle herausgestellt.
    In den vergangenen sechs Monaten hatte er jedoch bemerkt, dass sich ein Muster bildete.
    Ramiel kam im Traum zu Tyler und sprach zu ihm.
    „Der Herr möchte, dass du dich für die Schlacht der Gerechtigkeit hingibst.“
    Tyler war selbstverständlich skeptisch, aber Ramiel war sehr überzeugend.
    „Es ist der Wunsch des Herrn“, schmeichelte Ramiel. „Die Schlacht beginnt und Raphael hat sich zu uns gesellt. Und auch Michael, dessen Schwert bald gefunden wird, kommt zu uns.“
    Bis Michaels Schwert gefunden war, mussten die Engel den Dämonen standhalten. Und dafür waren große Opfer nötig.
    Tyler war perfekt. Er war jung, gläubig und arbeitslos. Ein weiteres Opfer des unvermeidbaren Abgleitens der Welt in die Vergessenheit der Offenbarung. Wenn er die Möglichkeit hatte, etwas zur Schlacht beizutragen, würde er es wahrscheinlich mit Feuereifer und großer Überzeugung tun.
    Ramiel hatte gehört, dass die Dämonen sich in San Francisco sammelten, zur gleichen Zeit wie die interkonfessionelle Konferenz im Moscone Convention Center stattfand. Eine solche Versammlung war zu gut, um wahr zu sein. Sie wollten so viele Teilnehmer wie möglich in Besitz nehmen und den Rest abschlachten.
    Der starke Glaube der Gottesfürchtigen war eine der stärksten Waffen der Engel und die demoralisierende Wirkung eines solchen Angriffs würde auf vielen Ebenen verheerend sein. Darum war Ramiel zu einer Truppe Engel beordert worden, die von Uzziel angeführt wurde, um die Dämonen aufzuhalten.
    Ironischerweise hatte Tyler bereits geplant, mit einer Gruppe

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