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Das Herz des Drachen

Das Herz des Drachen

Titel: Das Herz des Drachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keith R. A. DeCandido
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Kirche in Córdoba versteckt. Ramiel hatte sie selbst im vierten Jahrhundert dort hingebracht. Wenn die Sicherungsmechanismen, die er dort angebracht hatte, irgendwann während der letzten eintausendsiebenhundert Jahre durchbrochen worden wären, hätte er es gewusst.
    Sie waren von Bischof Hyginus von Córdoba im Jahr 381 geschaffen worden. Das war ein Jahr, nachdem der Bischof eine Konspiration eingefädelt hatte, durch die ein Asket namens Priscillian wegen Ketzerei exekutiert wurde. Priscillian hatte erfahren, dass Hyginus mit Dämonen im Bunde stand. Er hatte mithilfe seiner dämonischen Alliierten Papst Damaskus I. davon überzeugt, dass er Priscillian verdammen musste. Hyginus hatte die vier Steine geschaffen, um die dämonische Präsenz in Besessenen zu verschleiern. Selbst ein Engel konnte damit getäuscht werden. Ramiel war geschickt worden, um diese Steine zu konfiszieren. Er hatte drei von ihnen gefunden und den Dämon ausgetrieben, der Hyginus vom rechten Weg abgebracht hatte. Ironischerweise stand in den Geschichtsbüchern, dass Hyginus ein gottesfürchtiger Christ gewesen sei, der die Kirche von Ketzern befreit habe. Priscillian hingegen wurde als einer der ersten dieser Ketzer bekannt.
    Als er jetzt in Raum 105 des Moscone Centers stand, gab er den Dämonen keine Chance, etwas zu unternehmen. Er ließ sie auch nicht wissen, dass er ihnen auf die Schliche gekommen war.
    Stattdessen schlug er ohne ein Wort zu.
    Nur durch eine Handbewegung warf er die Frau im Hosenanzug zu Boden.
    Die Engel wandten sich zu ihm um und starrten ihn wie einen Verrückten an. Erst dann sprach er.
    „Sie trägt den fehlenden Stein des Hyginus.“
    Der Priester sprang auf.
    „Was in Gottes Namen machen Sie hier?“
    Neben ihm schlug ein Mann in einem dunkelgrauen Anzug und Krawatte den Priester mit dem Handrücken.
    „Halt endlich den Mund, verdammt!“, knurrte er.
    Mehrere Stühle flogen in die Luft und prallten an den Wänden ab. Ramiel duckte sich vor dem, der auf seinen Kopf zielte und zog ihn mit einer Geste weg.
    „Klar“, sagte die Dämonin mit dem Stein. „Uns kommt der einzige Heiligenschein in die Quere, der weiß, wie dieser uralte Stein aussieht.“
    Ramiel machte einen Satz auf die Dämonin zu, traf sie direkt in die Brust und trat sie quer durch den Raum. Er ließ sich vom Schwung mittragen und stand dann kopfschüttelnd über ihr.
    „Nur ein Dämon kann eintausendsiebenhundert Jahre als ‚uralt‘ bezeichnen.“ Sein Blick spiegelte Verachtung wider. „Armselige kleine Kreaturen.“
    „Bla bla bla“, sagte die Dämonin und erhob sich langsam, während ihre Augen sich pechschwarz färbten. „Steck’s dir an den Heiligenschein, Flattermann.“
    Dann trat sie den Engel, der mit einem Aufprall, der jedem anderen alle Knochen zerschmettert hätte, auf einen Tisch krachte. Jetzt war es an Ramiel sich aufzurappeln, und während er sich darauf vorbereitete, dass die Dämonin angriff, sah er sich kurz im Raum um.
    Uzziel hatte einen der Dämonen am Kopf gepackt. Rauch strömte aus Mund, Augen, Nase und Ohren des Gefäßes und löste sich auf, während der Mann vor Schmerzen schrie.
    Die Dämonin mit dem Stein sprang Ramiel erneut an. Er ließ den Körper seines Gefäßes erschlaffen, sodass der Schwung ihres Sprungs sie durch die dünne Wand trug, die Raum 105 von einer anderen Ausstellungshalle trennte.
    Sie schlugen hart auf dem Boden auf. Ramiel kam auf die Beine und stand der Dämonin auf dem blanken Beton gegenüber.
    „Ist das schon alles?“, fragte er und seine Worte hallten in der höhlenartigen, leeren Halle wider.
    Die Dämonin erhob sich grinsend.
    „Keine Angst, ich fange gerade erst an.“
    Sie griff in die Tasche ihres Hosenanzugs und zog ein Messer hervor. Ramiel erkannte, dass es so ähnlich aussah wie das von Castiel. Er wollte die Dämonin damit kein Unheil anrichten lassen. Er streckte den Arm aus und riss ihr das Messer aus der Hand.
    Sie bot erstaunlich wenig Widerstand.
    Da merkte Ramiel, dass er seine Arme nicht mehr bewegen und sich nicht mehr auf den Beinen halten konnte.
    Seine Knie fühlten sich an, als würden sie zu Staub zerfallen.
    Ihm verschwamm alles vor den Augen, aber als er zwinkerte, konnte er das bösartige Lächeln auf dem Gesicht des Gefäßes der Dämonin erkennen.
    „Fühlst dich gar nicht mehr so cool, Flattermann, was? Weißt du, ich habe etwas gesammelt. Hyginus’ kleines Steinchen ist nur einer meiner Freunde. Und ich und meine Kumpel sind …“
    Der Rest

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