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Das Herz des Eisplaneten

Das Herz des Eisplaneten

Titel: Das Herz des Eisplaneten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey , Elizabeth Scarborough
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Last fiel. Zu den seltenen Gelegenheiten, da ihr Onkel das Schnokel seinen Hunden vorzog, diente sie ihm als Fahrerin. Außerdem suchte sie ihn auch auf, um seine Maschine in Schuß zu halten und sie zu reparieren, wenn sie mal versagte – was meistens auf Nachlässigkeit zurückzuführen war. Ihr Onkel war zwar ein brillanter Mann, hatte aber nicht viel für Technik übrig. Bunny dagegen schlug nach ihrem Yupik-Großvater: Sie konnte alles reparieren. Und vor sechs Monaten, an ihrem vierzehnten Geburtstag, hatte sie ihre Lizenz erworben, Passagiere vom Raumhafen nach Kilcoole und zurück zu befördern.
    »Ich weiß selbst, daß es keine Shuttles gibt«, sagte sie Adak, »aber meine Passagierin muß sich am Morgen anmelden.«
    »Kann sie nicht zu Fuß gehen oder den Schlitten nehmen?«
    »Nein. Sie ist eine wichtige Dama. Offizierin. Aber schwächlich.
    Hat gesagt, daß sie in Bremport dabei war.«
    »Bei dem Massaker, bei dem der Shanachie-Junge umgekommen ist? O weh, die arme Dama. Und wieso ist sie schwächlich?«
    »Sie hustet schlimm. Scheint aber nett zu sein. Egal, das Schnokel ist schließlich für Dienstfahrten zugelassen, deshalb möchte ich sie so schnell wie möglich zum Außenposten bringen, damit sie sich bald einleben kann.«
    »Gutes Kind. Hast was übrig für diese Dama, nicht?«
    »Sie schläft diese Nacht unter der Flickendecke, die Tanta Moira für mich gemacht hat.«
    »Dann nimmst du eben am Morgen das Schnokel, aber keine Besichtigungstouren, ist das klar?«
     
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    »Danke, Adak«, erwiderte sie. »Soll ich dir morgen früh einen von Tante Moiras Kuchen mitbringen?«
    »Das wäre sehr nett von dir, Bunny. Dann gute Nacht.«
    »Gute Nacht«, sagte sie und kehrte in den Schuppen hinter dem Haus ihrer Tante zurück.
    Seit ihre älteren Cousins sich allzu wißbegierig für ihre körperliche Entwicklung zu interessieren begonnen hatten, zog Bunny es vor, hier draußen zu schlafen, hinter dem Zwinger, wo Charlie sein Schlittengespann lärmender, und schützender, Hunde hielt, die ihr jeden meldeten, der sich näherte. Richtige Angst hatte Bunny allerdings keine. Die meisten Leute, die sie aufsuchten, brachten irgendwelche Geschenke mit – Fisch oder Elchkoteletts, im Sommer auch Zucchini oder Tomaten –, obwohl manche auch nur
    vorbeikamen, um ihr einen Besuch abzustatten. Sie war mit einem großen Teil des Dorfs verwandt und wußte genau, wer ihr helfen würde und wem sie besser aus dem Weg ging. Es gab auch ein paar Leute, die sie hier nicht haben wollte – so zum Beispiel Terce, aber der hatte auch Angst vor Charlies Hunden. Die meisten Leute kümmerten sich jedoch um sie. Normalerweise wäre sie sich deswegen wie ein Kind vorgekommen, doch kümmerte sie sich ja auch ihrerseits um die anderen. So war das eben in Kilcoole.
    Tatsächlich war sie schon sehr reif für ihr Alter, schließlich mußte sie ja auch allein leben und ihrem Beruf nachgehen.
    Als sie auf das Haus zukam, wurde sie von den Hunden begrüßt, die ein herrliches Willkommensgeheul von sich gaben, während Bunny schnell durch ihre Meute schritt und sowohl Pearse als auch das Leittier Maud von der Leine losmachte.
    Bunny war angenehm überrascht, als sie den Rauch aus ihrem Schornstein aufsteigen sah. Sie verfolgte ihn mit den Augen und stellte fest, daß die Lichter heute nacht eingeschaltet waren: ein schlichtes fahles Band, das über den schwarzen Himmel tänzelte und sich sternenbestickt krümmte. Der Rauch aus ihrem Schornstein duftete herrlich. Maud winselte und steckte ihre lange Schnauze in Bunnys Tasche. Die Hunde waren besser an Bunny gewöhnt, die genügend Zeit für sie hatte und sie meistens fütterte und mit ihnen
     
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    arbeitete, als an Charlie, dem sie eigentlich gehörten. Bunny tätschelte Maud gedankenverloren. Auch wenn ihr Herd dem Nachtfrost ein Stück zuvorgekommen war, würde sie ohne ihre Flickendecke heute nacht die Hunde als Wärmespender brauchen. Sie würde sie hereinlassen, damit sie sich am Feuer aufwärmen konnten, während sie ihr Abendessen zu sich nahm.
    Die großen roten Hunde mit ihrem dichten, weichen Fell beanspruchten den größten Teil des Fußbodens in dem kleinen Schuppen. Der Raum enthielt ihre Pritsche, ein seltenes Stück, das man aus einem der abgetakelten Schiffe der Raumstation herausgeschnitten hatte, ferner eine wacklige Tischplatte, die so an der Wand angebracht war, daß Bunny sich zum Essen auf die Pritsche setzen konnte; dazu kamen noch der Herd und die Regale, die sie

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